Was tun bei Schimmel an der Decke? - Bild
Entfeuchter » Ratgeber » Was tun bei Schimmel an der Decke?

Was tun bei Schimmel an der Decke?

Schimmel an der Decke ist nicht nur ein unschöner Anblick – er kann auch ein echtes Gesundheitsrisiko sein. Vielleicht haben Sie die kleinen dunklen Flecken über dem Fenster schon einmal ignoriert oder mit Farbe überdeckt. Doch Achtung: Hinter den Verfärbungen steckt mehr als nur ein optisches Problem. Schimmelpilze können die Luftqualität beeinträchtigen und Allergien auslösen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was bei Schimmel an der Decke wirklich zu tun ist, wie Sie die Ursachen erkennen – und wie Sie den Schimmel sicher und nachhaltig loswerden.

Warum entsteht Schimmel an der Decke?

Die Decke ist besonders anfällig für Schimmelbefall – vor allem in Räumen wie dem Badezimmer, der Küche oder dem Schlafzimmer. Der Grund: Feuchtigkeit sammelt sich dort besonders leicht. Warme, feuchte Luft steigt auf und trifft auf eine kalte Decke – das Ergebnis ist Kondenswasser. Und genau das liebt Schimmel.

Typische Ursachen für Schimmel an der Decke

Die Entstehung von Schimmel ist immer das Ergebnis eines Zusammenspiels von Feuchtigkeit und einem geeigneten Nährboden – wie Tapeten, Farben oder Putz. Die häufigsten Ursachen sind:

  • Ungenügende Lüftung: Wer zu selten lüftet, riskiert hohe Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen.
  • Wärmebrücken: An kalten Stellen (z. B. Decken in Außenwandnähe) kann sich leichter Feuchtigkeit absetzen.
  • Baufehler oder mangelhafte Dämmung: Schlecht isolierte Decken oder undichte Stellen begünstigen Kondensation.
  • Wasserschäden von oben: Ein Rohrbruch oder eine undichte Stelle im Dach kann Schimmel von oben fördern.

Sie möchten mehr über die Entstehung von Schimmel im Wohnraum wissen? Dann empfehlen wir den weiterführenden Artikel:
Wie entsteht Schimmel in Wohnräumen?

Anzeichen für Schimmel an der Decke erkennen

Nicht jeder dunkle Fleck an der Decke ist sofort Schimmel – aber es lohnt sich, genau hinzusehen. Typische Anzeichen für Schimmelbefall an der Decke sind:

  • Gräuliche, schwarze oder grüne Flecken – oft in Ecken oder bei Fensterstürzen
  • Muffiger, modriger Geruch, der vor allem morgens nach dem Aufstehen auffällt
  • Abblätternde Farbe oder feuchte Stellen an der Decke
  • Kondenswasser, das sich regelmäßig bildet oder nicht weggeht

Was tun bei Schimmel an der Decke? Schritt-für-Schritt-Anleitung

Sobald Sie Schimmel an der Decke entdecken, gilt: handeln statt abwarten. So gehen Sie richtig vor:

1. Ursache erkennen und Feuchtigkeit stoppen

Bevor Sie den Schimmel entfernen, müssen Sie die Ursache bekämpfen. Sonst kehrt der Pilz früher oder später zurück.

  • Lüften Sie regelmäßig – ideal ist Stoßlüften drei- bis viermal täglich für wenige Minuten.
  • Vermeiden Sie Dauerlüften mit gekippten Fenstern – das kühlt Wände und Decken aus.
  • Überprüfen Sie die Raumtemperatur: Optimal sind 20–22 Grad tagsüber.
  • Nutzen Sie Hygrometer, um die Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren: 40–60 % sind ideal.

Tipp: Haben Sie einen Verdacht auf einen Wasserschaden oder Kältebrücken, sollten Sie unbedingt einen Fachbetrieb hinzuziehen.

2. Schimmel sicher entfernen

Je nach Ausmaß des Befalls kann die Entfernung unterschiedlich schwierig sein. Bei kleinen Flächen (< 0,5 m²) können Sie selbst aktiv werden. Größere Flächen oder unsichtbarer Befall (z. B. hinter Tapeten) sollten durch Profis behandelt werden.

Hier finden Sie eine genaue Anleitung zur Entfernung:
Schimmel an der Decke entfernen – so geht’s richtig

3. Schutzmaßnahmen beim Entfernen

Schimmelsporen können beim Entfernen in die Luft gelangen. Deshalb gilt:

  • Tragen Sie Handschuhe, Atemschutzmaske (FFP2) und Schutzbrille.
  • Decken Sie Möbel und Böden ab.
  • Vermeiden Sie Staub und achten Sie auf gute Belüftung.

4. Nachsorge nicht vergessen

Nach der Entfernung ist die Stelle gut zu trocknen (z. B. mit einem Bautrockner) und – falls nötig – neu zu streichen oder zu tapezieren. Dabei sollten Sie schimmelresistente Farben oder Materialien verwenden.

Wie lässt sich Schimmel an der Decke dauerhaft vermeiden?

Schimmel kommt vor allem dort, wo dauerhaft zu viel Feuchtigkeit entsteht – und das lässt sich oft vermeiden. Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen schützen Sie sich langfristig vor Schimmel:

  • Richtiges Heiz- und Lüftungsverhalten: Auch in wenig genutzten Räumen sollte die Temperatur nie langfristig unter 16 Grad sinken.
  • Möbel mit Abstand zur Außenwand: So kann Luft besser zirkulieren, und Wände bleiben trocken.
  • Luftfeuchtigkeit prüfen: Mit einem Hygrometer haben Sie die Werte immer im Blick.
  • Bautrockner im Herbst & Winter: In schlecht belüfteten Räumen oder Neubauten helfen spezielle Geräte, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren.

Schimmel an der Decke entfernen oder den Profi rufen?

Die Frage, ob Heimwerken reicht oder ein Fachmann ran muss, lässt sich mit einem Blick auf die Fläche beantworten:

  • Kleinere Stellen: Weniger als 0,5 m², keine tiefgreifende Durchfeuchtung – hier kann man selbst Hand anlegen.
  • Größere Flächen: Bei mehr als einem halben Quadratmeter, unklarem Ausmaß oder wiederkehrendem Befall ist professionelle Hilfe dringend nötig.

Ein Fachbetrieb kann Ursachen wie Wärmebrücken oder undichte Stellen zuverlässig analysieren. Viele Partnerbetriebe bieten sogar eine kostenlose Erstbesichtigung an.

Häufige Fragen zum Thema Schimmel an der Decke

Wie gefährlich ist Schimmel an der Decke?

Schimmel kann Allergien, Atemwegserkrankungen und Kopfschmerzen auslösen – besonders bei Kindern, älteren Menschen und Allergikern. Deshalb sollte man ihn nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Kann ich Schimmel mit Hausmitteln entfernen?

Bei sehr kleinem Befall hilft manchmal Alkohol (70–80 %), Essig ist dagegen eher ungeeignet – besonders auf mineralischen Untergründen. Wichtig: Die Ursache muss beseitigt werden, sonst kommt der Schimmel zurück.

Wie schnell muss Schimmel entfernt werden?

Je schneller, desto besser. Besonders bei gesundheitlichen Beschwerden oder wiederkehrendem Schimmel sollten Sie möglichst bald handeln.

Fazit: Schimmel an der Decke ist kein Schönheitsfehler – sondern ein Warnsignal

Ob im Badezimmer nach dem Duschen, in der Schlafzimmerecke über dem Kleiderschrank oder unter dem Dach bei einem Wasserschaden: Schimmel an der Decke kommt häufig vor – ist aber kein Schicksal. Wenn Sie die Ursachen kennen und frühzeitig handeln, haben Sie gute Chancen, den Schimmel erfolgreich loszuwerden – und dauerhaft fernzuhalten.

Denken Sie daran: Schimmel ist nicht nur ungesund, sondern auch ein Signal für fehlerhaftes Raumklima oder bauliche Mängel. Darum lohnt es sich, genauer hinzusehen und nötigenfalls Expert:innen hinzuzuziehen.

Sie möchten wissen, wie Sie Schimmel effektiv entfernen? Dann empfehlen wir diesen praktischen Ratgeber:
So entfernen Sie Schimmel an der Decke richtig

Quellen:

  • Umweltbundesamt: Schimmel in Wohnräumen
  • Verbraucherzentrale Bundesverband: Schimmel – Vorbeugen, erkennen, beseitigen
  • Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit: Ratgeber Innenraumluft
  • Technischer Leitfaden des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW)

Ähnliche Beiträge