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Was passiert bei zu hoher Luftfeuchtigkeit in der Küche?

Warum zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Küche ein echtes Problem ist

Kennst du das? Du kochst ein leckeres Gericht, Wasser kocht, die Soße blubbert vor sich hin – und plötzlich beschlägt die ganze Küche. Fenster nass, Wände feucht, die Luft wirkt schwer. Was im ersten Moment harmlos aussieht, kann auf Dauer zu einem echten Problem werden.

Hohe Luftfeuchtigkeit in der Küche ist nicht nur unangenehm – sie kann auch Schäden anrichten. In diesem Beitrag schauen wir uns gemeinsam an, was zu viel Feuchtigkeit in der Küche mit sich bringt, warum sie entsteht, wie man sie erkennt und natürlich: wie man das Ganze in den Griff bekommt.

Mach’s dir gemütlich, schnapp dir einen Kaffee (oder einen Tee!) – und lies weiter.

Wie entsteht hohe Luftfeuchtigkeit in der Küche?

Bevor wir auf die Folgen eingehen, lass uns erst mal klären: Was ist eigentlich Luftfeuchtigkeit – und warum ist sie in der Küche oft besonders hoch?

Ganz einfach gesagt: Luftfeuchtigkeit ist der Anteil an Wasserdampf in der Luft. Und der kommt in der Küche besonders häufig vor – logisch, oder? Schließlich wird hier gekocht, gespült, manchmal auch gewaschen.

Typische Feuchtequellen in der Küche:

  • Kochen und Braten: Beim Kochen verdunstet Wasser – vor allem beim Nudel- oder Reiskochen.
  • Wasserkocher & Kaffeemaschine: Sie lassen regelmäßig heiße Dampfwolken aufsteigen.
  • Spülmaschine: Nach dem Waschgang ist der Dampf deutlich spürbar.
  • Selbst das offene Fenster bei Regenwetter kann Luftfeuchtigkeit erhöhen.

Wenn du dann noch selten lüftest oder keine Dunstabzugshaube verwendest, hat die Feuchtigkeit freie Bahn.

Welche Luftfeuchtigkeit ist in der Küche normal?

In Wohnräumen liegt die ideale Luftfeuchtigkeit meist zwischen 40 % und 60 %. In der Küche darf sie beim Kochen kurzfristig auch mal darüber liegen – aber nur, wenn sie danach wieder sinkt.

Dauerhafte Werte über 60 bis 65 % können bereits problematisch werden.

Was passiert, wenn die Luftfeuchtigkeit in der Küche dauerhaft zu hoch ist?

Vielleicht fragst du dich gerade: „Okay, ein bisschen Dampf in der Küche – ist doch nicht so wild, oder?“ Leider doch. Auf Dauer kann zu viel Feuchte Dinge verursachen, die man lieber vermeiden möchte.

Die (oft unterschätzten) Folgen von zu hoher Luftfeuchtigkeit:

  • Schimmelbildung: Feuchte Luft setzt sich als Kondenswasser an Wänden und Möbeln ab. Das bietet Schimmel den perfekten Nährboden.
  • Aufquellende Möbel: Vor allem bei Holzfronten und -platten kann Feuchtigkeit richtig böse aussehen. Blasen, Risse, Verformungen – ärgerlich und teuer!
  • Unangenehme Gerüche: Dauerfeuchte zieht einen muffigen Geruch nach sich, der sich in Textilien, Vorhängen und Küchenhandtüchern festsetzt.
  • Gesundheitsprobleme: Schimmelsporen können die Atemwege reizen und sogar Allergien oder Asthma verschlimmern. Besonders Kinder, ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen sind betroffen.
  • Metall rostet schneller: Messer, Scheren oder kleine Elektrogeräte – alles, was Metallteile hat, kann rosten.

Du siehst also: Zu hohe Luftfeuchtigkeit ist nicht nur ein optisches Problem – es kann ernsthafte Folgen für Gesundheit, Einrichtung und Geldbeutel haben.

Woran erkenne ich zu hohe Luftfeuchtigkeit in meiner Küche?

Vielleicht hast du es schon geahnt, vielleicht aber auch nicht. Deshalb hier ein paar kleine Hinweise, auf die du achten solltest:

  • Beschlagene Fenster: Besonders morgens oder nach dem Kochen sind die Scheiben oft voller Wasser.
  • Wasserränder oder Tropfenbildung an Fliesen und Wänden: Ein deutlicher Hinweis auf zu viel Feuchtigkeit.
  • Muffiger Geruch – obwohl du regelmäßig putzt: Das ist oft ein Anzeichen für stille Feuchte-Quellen.
  • Typische Schimmelflecken: Meist in Ecken, hinter Schränken oder an Fensterrahmen – und oft erst sichtbar, wenn’s schon zu spät ist.

Tipp: Mit einem Hygrometer kannst du die Luftfeuchtigkeit ganz einfach messen – gibt’s schon günstig im Onlinehandel oder Elektrofachgeschäft.

Wie kann ich hohe Luftfeuchtigkeit in der Küche vermeiden?

Jetzt kommen wir zum spannenden Teil: Was kannst du tun, damit deine Küche nicht zum Tropenhaus wird?

1. Regelmäßig lüften – aber richtig!

Klingt simpel, ist aber super effektiv. Ideal ist das sogenannte „Stoßlüften“:

  • 2–3 Mal täglich das Fenster ganz öffnen (nicht nur kippen!)
  • Für 5–10 Minuten ordentlich durchlüften, eventuell mit Durchzug
  • Achte auf eine gute Kombination aus Lüften vor und nach dem Kochen

Wenn du nur das Fenster kippst, wird die feuchte Luft nicht vollständig ersetzt – die Wände kühlen aus und das kann das Problem sogar verschlimmern.

2. Dunstabzugshaube verwenden

Kaum zu glauben, aber viele nutzen die Dunstabzugshaube entweder nie – oder falsch. Dabei ist sie ein echtes Ass im Ärmel gegen Wasserdampf.

Echte Abluftsysteme führen die Feuchtigkeit nach draußen. Falls du nur ein Umluftgerät hast, denk daran: Den Filter regelmäßig reinigen – sonst bringt es wenig.

3. Beim Kochen Deckel verwenden

Ein einfacher Deckel kann Wunder bewirken. Statt dass Dampf aus dem Topf entweicht, bleibt die Feuchtigkeit größtenteils dort, wo sie hingehört. Bonus: Dein Essen kocht schneller – spart Zeit und Energie!

4. Küchengeräte strategisch nutzen

Lass die Spülmaschine nach Beendigung nicht offen dampfen. Lüfte zuerst, dann öffnen. Genauso: Öffne die Backofentür nach dem Garen nicht direkt, wenn sich die ganze Küche noch in einem Dampfnebel befindet.

5. Wände freihalten

Wenn möglich, platziere Küchenschränke nicht direkt an die kältesten Außenwände. Dort bildet sich leichter Kondenswasser. Ein bisschen Luftzirkulation zwischen Wand und Möbeln hilft, Schimmel zu vermeiden.

6. Pflanzen mit Bedacht wählen

Pflanzen sind was Schönes – keine Frage. Aber wusstest du, dass manche Pflanzen zusätzlich Feuchtigkeit abgeben? In der ohnehin feuchteanfälligen Küche sind lieber wenig „Luftbefeuchter“ gewünscht. Übrigens: Es gibt auch Pflanzen, wie die Aloe Vera oder der Bogenhanf, die Feuchtigkeit eher binden.

Spezial-Tipp: Luftentfeuchter – lohnt sich das?

Wenn alle Stricke reißen, oder du baulich kaum Spiel hast, lohnt sich vielleicht ein elektrischer Luftentfeuchter. Er saugt die feuchte Luft an und entzieht ihr das Wasser – sehr hilfreich bei kleinen oder schlecht belüfteten Küchen.

Es gibt auch passive Geräte (mit Granulat), aber die sind eher eine Notlösung. Wenn du oft kochst oder die Küche innenliegend ist, dann: Greif besser zu einem elektrischen Modell mit automatischer Steuerung.

Was tun bei Schimmel in der Küche?

Falls dir beim Putzen ein kleiner dunkler Fleck an der Wand oder hinter dem Kühlschrank auffällt: Nicht ignorieren! Je früher du handelst, desto besser.

Folgende Schritte helfen:

  • Sofort lüften und Feuchtigkeit messen – finde die Ursache
  • Kleinere Flächen mit Alkohol (70 % Isopropanol) desinfizieren – Handschuhe nicht vergessen
  • Möbel abrücken und prüfen, ob die Rückseiten betroffen sind
  • Bei größeren Flächen oder schwarzem Schimmel: Fachfirma rufen.

Und dann? Nichts wie ran an die Verbesserung der Lüftung – sonst kommt der Schimmel schneller zurück, als dir lieb ist.

Fazit: Lieber jetzt handeln als später zahlen

Du siehst: Hohe Luftfeuchtigkeit in der Küche ist kein kleines Ärgernis – sondern kann richtig ernst werden. Aber das Gute ist: Mit ein paar einfachen Tricks und etwas Aufmerksamkeit bekommst du das ganz leicht in den Griff.

Denk dran:

  • Lüfte regelmäßig und effektiv
  • Verwende deine Dunstabzugshaube – und reinige sie auch
  • Behalte die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer im Blick
  • Achte auf erste Warnsignale – wie beschlagene Fenster oder muffigen Geruch
  • Und sorge für genügend Luft zwischen Wänden und Möbeln

Möchtest du mehr Tipps zur Küchenpflege? Oder hast du vielleicht schon deine eigenen Erfahrungen mit hoher Luftfeuchtigkeit gemacht? Ich freue mich, wenn du deine Gedanken in den Kommentaren teilst!

Bleib trocken und schimmelfrei – und genieß deine Küche wieder mit gutem Gefühl!.

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