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Wasserschadensanierung Schritt für Schritt erklärt

Ein Wasserschaden kann jede:n treffen – sei es durch ein geplatztes Rohr, ein undichtes Dach oder ein übergelaufenes Waschbecken. So eine Situation ist ärgerlich, oft stressig und mit vielen Fragen verbunden: Was ist jetzt zu tun? Wie kann ich Folgeschäden vermeiden? Und wie läuft eine professionelle Wasserschadensanierung eigentlich ab? Genau das erklären wir Ihnen Schritt für Schritt – verständlich, praxisnah und so, dass Sie Bescheid wissen und im Notfall schnell und richtig handeln können.

Was ist überhaupt ein Wasserschaden und warum muss er schnell saniert werden?

Ein Wasserschaden entsteht, wenn Wasser unkontrolliert in Bereiche eindringt, die eigentlich trocken sein sollten – wie Wände, Böden oder Decken. Dabei reicht es nicht, nur die sichtbaren Pfützen aufzukehren. Wasser kann in Baumaterialien eindringen, dort Schimmel verursachen und langfristig die Bausubstanz schädigen.

Wichtig: Je schneller Sie handeln, desto geringer sind die Folgekosten und das Gesundheitsrisiko. Eine frühzeitige Sanierung verhindert nicht nur Schimmelbildung, sondern auch unangenehme Gerüche oder dauerhafte Schäden an Estrich, Dämmung und tragenden Bauteilen.

Die 7 wichtigsten Schritte der professionellen Wasserschadensanierung

Eine erfolgreiche Wasserschadensanierung verläuft in mehreren klar definierten Phasen. Wir zeigen Ihnen den Ablauf – ganz ohne Fachchinesisch – damit Sie wissen, was wann zu tun ist.

1. Schaden erkennen und dokumentieren

Bevor Sie überhaupt etwas tun, heißt es: Ruhe bewahren. Identifizieren Sie die Quelle des Wasserschadens:

  • Tritt Wasser aktuell noch aus, z. B. durch einen Rohrbruch?
  • Hat der Regen das Wasser durchs Dach gedrückt?
  • Gab es ein Problem mit der Waschmaschine oder Spülmaschine?
  • Sobald die Ursache gefunden ist, machen Sie Fotos und notieren Sie relevante Informationen (Datum, Uhrzeit, Umfang). Diese Nachweise helfen bei der Schadensmeldung an die Versicherung.

    2. Wasserzufuhr stoppen

    Klingt einfach, ist es aber nicht immer. Falls ein Rohr geplatzt ist, schließen Sie sofort die Hauptwasserleitung. Bei einem Geräte-Defekt trennen Sie das Gerät vom Strom und vom Wasseranschluss. So verhindern Sie weitere Schäden.

    3. Schaden melden – Versicherung informieren

    Eine wichtige, oft vergessene Maßnahme: Verständigen Sie umgehend Ihre Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung. Diese kann unter Umständen sogar eine Fachfirma für Sie organisieren. Beschreiben Sie den Schaden genau, reichen Sie Fotos und Notizen ein.

    4. Fachfirma zur Schadensanalyse beauftragen

    Jetzt kommt Fachwissen ins Spiel. Eine erfahrene Sanierungsfirma nutzt Feuchtigkeitsmessgeräte, um auch die nicht sichtbaren Wasserschäden zu erfassen. Diese sogenannte Leckageortung hilft, die Schadenursache präzise zu finden – und das ganz ohne großen Aufwand oder Chaos.

    Tipp: Achten Sie darauf, dass die Firma über die nötigen Zertifizierungen und Erfahrung verfügt. Auf Portalen wie www.bautrockner-experten.de finden Sie kompetente Ansprechpartner.

    5. Trockenlegen – aber richtig!

    Das Trocknen ist keine Sache von zwei Tagen: Je nach Schaden kann es Wochen dauern, bis alles wieder trocken ist. Professionelle Bautrockner, Gebläse und ggf. Heizplatten kommen zum Einsatz, um:

  • Wände, Böden und Decken vollständig zu trocknen,
  • Schimmelbildung zu verhindern,
  • die Ursprungsfeuchtigkeit auf ein sicheres Maß zu bringen.
  • Hier finden Sie eine ausführliche Anleitung zur Trocknung:
    Wasserschaden trocknen – Schritt-für-Schritt erklärt.

    6. Schimmel entfernen & Bauschäden beheben

    Wird Schimmel festgestellt, beispielsweise durch muffigen Geruch oder Verfärbungen an der Wand, ist besondere Vorsicht geboten. Hier dürfen nur Profis mit entsprechenden Schutzmaßnahmen ran, da Schimmelsporen gesundheitsschädlich sein können.

    Nach erfolgreicher Trocknung wird das beschädigte Baumaterial entfernt und ersetzt: Von Putz über Tapeten bis hin zum Estrich. Auch Dämmmaterialien werden oft erneuert.

    7. Wiederaufbau & abschließende Kontrolle

    Sobald alles trocken und schimmelfrei ist, kann die Sanierung abgeschlossen werden:

  • Wände werden neu verputzt oder tapeziert.
  • Böden werden neu verlegt.
  • Elektroleitungen oder Heizungsrohre ggf. instand gesetzt.
  • Zum Abschluss empfehlen wir eine Kontrolle durch einen Bausachverständigen – so können Sie sicher sein, dass keine versteckten Restfeuchten mehr vorhanden sind.

    Häufige Fehler bei der Wasserschadensanierung – und wie Sie sie vermeiden

    Niemand geht gern durch eine solche Erfahrung, aber mit dem richtigen Wissen können Sie vieles besser machen. Hier die häufigsten Fehler – und unsere Tipps, wie Sie diese umgehen:

    1. Das Wasser nur oberflächlich entfernen

    Viele Betroffene denken: „Das bisschen Wasser hab ich mit dem Lappen weggewischt, passt schon.“ Leider falsch. Bauwerke nehmen Wasser auf wie ein Schwamm – und speichern es in Dämmungen, Holzbalken und Estrichen. Diese Restfeuchte verursacht langfristig Schimmel.

    Besser: Eine professionelle Feuchtemessung verlässlicher Fachleute sichert ab, ob alles wirklich trocken ist.

    2. Die Trocknung zu früh abbrechen

    Weil Trocknungsgeräte laut und manchmal lästig sind, werden sie oft voreilig ausgeschaltet. Doch unter der Oberfläche bleibt es feucht – die perfekte Umgebung für Schimmel.

    Besser: Trocknungsgeräte stets mindestens genauso lange laufen lassen, wie es die Fachfirma empfiehlt. Kontrollmessungen geben Sicherheit.

    3. Keine Sanierung des ursprünglichen Schadens

    Wird z. B. ein undichtes Dach nicht repariert, kann sich der Schaden jederzeit wiederholen. Gleiches gilt für alte Rohre, defekte Geräte oder poröse Abdichtungen.

    Besser: Die Ursache des Schadens immer vollständig und fachgerecht beheben.

    Was kostet eine Wasserschadensanierung?

    Das lässt sich pauschal kaum sagen, denn die Kosten variieren je nach Umfang des Schadens und der betroffenen Fläche. Als Orientierung:

  • Kleinere Wasserschaden-Trocknungen starten bei etwa 1.000 €.
  • Größere oder komplizierte Sanierungen (z. B. mit Schimmelentfernung) können mehrere Tausend Euro kosten.
  • Hierbei helfen Versicherungen – vorausgesetzt, der Schaden ist abgedeckt und korrekt gemeldet. Klären Sie idealerweise mit Ihrer Gebäude- oder Hausratversicherung im Vorfeld, welche Fälle versichert sind.

    Wasserschadensanierung selbst machen – geht das?

    Eine berechtigte Frage. Kleinere Schäden, z. B. ein ausgelaufener Geschirrspüler, lassen sich mit etwas Hausmittelchen und einem handelsüblichen Bautrockner durchaus selbst bearbeiten.

    Doch Vorsicht bei:

  • Schimmelbildung
  • größeren Mengen an stehender Feuchtigkeit
  • Verborgenen Wassereintritten hinter Putz oder in der Dämmung
  • Hier ist fachmännische Hilfe notwendig. Andernfalls riskieren Sie Spätfolgen, die teuer und gesundheitsgefährdend werden können.

    Wie lange dauert eine Wasserschadensanierung im Schnitt?

    Auch hier kommt es darauf an. Als grobe Richtlinie gilt:

  • Kleine Sanierungen: ca. 7–14 Tage
  • Mittlere Schäden mit Leckageortung und Trocknung: 3–4 Wochen
  • Komplexe Fälle (mit Schimmel, Estrich, Dämmung): bis zu 8 Wochen
  • Die Trocknung dauert am längsten. Denn hier geht es nicht nur um sichtbares Wasser, sondern um das tief im Material gebundene.

    So können Sie Wasserschäden in Zukunft vermeiden

    Ein paar einfache Maßnahmen helfen, das Risiko deutlich zu senken:

  • Wasserleitungen regelmäßig überprüfen – besonders in Altbauten.
  • Geräte wie Geschirrspüler, Waschmaschine nicht unbeaufsichtigt laufen lassen.
  • Dach und Fenster abdichten – besonders vor dem Winter.
  • Bei längerer Abwesenheit (Urlaub etc.) Haupthahn zudrehen.
  • Ein wenig Prävention kann viel retten – und manches hat man selbst in der Hand!

    Fazit: So meistern Sie die Wasserschadensanierung sicher und stressfrei

    Ein Wasserschaden ist kein Weltuntergang – vorausgesetzt, Sie handeln überlegt und schnell. Denken Sie an:

  • Die Schadensdokumentation für die Versicherung
  • Die richtige Reihenfolge: Ursache finden, Wasser stoppen, Trocknen
  • Das Einschalten von Fachleuten bei komplexen Fällen
  • Gründliche Trocknung, um Spätfolgen zu vermeiden
  • Und wenn Sie nicht sicher sind, wo Sie anfangen sollen – holen Sie sich Hilfe und Beratung unter bautrockner-experten.de.

    Häufige Fragen rund um Wasserschadensanierung (FAQ)

    Wie erkenne ich versteckte Wasserschäden?

    Ungewöhnlicher Geruch, feuchte Stellen an der Wand oder Blasen in der Tapete sind typische Warnzeichen. Eine Feuchtigkeitsmessung bringt Gewissheit.

    Zahlt meine Versicherung in jedem Fall?

    Das hängt vom Versicherungsvertrag ab. Hausratversicherungen decken Schäden am Inventar ab, Wohngebäudeversicherungen Schäden am Gebäude. Eine Elementarversicherung ist bei Hochwasser notwendig.

    Warum dauert die Trocknung so lange?

    Weil nicht nur das Oberflächenwasser entfernt werden muss – sondern auch das Wasser, das tief in Estrich oder Dämmmaterialien eingesickert ist.

    Kann ich die Geräte zur Trocknung auch selbst mieten?

    Ja, viele Bautrockner können gemietet werden. Wichtig ist jedoch das passende Gerät für die Raumgröße und regelmäßige Feuchtigkeitsmessung zur Kontrolle.

    Muss ich während der Sanierung ausziehen?

    Das kommt auf den Schaden an. Bei massiver Schimmelbelastung oder großflächiger Sanierung kann ein temporärer Umzug notwendig sein. In vielen Fällen bleiben die Räume aber bewohnbar.

    Quellenangaben:

    – Verbraucherzentrale (Stand: 2023): Schimmel vermeiden & richtig lüften
    – Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: Verhalten bei Wasserschäden
    – GDV – Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft: Schäden durch Leitungswasser
    – Stiftung Warentest: Versicherungsschutz bei Wasserschäden
    – TÜV Rheinland: Feuchtemessung und Trocknungsmaßnahmen

    Wir hoffen, dieser Ratgeber hilft Ihnen dabei, im Ernstfall ruhig zu bleiben und strukturiert zu handeln. Denn mit dem richtigen Wissen lässt sich jeder Wasserschaden erfolgreich bewältigen.

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