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Stromkosten bei Dauerbetrieb – lohnt sich ein sparsames Gerät?

Spart ein sparsames Gerät wirklich Geld beim Dauerbetrieb?

Stell dir vor: Deine neue Tiefkühltruhe läuft rund um die Uhr, dein WLAN-Router kennt keine Pause und selbst der Fernseher wartet im Standby-Modus auf den nächsten Netflix-Marathon. Viele Geräte in unserem Haushalt laufen ständig, ohne dass wir sie groß beachten. Aber hast du dich schon mal gefragt, wie viel Strom das eigentlich kostet – und ob sich ein sparsameres Modell überhaupt lohnt?

In diesem Beitrag schauen wir uns genau das an. Du erfährst, wie viel Energie Dauerläufer im Alltag verbrauchen, was das für deinen Geldbeutel bedeutet, und wie du durch die Auswahl energieeffizienter Geräte langfristig sparen kannst.

Was bedeutet Dauerbetrieb eigentlich?

Zunächst mal: Was meinen wir überhaupt mit „Dauerbetrieb“? Ganz einfach – Geräte, die 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche laufen oder zumindest stand-by sind. Typische Beispiele sind:

  • Kühlschränke und Gefriertruhen
  • WLAN-Router
  • Heizungsumwälzpumpen
  • Server oder NAS-Systeme
  • Intelligente Haushaltsgeräte

Je nach Gerät und Nutzung kann dieser Dauerbetrieb ordentlich aufs Stromkonto schlagen. Doch wie viel genau, das schauen wir uns gleich an.

Warum kleine Unterschiede im Stromverbrauch große Wirkung haben

Ein klassischer Denkfehler: „Ach, das Gerät verbraucht doch nur ein paar Watt – das macht sicher keinen großen Unterschied.“ Aber genau hier liegt der Haken.

Nehmen wir ein kleines Beispiel: Ein alter WLAN-Router läuft bei 12 Watt Dauerverbrauch. Ein neuer, effizienterer Router kommt mit nur 6 Watt aus. Klingt erstmal nicht nach viel? Lass uns das mal hochrechnen:

Stromkosten beim Dauerbetrieb (12 Watt vs. 6 Watt)

– 12 Watt * 24 Stunden * 365 Tage = 105,12 kWh
– 6 Watt * 24 Stunden * 365 Tage = 52,56 kWh

Jetzt rechnen wir mit einem durchschnittlichen Strompreis von 35 Cent pro kWh:

  • 105,12 kWh * 0,35 € = ca. 36,79 € im Jahr
  • 52,56 kWh * 0,35 € = ca. 18,39 € im Jahr

Ergebnis: Nur durch den Wechsel auf ein sparsames Modell sparst du über 18 € im Jahr – bei einem einzigen kleinen Gerät!

Und das schöne ist: Während du dies liest, läuft dein Router weiter. Die Zeit arbeitet – aber entweder für oder gegen deinen Geldbeutel.

Welche Geräte sind Stromfresser im Dauerbetrieb?

Nicht alle Geräte ziehen gleich stark an der Stromrechnung. Manche sind echte Stromfresser – besonders ältere Modelle. Schauen wir uns ein paar besonders markante Beispiele an:

Kühlschränke und Gefriertruhen

Diese Geräte laufen buchstäblich 24/7. Ein alter Kühlschrank aus den frühen 2000ern kann locker über 300 kWh pro Jahr verbrauchen – moderne A+++ Modelle hingegen kommen teils unter 150 kWh.

Beispiel: Der Austausch eines alten Geräts kann dir jährlich 50 bis 100 € an Stromkosten sparen. Rechne das mal auf 10 Jahre hoch: Das sind 500 bis 1.000 €, ganz ohne dein Zutun.

Heizungspumpen

Gerade alte Umwälzpumpen gehören zu den geheimen Stromfressern im Haus. Sie laufen ständig, oft mit 60 Watt oder mehr. Moderne Hocheffizienzpumpen brauchen teils unter 10 Watt.

Ein Umstieg kann hier jährlich über 100 € sparen.

Standby-Geräte

Wusstest du, dass der Fernseher im Standby-Modus über das Jahr gesehen 5 bis 10 € kosten kann? Hast du mehrere Geräte, summiert sich das schnell auf 50 € und mehr – für nichts.

Server, Netzwerkspeicher und Smart Home Systeme

Immer mehr Haushalte setzen auf Technik wie NAS-Systeme oder smarte Steuerungen. Diese Geräte laufen dauerhaft – wenn auch teilweise mit variierendem Stromverbrauch.

Frage an dich: Hast du schon mal gemessen, was bei dir im Hintergrund so alles läuft?

Gerätecheck: So findest du Stromsparer

Jetzt kommt der praktische Teil: Wie erkennst du eigentlich ein sparsames Gerät?

1. Energieeffizienzlabel beachten

Seit März 2021 gibt’s für viele Geräte ein überarbeitetes Energielabel von A (am sparsamsten) bis G (am wenigsten effizient). Achte beim Kauf besonders auf A- oder B-Geräte.

Tipp: Lass dich nicht irritieren – früher war A+++ das Beste, heute ist A das neue Top-Level.

2. Wattangaben und Jahresverbrauch vergleichen

Vergleiche immer die Wattzahlen oder besser noch: die kWh-Angabe pro Jahr. Diese Zahl findest du oft in der Produktbeschreibung oder auf dem Label.

3. Erfahrungsberichte und Tests lesen

Nutzerberichte oder Tests von Verbraucherzentralen verraten oft viel über den wirklichen Stromverbrauch. Daumenregel: Was unter 10 Watt im Dauerbetrieb verbraucht, ist meist vertretbar.

4. Strommesser verwenden

Du willst wissen, welches deiner Geräte der Stromfresser ist? Leih dir ein Strommessgerät aus – viele Stadtwerke verleihen diese kostenlos.

Rechenbeispiele: Lohnt sich ein neues Gerät wirklich?

Jetzt wird’s konkret. Denn natürlich kostet ein neues, energieeffizientes Gerät erstmal Geld – die große Frage ist: Wann hast du es „raus“?

Beispiel 1: Kühlschrank

– Alter Kühlschrank: Verbrauch 300 kWh/Jahr
– Neuer A-Modell-Kühlschrank: 130 kWh/Jahr
– Stromersparnis: 170 kWh → ca. 60 € im Jahr

Anschaffungskosten: 600 €
Amortisation: ca. 10 Jahre – danach sparst du jährlich Geld.

Beispiel 2: Heizpumpe

– Alte Pumpe: ~500 kWh/Jahr
– Hocheffizienzpumpe: ~100 kWh/Jahr
– Ersparnis: 400 kWh → ca. 140 € im Jahr

Kosten neue Pumpe inklusive Einbau: 500 €
Amortisation: unter 4 Jahren!

Fazit? Besonders bei Geräten mit hohem Verbrauch und Dauerbetrieb lohnt sich ein Austausch oft schon nach wenigen Jahren.

Praktische Tipps: So senkst du deinen Stromverbrauch im Alltag

Nicht immer musst du neue Geräte kaufen, um zu sparen. Hier ein paar einfache Tipps, wie du auch mit vorhandener Technik mehr aus deinem Strombudget holst:

  • Steckdosenleisten mit Schalter: Geräte komplett auszuschalten spart gegenüber Standby bares Geld.
  • Kühlgeräte regelmäßig abtauen: Ein Eisfilm erhöht den Stromverbrauch deutlich.
  • Router und NAS nachts ausschalten: Wenn du sie nicht brauchst, gönn ihnen mal eine Pause.
  • Geräte bündeln: Mit Zeitschaltuhren oder Smart Plugs kannst du ganze Gerätegruppen steuern.
  • Temperatur bewusst einstellen: Kühlschrank auf 7°C, Gefrierschrank auf -18°C reicht völlig aus.

Diese kleinen Änderungen kosten fast nichts – bringen aber Jahr für Jahr Ersparnisse.

Menschliches Beispiel: Mein Router und ich

Ich erinnere mich noch gut: Mein alter Router lief jahrelang ungefragt mit 14 Watt durch. Klar, das war bequem. Dann hab ich durch Zufall ein Strommessgerät ausprobiert – und war schockiert über die reale Auswirkung auf meine Stromkosten.

Kurzerhand habe ich auf einen moderneren Router umgestellt (Verbrauch: unter 6 Watt). War kein Hexenwerk – und jetzt spare ich locker 20 € im Jahr – ganz ohne Verzicht.

Klingt vielleicht wenig, aber hochgerechnet auf fünf Geräte im Haushalt macht das schnell über 100 € jährlich. Davon könnte ich mir fast ein gutes Abendessen leisten – mit Nachtisch!

Machen sich sparsame Geräte auch für die Umwelt bezahlt?

Absolut. Denn Stromverbrauch ist eng mit CO₂-Emissionen verbunden – auch wenn der Anteil erneuerbarer Energien steigt, ist weniger Stromverbrauch immer klimafreundlicher.

Wenn du jährlich nur 200 kWh einsparst – etwa durch den Austausch von zwei Geräten – bedeutet das rund 70–90 kg weniger CO₂. Das ist fast so, als würdest du über 400 Kilometer mit dem Auto weniger fahren.

Wer Energie spart, schützt also nicht nur den Geldbeutel, sondern auch das Klima.

Fazit: Dauerbetrieb ja – aber bitte effizient!

Viele Geräte in deinem Alltag laufen rund um die Uhr – und machen sich auf deiner Stromrechnung bemerkbar. Doch das muss kein Schicksal sein. Mit ein bisschen Aufmerksamkeit und dem richtigen Timing bei der Anschaffung neuer Geräte kannst du entscheidend sparen.

Die wichtigsten Punkte nochmal auf einen Blick:

  • Auch kleine Wattzahlen summieren sich über das Jahr.
  • Sparsame Geräte rechnen sich – oft schneller als gedacht.
  • Ein Strommessgerät kann echte Aha-Momente liefern.
  • Mit einfachen Maßnahmen senkst du deinen Verbrauch ohne Komfortverlust.
  • Energieeffizienz schont den Geldbeutel und schützt die Umwelt.

Und jetzt: Schau dich mal bei dir zu Hause um. Welches deiner Geräte läuft eigentlich dauernd – und könnte sparsamer sein? Die Antwort darauf könnte sich schon auf deiner nächsten Stromrechnung zeigen.

Hast du selbst schon Geräte ersetzt und dabei Strom gespart? Erzähl uns davon in den Kommentaren – wir sind gespannt auf deine Erfahrung!.

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