Was kostet ein Luftentfeuchter im Dauerbetrieb? Stromverbrauch erklärt
Was kostet ein Luftentfeuchter im Dauerbetrieb? Wir erklären den Stromverbrauch auf einfache Weise
Feuchtigkeit in der Wohnung ist nicht nur unangenehm – sie kann auch ernsthafte Schäden verursachen. Schimmelbildung, muffiger Geruch oder sogar gesundheitliche Probleme sind die Folge. Viele entscheiden sich deshalb für einen Luftentfeuchter.
Aber mal ehrlich: Hast du dich schon mal gefragt, wie viel Strom so ein Gerät eigentlich verbraucht? Besonders, wenn der Luftentfeuchter rund um die Uhr läuft?
In diesem Beitrag klären wir genau das. Und keine Sorge – wir machen das ohne komplizierten Technik-Kauderwelsch. Stattdessen bekommst du hier klare Antworten, einfache Erklärungen und praktische Tipps, damit du weißt, auf was du achten solltest.
Warum überhaupt ein Luftentfeuchter?
Luftentfeuchter sind wahre Helfer für ein gesundes Raumklima. Vor allem in folgenden Fällen kommt er zum Einsatz:
- In feuchten Kellern, wo die Wände schwitzen
- Nach Wasserschäden oder Rohrbrüchen
- In Neubauten, um den Estrich zu trocknen
- Im Badezimmer ohne Fenster
- Zur Vorbeugung gegen Schimmelbildung in schlecht gelüfteten Räumen
Ich erinnere mich noch gut an meinen feuchten Keller: Tapeten hatten Blasen, der Putz bröckelte – und der Geruch war alles andere als angenehm. Ein Luftentfeuchter hat da wirklich Wunder gewirkt. Und doch kam dann die nächste Frage: Wie wirkt sich das eigentlich auf meine Stromrechnung aus?
Wie funktioniert ein Luftentfeuchter – kurz erklärt
Stark vereinfacht gesagt: Ein Luftentfeuchter zieht feuchte Luft an, entzieht ihr das Wasser und gibt sie trockener wieder ab. Es gibt verschiedene Arten von Luftentfeuchtern, doch die meisten Haushaltsgeräte arbeiten mit Kondensation:
- Ein Ventilator saugt die Raumluft an.
- Die Luft trifft auf ein gekühltes Element.
- Die Feuchtigkeit kondensiert – wie Wasser an einem kalten Glas im Sommer.
- Das Wasser tropft in einen Behälter – die Luft wird zurück in den Raum geleitet.
Einige Geräte nutzen auch Granulate oder Adsorption – aber die typischen Modelle für Zuhause basieren auf diesem Kondensationsprinzip.
Wovon hängt der Stromverbrauch ab?
Hier wird’s spannend, denn der Stromverbrauch kann je nach Gerät und Nutzung ziemlich unterschiedlich ausfallen. Es ist dabei nicht nur eine Frage der Leistung in „Watt“, sondern auch der Einsatzdauer.
Folgende Faktoren spielen eine Rolle:
- Leistung des Geräts: Mehr Leistung bedeutet in der Regel mehr Stromverbrauch.
- Laufzeit pro Tag: Lässt du ihn 2 Stunden laufen oder 24?
- Größe des Raumes: Große Räume brauchen stärkere Geräte.
- Feuchtigkeitsgrad: Feuchtere Luft erfordert mehr Arbeit, also mehr Energie.
- Modelltyp: Moderne Geräte sind oft deutlich effizienter als alte Modelle.
Typische Verbrauchswerte auf einen Blick
So unterschiedlich kann es aussehen:
- Kleine Luftentfeuchter (100–200 Watt): ca. 0,1–0,2 kWh pro Stunde
- Mittelklasse-Geräte (300–500 Watt): ca. 0,3–0,5 kWh pro Stunde
- Große Entfeuchter (600–1000 Watt): bis zu 1 kWh pro Stunde
Läuft dein Gerät also den ganzen Tag, sieht das so aus:
- Kleines Gerät: 0,2 kWh × 24 = 4,8 kWh/Tag
- Mittel: 0,4 kWh × 24 = 9,6 kWh/Tag
- Groß: 1,0 kWh × 24 = 24 kWh/Tag
Was kostet ein Luftentfeuchter im Dauerbetrieb im Monat?
Jetzt kommen wir zur eigentlichen Frage: Was landet am Monatsende auf deiner Stromrechnung? Rechnen wir das einmal beispielhaft durch.
Aktueller Strompreis pro kWh liegt in Deutschland je nach Anbieter bei rund 0,30 Euro.
Rechenbeispiele für den Dauerbetrieb (24 Stunden täglich)
Kleiner Entfeuchter – 200 Watt Leistung:
- 0,2 kWh × 24 Stunden = 4,8 kWh/Tag
- 4,8 kWh × 30 Tage = 144 kWh/Monat
- 144 kWh × 0,30 € = 43,20 €/Monat
Mittelklasse-Gerät – 400 Watt Leistung:
- 0,4 kWh × 24 = 9,6 kWh/Tag
- 9,6 × 30 = 288 kWh
- 288 × 0,30 € = 86,40 €/Monat
Hochleistungsgerät – 1000 Watt Leistung:
- 1 kWh × 24h = 24 kWh/Tag
- 24 × 30 = 720 kWh
- 720 × 0,30 € = 216 €/Monat
Ganz schön teuer, oder? Vor allem dann, wenn man das Gerät dauerhaft laufen lässt. Aber keine Sorge – es gibt Möglichkeiten, wie du richtig Geld sparen kannst.
Wie kannst du den Stromverbrauch senken?
Nur weil ein Luftentfeuchter viel laufen muss, heißt das nicht, dass man gleich eine hohe Stromrechnung akzeptieren muss. Mit ein paar Tipps kannst du ordentlich sparen:
1. Setze ein Hygrometer ein
Mit einem Hygrometer misst du die Luftfeuchtigkeit genau. So weißt du, wann der Entfeuchter gebraucht wird – und wann nicht. Zielwert liegt bei etwa 50 bis 60 %.
2. Nutze den Luftentfeuchter mit Timer
Viele Geräte haben eine Zeitschaltfunktion. Statt 24/7 zu arbeiten, reicht es oft, einige Stunden täglich zu entfeuchten – idealerweise in den Morgenstunden, wenn die Luftfeuchtigkeit am höchsten ist.
3. Raum gut dämmen oder lüften
Wenn ständig neue Feuchtigkeit in den Raum zieht, hat der Entfeuchter keine Chance. Und du zahlst drauf. Achte auf Fensterdichtungen und lüfte regelmäßig.
4. Wähle ein energieeffizientes Modell
Neuere Geräte verbrauchen oft viel weniger Strom. Achte beim Kauf auf das Energieeffizienzlabel. Ein paar Euro mehr beim Kaufpreis können sich langfristig auszahlen – im wahrsten Sinne des Wortes.
5. Räume nur gezielt entfeuchten
Du musst nicht jeden Raum in der Wohnung entfeuchten. Konzentriere dich auf besonders feuchte Stellen – wie den Keller oder das Bad.
Wann lohnt sich ein Luftentfeuchter im Dauerbetrieb wirklich?
Gute Frage, oder? In manchen Fällen ist der Dauerbetrieb unvermeidbar – zum Beispiel:
- Nach einem Wasserschaden
- In Neubauten während der Trocknungsphase
- Bei dauerhaft hoher Luftfeuchtigkeit (z. B. schlecht isolierter Keller)
In solchen Situationen kann ein Luftentfeuchter sogar Folgekosten vermeiden – denn Feuchtigkeit kann Wände, Böden und Möbel beschädigen. Auch gesundheitlich können sich Bakterien und Schimmel schnell ausbreiten.
Lohnt sich ein Solar-Luftentfeuchter?
Klingt abgefahren, ist aber ein spannendes Thema. Es gibt tatsächlich Modelle, die über eine kleine Solaranlage betrieben werden können – ideal für Ferienhäuser oder Gartenhütten. Diese Geräte sind oft weniger leistungsstark, dafür umweltfreundlich und kostenlos im Betrieb.
Fazit – auf die Nutzung kommt es an
Ein Luftentfeuchter ist ein wertvoller Helfer – besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit. Aber ja, wenn er dauerhaft läuft, kann das teuer werden. Wie viel genau, hängt vom Gerät, der Umgebung und der Nutzungsdauer ab.
Mit ein paar einfachen Tricks kannst du die Kosten aber in Grenzen halten:
- Nur bei Bedarf einsetzen – nicht durchgehend
- Ein modernes, energieeffizientes Modell wählen
- Feuchtigkeit regelmäßig mit einem Hygrometer messen
- Gute Dämmung und ausreichendes Lüften beachten
Am Ende lohnt sich der Blick aufs große Ganze: Lieber ein paar Euro fürs Entfeuchten investieren als durch unbemerkten Schimmel hohe Renovierungskosten zu riskieren.
Was meinst du?
Hast du bereits Erfahrungen mit einem Luftentfeuchter gemacht? Läuft deiner den ganzen Tag oder nur stundenweise? Teile gerne deine Tipps oder Fragen in den Kommentaren – wir freuen uns auf den Austausch!
Und wenn du überlegst, dir ein Gerät zuzulegen: Nimm dir Zeit beim Vergleich. Achte nicht nur auf den Preis, sondern auch auf den Stromverbrauch. Denn: Was du heute beim Kauf sparst, bezahlst du später vielleicht auf der Stromrechnung.
Bleib trocken – und sparsam! 😊.