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Welche Schutzkleidung du beim Schimmel entfernen tragen solltest

Beim Entfernen von Schimmel geht es nicht nur um Sauberkeit – es geht um deine Gesundheit. Was viele unterschätzen: Die freigesetzten Sporen und Schadstoffe, die beim Schimmelbeseitigen entstehen, können deine Atemwege stark belasten und sogar Haut und Augen reizen. Um auf Nummer sicher zu gehen, brauchst du daher die passende Schutzkleidung. Klingt erst einmal kompliziert? Keine Sorge. In diesem Beitrag erfährst du Schritt für Schritt, welche Ausrüstung wirklich wichtig ist, wie du dich richtig schützt und was du beim Kauf beachten solltest. Ganz einfach erklärt – ohne Fachchinesisch.

Warum Schutzkleidung beim Schimmel entfernen so wichtig ist

Vielleicht denkst du: „Ach, der Schimmelfleck im Bad ist doch klein, den wisch ich schnell weg.“ Doch selbst geringe Mengen an Schimmel können gefährlich werden, wenn du sie ohne Schutz bearbeitest. Denn beim Entfernen werden mikroskopisch kleine Schimmelsporen freigesetzt, die du weder sehen noch riechen kannst – aber sie gelangen direkt in deine Lunge.

Wusstest du, dass diese Sporen mitunter giftige Stoffe (Mykotoxine) enthalten können? Diese Stoffe können Allergien auslösen, die Atemwege reizen oder langfristig deine Gesundheit schädigen – besonders bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem, Kindern oder älteren Personen.

Deshalb gilt: Lieber einmal richtig anziehen und schützen, als später krank werden.

Das brauchst du: Die richtige Schutzkleidung gegen Schimmel

Beim Thema „Schimmelschutz“ geht es nicht um eine teure High-Tech-Ausrüstung, sondern um einfache, wirksame Schutzmaßnahmen. Hier erklären wir dir, was du brauchst – vom Kopf bis zu den Füßen.

1. Atemschutzmaske – damit du keine Sporen einatmest

Die wichtigste Schutzmaßnahme bei der Schimmelentfernung ist der Mundschutz – oder besser gesagt: eine Atemschutzmaske.

Verwende am besten eine sogenannte FFP2- oder FFP3-Maske. Diese Filtermasken halten selbst kleinste Partikel wie Schimmelsporen zuverlässig ab. Eine einfache Stoff- oder OP-Maske reicht hier leider nicht aus.

Tipp: Achte auf einen festen Sitz. Bartträger sollten wissen: Auch ein Dreitagebart kann die Schutzwirkung mindern.

2. Schutzbrille – damit deine Augen geschützt bleiben

Wenn du mit chemischen Mitteln gegen Schimmel arbeitest (z. B. mit speziellen Reinigern), können Dämpfe entstehen. Die Sporen selbst können ebenfalls deine Augen reizen. Eine einfache Schutzbrille aus dem Baumarkt reicht hier völlig aus – Hauptsache, sie schützt deine Augen rundum.

3. Handschuhe – gegen Hautkontakt und Reizungen

Hier gilt: Gummihandschuhe sind Pflicht. Am besten geeignet sind chemikalienresistente Handschuhe aus Nitril oder Latex. Diese schützen dich nicht nur vor den Schimmelsporen, sondern auch vor Reinigungsmitteln.

Vermeide dünne Einweghandschuhe, da diese schnell reißen und keinen echten Schutz bieten.

4. Schutzanzug oder alte Kleidung – um Hautkontakt zu vermeiden

Ideal ist ein spezieller Einweg-Schutzoverall mit Kapuze. Diese bekommst du günstig im Baumarkt oder online. Du kannst aber auch alte, möglichst geschlossene Kleidung verwenden – wichtig ist, dass du sie anschließend sofort außerhalb des Wohnbereichs wäschst oder entsorgst.

Wähle langärmlige Oberteile und lange Hosen. Auch die Kleidung darunter sollte möglichst viel Haut bedecken.

5. Schuhschutz – oft vergessen, aber wichtig!

Unsere Schuhe tragen alles durch die Wohnung – auch Schimmelsporen. Überschuhe, wie man sie aus medizinischen Bereichen kennt, helfen, das zu verhindern. Alternativ kannst du alte Schuhe verwenden, die du nach der Arbeit gut reinigen kannst.

Schutzkleidung anziehen: So geht es richtig

So wie bei einer Winterjacke mit Reißverschluss und Schal zählt auch bei der Schutzkleidung: Nur wenn alles gut sitzt und lückenlos ist, bist du wirklich geschützt. So gehst du vor:

  • Ziehe zuerst deine Basis-Kleidung und den Overall (bzw. alte Kleidung) an.
  • Danach folgen Brille, Maske und zuletzt die Handschuhe – so liegen sie über dem Ärmelrand.
  • Denke an die Kapuze oder einen Schutz für deine Haare.
  • Bei Bedarf: Überschuhe oder saubere Arbeitsstiefel.
  • Wichtig: Während der Arbeit Fenster öffnen, um gut zu lüften – ohne Durchzug!

    Nach dem Einsatz: Was du mit der Schutzkleidung tun solltest

    Die Arbeit ist geschafft, die Wand ist wieder sauber – aber jetzt bloß nichts falsch machen. Denn auf deiner Kleidung könnten immer noch Sporen sitzen.

    Befolge diese Schritte:

  • Schutzkleidung außerhalb der Wohnung ausziehen.
  • Einwegkleidung wie Overall und Handschuhe in einem verschlossenen Müllbeutel entsorgen.
  • Wiederverwendbare Schutzkleidung sofort bei 60 °C waschen (am besten separat).
  • Dusche dich gründlich und wasche auch deine Haare. So entfernst du letzte Sporenrückstände.
  • Alternative: Professionelle Hilfe holen

    Manche Schimmelflecken kannst du selbst entfernen – doch bei großflächigen Problemen oder gesundheitlichen Vorbelastungen solltest du lieber Expert:innen ranlassen. Gerade wenn du unsicher bist, ob der Schimmel schon tief in die Bausubstanz vorgedrungen ist, kann eine Fachfirma helfen, Folgeschäden zu vermeiden.

    Hier erfährst du mehr darüber, wie Schimmel richtig entfernt wird – Schritt für Schritt erklärt.

    Schimmel selbst entfernen – aber sicher!

    Kleine Flecken im Bad, an der Fensterlaibung oder hinter Möbeln kannst du oft selbst entfernen – mit den richtigen Schutzmaßnahmen. Doch bevor du loslegst, solltest du dich genau informieren.

    Dieser Beitrag zeigt dir nicht nur, wie du dich sicher schützt – sondern auf dieser Seite erfährst du, welche Hausmittel gegen Schimmel helfen und wo die Grenzen der Eigenbehandlung liegen.

    Checkliste: Welche Schutzkleidung brauche ich?

    Eine übersichtliche Liste für dich – ideal zum Ausdrucken oder Speichern:

    • FFP2- oder FFP3-Atemschutzmaske
    • Schutzbrille mit Rundumschutz
    • Nitril- oder Latexhandschuhe (chemikalienresistent)
    • Einweg-Schutzanzug mit Kapuze oder alte, geschlossene Kleidung
    • Überziehschuhe oder gut zu reinigendes Schuhwerk
    • Optional: Haarschutz

    Häufige Fehler – und wie du sie vermeidest

    Manchmal reicht ein kleiner Leichtsinn – und schon war die Mühe umsonst. Hier ein paar typische Stolperfallen, die du vermeiden solltest:

    • Arbeiten ohne Maske: Schon ein Atemzug kann Sporen tief in die Lunge ziehen.
    • Die Fenster während der Arbeit geschlossen halten: Dadurch verbleiben Sporen länger im Raum.
    • Die Kleidung im Schlafzimmer wechseln: Damit trägst du die Sporen direkt ins Bett.
    • Keine geeigneten Handschuhe verwenden: Hautreizungen und Allergien sind mögliche Folgen.

    Tipp zum Schluss: So schützt du dich auch in Zukunft

    Vorbeugung ist der beste Schutz. Wer weiß, warum Schimmel überhaupt entsteht, kann sich viel Ärger ersparen. Schimmel liebt Feuchtigkeit und schlechte Belüftung. Mit ein paar kleinen Anpassungen beugst du den Ursachen effektiv vor:

    • Regelmäßig lüften – am besten mehrmals täglich für 5–10 Minuten (Stoßlüften).
    • Möbel nicht direkt an Außenwände stellen – damit die Luft zirkulieren kann.
    • Feuchte Stellen sofort trocknen und Ursachen wie undichte Fenster oder nasse Wände beheben.

    Wenn du dir nicht sicher bist, woher der Schimmel kommt oder wie du ihn dauerhaft loswirst, lohnt es sich, Fachhilfe in Anspruch zu nehmen. Hier findest du hilfreiche Informationen zur Schimmelbeseitigung durch Fachleute.

    Fazit: Sicherheit geht vor – mit der richtigen Schutzkleidung

    Schimmel zu entfernen ist wichtig – aber dabei deine Gesundheit zu schützen, ist noch wichtiger. Mit der richtigen Schutzkleidung bist du auf der sicheren Seite. Es kostet dich vielleicht ein paar Euro und etwas Zeit, aber du sparst dir mögliche gesundheitliche Belastungen.

    Nutze unsere Checkliste, informiere dich gründlich und handle bewusst – dann steht einer sicheren und erfolgreichen Schimmelentfernung nichts im Weg.

    Du willst wissen, ob du deinen Schimmel selbst entfernen kannst – und wie du dabei sicher vorgehst? Dann lies hier weiter: Schimmel selbst entfernen – aber richtig behandelt.


    Quellen:
    – Umweltbundesamt: „Schimmel in Innenräumen – gesundheitliche Risiken und Ursachen“
    – Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Hygienetipps im Haushalt
    – Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL): Empfehlungen zum Umgang mit Schimmelpilzen
    – Technische Regeln für Biologische Arbeitsstoffe (TRBA 430)
    – Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft: Merkblätter zum Arbeitsschutz bei Schimmelpilzsanierung

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