Keller trocknen nach Starkregen – welche Geräte helfen?
Was tun, wenn der Keller nach Starkregen unter Wasser steht?
Es passiert schneller, als man denkt. Der Himmel öffnet seine Schleusen, Regen fällt in Strömen – und plötzlich steht der Keller unter Wasser. Gerade wenn der Boden bereits gesättigt oder verstopfte Abflüsse überfordert sind, kann ein Unwetter verheerende Schäden anrichten. Man fragt sich dann: Wie trockne ich meinen Keller nach einem Starkregen richtig – und vor allem schnell?
In diesem Artikel erfährst du, welche Schritte du unternehmen solltest, welche Geräte wirklich helfen und worauf du unbedingt achten musst. Keine Sorge – auch ohne technisches Vorwissen kannst du deinen Keller in den Griff bekommen. Lass uns gemeinsam Licht ins Dunkel bringen!
Warum Starkregen so gefährlich für Keller ist
Vielleicht fragst du dich: Warum trifft es gerade den Keller so oft? Ganz einfach – der Keller liegt nun mal am tiefsten Punkt deines Hauses. Und Wasser nimmt bekanntlich den Weg des geringsten Widerstands.
Bei Starkregen kann:
- Wasser durch den Boden nach oben drücken („aufsteigende Feuchtigkeit“)
- Oberflächenwasser von außen durch Fenster oder Türen eindringen
- Die Kanalisation überlaufen und Rückstau verursachen
Das Gefährliche: Feuchtigkeit im Keller bleibt oft unbemerkt – bis es zu spät ist. Schimmel, modriger Geruch oder sogar Schäden an der Bausubstanz können die Folge sein.
Erste Schritte: Was du sofort tun solltest
Wenn dein Keller nach einem Unwetter voller Wasser steht, gilt: Ruhe bewahren und strukturiert handeln. So bekommst du die Lage in den Griff:
1. Strom abstellen
Sicherheit geht vor! Wenn der Keller unter Wasser steht, kann Strom zur lebensgefährlichen Falle werden. Also erst einmal:
- Hauptsicherung für den Kellerbereich ausschalten
- Keine elektrischen Geräte im Wasser anfassen
Wenn du unsicher bist, warte lieber auf einen Elektriker. Hier ist Vorsicht wirklich besser als Nachsicht.
2. Wasserstand prüfen
Schaue dir an, wie hoch das Wasser steht. Bei weniger als 10 Zentimetern kannst du mit Eimer und Wischlappen beginnen. Ab 20 cm oder mehr brauchst du schwereres Gerät – dazu gleich mehr.
3. Wertsachen retten
Bist du sicher unterwegs, kannst du nun nach persönlichen Gegenständen schauen. Fotos, wichtige Dokumente oder Erinnerungsstücke – alles, was nicht ersetzbar ist –, solltest du sofort aus der Gefahrenzone bringen.
4. Versicherung informieren
Viele vergessen es im Chaos, aber: Melde den Schaden möglichst früh deiner Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung. Am besten machst du vorher Fotos – das beweist den Umfang des Schadens.
Wie du deinen Keller wieder trocken bekommst
So, das Wasser ist raus. Und jetzt? Jetzt geht’s ans Eingemachte – oder besser gesagt: ans Trocknen. Denn auch wenn kein Wasser mehr zu sehen ist, ist dein Keller höchstwahrscheinlich noch triefend nass.
Und genau hier kommen die richtigen Geräte ins Spiel.
1. Wasser abpumpen – welche Geräte helfen?
Wenn dein Keller noch knöcheltief oder höher im Wasser steht, brauchst du eine Tauchpumpe oder Schmutzwasserpumpe. Diese Pumpen bekommst du oft bei Baumärkten oder im Geräteverleih.
Folgende Geräte helfen dir beim Abpumpen:
- Tauchpumpe: Ideal für klares bis leicht verschmutztes Wasser. Kann große Mengen Wasser zügig entfernen.
- Schmutzwasserpumpe: Auch bei Dreck, Kies oder Sand im Wasser einsetzbar. Robust und kraftvoll.
- Handpumpe: Nur für sehr kleine Wassermengen geeignet – eher als Notlösung gedacht.
Tipp: Achte darauf, dass dein Ablaufschlauch lang genug ist und das Wasser wirklich nach draußen geleitet wird.
2. Keller entfeuchten – warum das so wichtig ist
Ist das Wasser raus, bleibt oft das eigentliche Problem: Feuchtigkeit in Wänden, Böden und der Luft. Wenn du nicht rechtzeitig gegensteuerst, drohen Schimmel oder sogar Schäden an der Bausubstanz.
Die gute Nachricht: Mit dem richtigen Entfeuchtungsgerät machst du deinem Keller schnell wieder wohnlich.
3. Bautrockner – der König unter den Trocknern
Ein Bautrockner, auch Luftentfeuchter genannt, ist dein bester Freund nach einem Wasserschaden. Er zieht die Feuchtigkeit aus der Luft und beschleunigt die Trocknung der Wände – wie ein Haartrockner im Großformat.
Worauf du achten solltest:
- Leistung: Je größer der Keller, desto stärker sollte der Trockner sein. Typische Werte sind 20–60 Liter Entfeuchtungsleistung pro Tag.
- Behältergröße: Manche Geräte haben Auffangbehälter, andere schleusen das Wasser direkt über einen Schlauch ab – Letzteres ist praktischer.
- Lautstärke: Die Dinger sind keine Flüstermaschinen. Tagsüber stören sie kaum, nachts möchte man sie aber nicht hören.
Tipp: Bau- oder Raumtrockner gibt’s in Baumärkten oft zu mieten – ideal, wenn man keinen kaufen möchte.
4. Zusatzgeräte: Ventilatoren und Heizgeräte
Noch schneller geht das Ganze mit zusätzlicher Hilfe:
- Ventilatoren: Sie sorgen dafür, dass die feuchte Luft besser zirkuliert. So gelangen mehr feuchte Moleküle zum Trockner.
- Heizlüfter: Warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf – das beschleunigt den Trocknungsprozess erheblich.
Kombi-Tipp: Nutze Bautrockner und Ventilator gemeinsam – das funktioniert wie ein Trocken-Turbo.
Wie lange dauert das Trocknen eines Kellers?
Diese Frage hören Experten immer wieder – doch sie ist nicht leicht zu beantworten. Es hängt von vielen Faktoren ab:
- Wie viel Wasser ist eingedrungen?
- Ist der Keller beheizbar?
- Aus welchem Material bestehen Wände und Boden?
- Wie schnell hast du mit der Trocknung begonnen?
In den meisten Fällen musst du mit ein bis drei Wochen rechnen, manchmal sogar länger. Wichtig ist, den Keller durchgehend zu beobachten und regelmäßig zu lüften – und das nicht nur mit einem geöffneten Fenster.
Was du langfristig tun kannst, um deinen Keller zu schützen
Niemand möchte denselben Ärger zweimal haben. Deswegen hier ein paar Tipps, wie du deinen Keller wassersicherer für die Zukunft machen kannst:
1. Rückstausicherung installieren
Gerade in alten Häusern fehlt oft eine Rückstausicherung. Diese Vorrichtung verhindert, dass Wasser aus der Kanalisation zurück in deine Leitungen drückt.
2. Fenster abdichten
Fenster und Lichtschächte sind beliebte Eintrittsstellen bei Starkregen. Mit Gummidichtungen oder wasserdichten Fensterabdeckungen kannst du hier vorsorgen.
3. Regenwassermanagement prüfen
Sind die Dachrinnen sauber? Läuft das Regenwasser kontrolliert ab? Gibt es vielleicht sogar eine Möglichkeit, Regenwasser auf dem Grundstück zu versickern, bevor es deinen Keller erreicht?
Schimmel im Keller – was nun?
Wenn es muffig riecht oder schwarze Flecken auftauchen, ist das ein Warnsignal: Schimmel hat sich breit gemacht. Hier heißt es, schnell handeln.
Kleinere Stellen kannst du mit 70–80% Alkohol oder speziellen Schimmelentfernern aus der Drogerie behandeln. Bei größerem Befall muss ein Profi ran.
Wichtig: Solange du feuchte Stellen nicht vollständig getrocknet hast, kommt der Schimmel immer wieder.
FAQ – häufige Fragen zum trockenen Keller nach Starkregen
Kann ich auch ohne Bautrockner trocknen?
Prinzipiell ja – aber es dauert länger, ist weniger effektiv und risikobehafteter (wegen Schimmel). Eine Mischung aus regelmäßigem Lüften, Heizen und ggf. Ventilatoren hilft immerhin etwas.
Wie merke ich, ob die Mauer noch feucht ist?
Baufeuchtemesser (Hygrometer) oder Infrarotmessgeräte liefern hier Infos. Alternativ: Dunkle Flecken, kalte Wände oder ein anhaltend modriger Geruch sind deutliche Hinweise.
Was kostet das Trocknen des Kellers?
Je nach Schadensausmaß und Geräteeinsatz kannst du mit 200 bis 1.500 Euro rechnen. Bei gemieteten Trocknern kommen ca. 5–10 Euro/Tag dazu.
Ist das ein Fall für die Versicherung?
Ja – aber nur, wenn deine Elementarversicherung Starkregen explizit abdeckt. Prüfe deine Police oder frage direkt nach!
Fazit: Mit dem richtigen Plan wird dein Keller schnell wieder trocken
Ein überfluteter Keller ist kein Weltuntergang – auch wenn’s im ersten Moment schlimm aussieht. Mit kühlem Kopf, den passenden Geräten und schnellen Maßnahmen bekommst du die Lage in den Griff.
Egal ob Bautrockner, Ventilator oder Pumpe – es gibt viele Helfer, die dir das Trocknen erleichtern. Und mit ein wenig Planung kannst du deinen Keller sogar gegen zukünftige Regenfälle wappnen.
Bleib dran, sei vorbereitet – und du wirst mit einem trockenen, schimmelfreien Keller belohnt.
Funfact zum Schluss
Wusstest du eigentlich, dass es beim Reisen auch auf das Wetter ankommt? Wenn du mal weg willst von all dem Regen und Feuchtigkeit, ist die beste Reisezeit für Portugal übrigens von Mai bis Oktober – da ist’s trocken, sonnig und einfach herrlich.
Bleib trocken – im Keller und im Urlaub!
Teile diesen Beitrag, wenn er dir geholfen hat – oder speichere ihn für später!