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Wasserschaden unter dem Parkett – erkennen und beheben

Ein stiller Feind unter dem Fußboden – ein Wasserschaden unter dem Parkett bleibt oft lange unbemerkt. Vielleicht haben Sie einen leichten Geruch bemerkt, das Holz ist plötzlich gewölbt oder knarrt verdächtig? Wer Parkettboden hat, weiß um dessen natürliche Schönheit – aber auch um seine Empfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie einen Wasserschaden erkennen und wirksam beheben können, bevor sich größere Schäden entwickeln. Denn je früher Sie reagieren, desto leichter lässt sich der Boden retten – und Ihre Nerven gleich mit.

Wasserschaden unter Parkett – wie entsteht er überhaupt?

Oft passiert es schneller, als man denkt: Beim Wischen wird zu viel Wasser verwendet, ein Rohr tropft unbemerkt, oder die Spülmaschine verliert über Wochen kleine Mengen Wasser. Parkett besteht aus Holz – einem natürlichen Material, das auf Feuchtigkeit sensibel reagiert.

Dringt Wasser unter den Boden, gelangt es in die Hohlräume unter dem Parkett und kann dort über längere Zeit Schaden anrichten – ganz ohne dass man es sofort sieht.

Hier sind typische Ursachen im Alltag:

  • Ein geplatzter Wasserschlauch an Waschmaschine oder Spüle
  • Eine kleine Leckage an der Heizung
  • Wasserschäden bei Nachbarn oberhalb (z. B. durch eine undichte Badezimmerfuge)
  • Falsches oder übermäßiges Wischen des Bodens
  • Fenster oder Balkontüren, die bei Regen offen stehen

Wie erkenne ich einen Wasserschaden unter dem Parkett?

Ein Wasserschaden zeigt sich nicht immer sofort. Häufig sind es kleine Anzeichen, auf die Sie achten sollten – denn sie sind die ersten Hinweise auf ein größeres Problem.

Typische Anzeichen für Wasserschäden unter Parkett

  • Wölbungen oder Verformungen: Der Boden hebt sich leicht an oder bildet sichtbare Beulen.
  • Verfärbungen: Helle oder dunkle Flecken, die sich nicht wegwischen lassen.
  • Knarrende oder lockere Dielen: Der Boden wirkt weniger stabil als sonst.
  • Unangenehmer Geruch: Ein muffiger Geruch, ähnlich wie im Keller – ein Hinweis auf mögliche Schimmelbildung.

Wussten Sie, dass sich ein Wasserschaden manchmal erst nach Wochen zeigt? Gerade bei Fußbodenheizungen oder vollflächig verklebtem Parkett kommt man der Quelle oft nur schwer auf die Schliche.

Für eine ausführliche Anleitung zur Schadensbewertung lesen Sie gern auch unseren Artikel „Wasserschaden trocknen: So geht’s richtig“.

Was tun, wenn der Boden verdächtig aussieht?

Wenn Sie einen Wasserschaden vermuten, helfen ein klarer Kopf – und schnelles Handeln.

Schritt-für-Schritt-Anleitung bei Verdacht

  1. Verdacht bestätigen: Kontrollieren Sie systematisch den betroffenen Bereich. Sehen Sie Anzeichen wie Wellen im Holz oder riechen Sie Feuchtigkeit?
  2. Schaden dokumentieren: Machen Sie Fotos und notieren Sie Auffälligkeiten – das hilft bei der Versicherung und späteren Sanierung.
  3. Quelle lokalisieren: Überprüfen Sie mögliche Wasserquellen: Waschmaschine, Heizungsrohre, Küchengeräte etc.
  4. Fachfirma beauftragen: Ein Profi kann mit Feuchtigkeitsmessgeräten genau feststellen, wie tief das Wasser vorgedrungen ist.

Je nach Zustand des Bodens ist nicht immer ein vollständiger Austausch nötig. Bei kleineren Schäden reicht möglicherweise eine lokale Trocknung oder der Austausch einzelner Elemente. Entscheidend ist jedoch, dass die Holzfeuchte auf ein ungefährliches Maß gesenkt wird, um Schimmel zu verhindern.

Wie lässt sich ein Wasserschaden unter dem Parkett trocknen?

Die Trocknung eines Parkettbodens unterscheidet sich je nach Aufbau:

  • Schwimmend verlegtes Parkett: In der Regel lässt sich dieses einfacher trocknen, da es nicht verklebt ist.
  • Vollflächig verklebtes Parkett: Hier ist die Trocknung aufwändiger, weil das Wasser zwischen Kleber und Estrich sitzt.

In solchen Fällen kommen spezielle Geräte zum Einsatz: Dämmschichttrockner, Kondenstrockner oder Seitenkanalverdichter saugen die Feuchtigkeit ab oder verdampfen sie schonend.

Weitere Informationen zur professionellen Trocknung erhalten Sie hier:
„Wasserschaden trocknen: Methoden & Tipps“

Kann ich eine Trocknung auch selbst durchführen?

Prinzipiell ja – mit entsprechender Miettechnik und Know-how. ABER: Wird nicht sorgfältig getrocknet, kann Schimmel entstehen, der sogar in die Bausubstanz eindringt. Gerade wenn Sie sich unsicher sind, ist es empfehlenswert, eine Fachfirma für Bautrocknung zu kontaktieren. Diese kann auch abschätzen, ob eine Sanierung nötig ist.

Sanierung nach dem Wasserschaden – was kommt auf Sie zu?

Sobald der Boden vollständig trocken ist, entscheidet sich, wie stark der Schaden wirklich war.

Diese Maßnahmen sind möglich:

  • austauschen einzelner Dielen: Wenn nur kleine Bereiche betroffen sind
  • abschleifen und versiegeln: bei oberflächlicher Verfärbung oder leichtem Quellen
  • komplette Neuverlegung: Wenn der Boden stark aufgequollen oder verschimmelt ist

Eine professionelle Begutachtung ist hier unerlässlich und kann klären, ob eine Teilsanierung sinnvoll möglich ist oder ein Bodentausch wirtschaftlich effektiver ist.

Was zahlt eigentlich die Versicherung bei einem Wasserschaden?

Gute Frage – denn oft stellt sich erst im Nachhinein heraus, wer was übernimmt. Es kommt ganz darauf an, woher das Wasser stammt und was genau betroffen ist.

Übersicht: Diese Versicherungen können greifen

  • Hausratversicherung: Zahlt, wenn Möbel, Teppiche oder Elektrogeräte beschädigt sind.
  • Wohngebäudeversicherung: Greift bei Schäden am Gebäude selbst (Boden, Wände, Leitungen).
  • Haftpflichtversicherung: Wenn Sie selbst einen Schaden bei Nachbarn verursachen, z. B. durch eine vergessene Waschmaschine.

Ein Tipp: Melden Sie den Schaden möglichst schnell. Fotos, Rechnungen und ein Trocknungsprotokoll erhöhen Ihre Chancen auf Erstattung.

Wie können Sie einem Wasserschaden im Parkett vorbeugen?

Sicher ist sicher – gerade wenn es um schönes Echtholzparkett geht. Auch wenn man nicht alles verhindern kann, helfen einige Maßnahmen, das Risiko deutlich zu senken:

So beugen Sie Schäden vor:

  • Verwenden Sie beim Wischen nur nebelfeuchte Tücher, keine nassen Lappen oder Wassereimer
  • Nutzen Sie Auffangwannen unter Waschmaschine und Geschirrspüler
  • Klären Sie Undichtigkeiten im Bad oder an Fenstern frühzeitig
  • Räumen Sie bei Abwesenheit gefährdete Bereiche frei – z. B. wenn Sie in den Urlaub fahren
  • Lassen Sie bei Altbauten regelmäßig Rohre prüfen, besonders wenn diese nicht isoliert sind

Fazit: Wachsamkeit schützt Boden und Geldbeutel

Ein Wasserschaden unter dem Parkett ist kein Weltuntergang – aber er sollte ernst genommen werden. Schon kleine Mengen Wasser können zu teuren Folgeschäden führen, wenn sie im Verborgenen wirken.

Wer seinen Boden kennt, Unregelmäßigkeiten früh wahrnimmt und bei Verdacht schnell handelt, kann viele Schäden abwenden. Im Zweifel gilt: Lieber einmal zu viel geprüft, als zu spät repariert.

Wenn Sie sich unsicher sind oder bereits einen Schaden vermuten, schauen Sie gern auch in unseren weiterführenden Ratgeber:
„Wasserschaden trocknen: Was tun bei Nässe unter dem Boden?“

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie viel kostet die Trocknung nach einem Wasserschaden?

Je nach Umfang und Technik können die Kosten zwischen 500 und 3.000 Euro liegen. Eine genaue Einschätzung hängt vom Schadenumfang und Gerätetyp ab.

Wie lange dauert die Trocknung unter Parkett?

In der Regel 7 bis 21 Tage – je nach Bodenaufbau, Feuchtigkeitsmenge und eingesetzter Technik.

Muss bei Wasserschaden immer alles entfernt werden?

Nicht unbedingt. Häufig reicht es, nur betroffene Bereiche zu trocknen oder einzelne Parkett-Dielen auszutauschen.

Kann ich die Trocknung auch selbst durchführen?

Mit Mietgeräten und Erfahrung ja – in der Praxis ist es jedoch oft sicherer, eine Fachfirma einzubeziehen, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Wie erkenne ich verdeckten Schimmel unter dem Parkett?

Ein modriger Geruch, dunkle Flecken, plötzlich auftretende Allergien können Hinweise sein. Nur eine kontrollierte Öffnung und Feuchte-Messung bringt Sicherheit.

Quellenangabe

  • Verbraucherzentrale Deutschland: Tipps zum Umgang mit Wasserschäden
  • Gesellschaft für Schadensanierung (GfS): Empfehlungen zur Trocknung und Schimmelvermeidung
  • DEKRA Schadensbericht, Ausgabe 2022: Ursachen von Feuchteschäden im Wohnraum
  • Bundesverband deutscher Versicherungskaufleute (BVK): Informationsblatt zur Schadensmeldung

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