Wie hoch sollte die Luftfeuchtigkeit im Keller sein?
Die richtige Luftfeuchtigkeit im Keller – warum sie so wichtig ist
Hast du schon mal einen muffigen Geruch in deinem Keller wahrgenommen? Oder sogar kleine dunkle Flecken an der Wand entdeckt? Dann bist du nicht allein. Die Luftfeuchtigkeit im Keller ist ein häufig unterschätztes Thema, das bei vielen Hausbesitzern zu Problemen führen kann – von Schimmel bis zu Schäden an gelagerten Gegenständen. Doch wie hoch sollte die Luftfeuchtigkeit im Keller eigentlich sein? Und was kannst du tun, um sie zu regulieren?
In diesem Beitrag erfährst du genau das – in einfacher Sprache, mit praktischen Tipps und zahlreichen nützlichen Infos rund um das Thema „Luftfeuchtigkeit im Keller“. Also, schnapp dir eine Tasse Kaffee und lies weiter!
Was ist eigentlich Luftfeuchtigkeit?
Bevor wir tiefer einsteigen, klären wir erst mal, was „Luftfeuchtigkeit“ überhaupt bedeutet. Kurz gesagt: Sie beschreibt, wie viel Wasserdampf sich in der Luft befindet. Dieser Wert wird in Prozent angegeben und nennt sich „relative Luftfeuchtigkeit“.
Ein Wert von 100 % bedeutet, dass die Luft vollständig mit Wasserdampf gesättigt ist – mehr geht nicht. Bei niedrigeren Werten ist die Luft trockener.
Warum ist das gerade im Keller wichtig?
Der Keller ist oft kühler als der Rest des Hauses. Kalte Luft kann aber weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme Luft. Wenn also feuchte, warme Luft aus dem Haus oder von außen in den Keller gelangt, kühlt sie dort ab – und das Wasser schlägt sich an den Wänden oder auf Gegenständen nieder. Voilà: Feuchteprobleme!
Die Folgen davon können vielfältig sein:
- Schimmelbildung an Wänden und Decken
- Beschädigte Möbel, Bücher oder Kleidung
- Unangenehmer Geruch im Keller
- Gesundheitliche Probleme durch Sporen in der Luft
Der ideale Wert: Wie hoch sollte die Luftfeuchtigkeit im Keller sein?
Je nach Nutzung des Kellers sollte sich die ideale Luftfeuchtigkeit in einem bestimmten Bereich bewegen:
- 40 bis 60 Prozent: Das ist ein guter Wert für beheizte, ausgebaute Kellerräume – zum Beispiel wenn dort ein Gästezimmer oder Hobbyraum ist.
- 50 bis 65 Prozent: Für unbeheizte Kellerräume ist das in der Regel akzeptabel – vor allem wenn darin Dinge gelagert werden.
- Über 70 Prozent: Achtung! Ab hier wird’s kritisch – ideale Bedingungen für Schimmelpilze und andere Feuchtigkeitsprobleme.
Tipp: Mit einem Hygrometer, das es schon günstig im Baumarkt oder online gibt, kannst du die Luftfeuchtigkeit ganz einfach im Auge behalten.
Wodurch entsteht hohe Luftfeuchtigkeit im Keller?
Die Ursachen für zu hohe Feuchtigkeit im Keller sind vielfältig. Hier sind einige der häufigsten Gründe:
- Falsches Lüften: Im Sommer wird warme Außenluft hereingelassen, die im Keller abkühlt und zu Kondensation führt.
- Aufsteigende Feuchtigkeit: Besonders in Altbauten dringt Feuchtigkeit aus dem Erdreich durch die Wände ein.
- Wasserrohrbruch oder undichte Leitungen: Auch kleine Lecks können auf Dauer viel Feuchtigkeit verursachen.
- Trocknende Wäsche im Keller: Dabei entstehen große Mengen Wasserdampf.
Versteh diese Ursachen wie kleine Mitspieler bei einem Dampfbad – wenn alle zusammenarbeiten, sitzt du am Ende in einer Dampfsauna, die du nicht bestellt hast.
Wie kannst du die Luftfeuchtigkeit im Keller regulieren?
Jetzt wird’s praktisch. Du weißt nun, wie sich hohe Luftfeuchtigkeit auswirkt – also was kann man dagegen tun?
1. Richtig lüften – aber wie?
Viele Leute denken: „Ich lüfte einfach regelmäßig – dann passt das schon!“ Leider ist das nicht ganz richtig. Besonders im Sommer kann falsches Lüften alles schlimmer machen.
So geht’s richtig:
- Nur morgens oder abends lüften: Dann ist die Außentemperatur kühler und enthält weniger Wasser.
- Kurz, aber intensiv: Stoßlüften ist besser als stundenlang das Fenster kippen.
- Bei Regen lieber nicht: Außenluft ist dann sowieso sehr feucht.
Persönliche Erfahrung: Wir haben unseren Keller früher immer tagsüber gelüftet, wenn die Sonne schien – in der Annahme, „trockene Luft ist gute Luft“. Doch der muffige Geruch wurde immer schlimmer. Erst als ich die Lüftungszeiten auf die frühen Morgenstunden umgestellt habe, wurde es tatsächlich besser!
2. Luftentfeuchter verwenden
Wenn der Keller dauerhaft zu feucht ist, kann ein Luftentfeuchter helfen. Es gibt elektrische Modelle – oder auch einfache Varianten mit Granulat.
- Elektrische Geräte: Ideal bei dauerhaften Feuchtigkeitsproblemen. Sie brauchen Strom, aber arbeiten effizient.
- Granulat: Gut für kleinere Räume oder als Unterstützung. Einfach aufstellen und regelmäßig das Wasser entleeren.
Tipp: Achte bei elektrischen Entfeuchtern auf die Lautstärke und den Stromverbrauch – gerade wenn du das Gerät über Nacht laufen lässt.
3. Wände und Böden abdichten
In Altbauten dringt oft Feuchtigkeit durch die Wände oder den Boden ein. Hier hilft nur eines: eine professionelle Kellerabdichtung.
Das kann teuer werden – aber es lohnt sich langfristig. Sonst kämpfst du ständig gegen Symptome, ohne das eigentliche Problem zu lösen. Denk an einen tropfenden Wasserhahn: Du kannst darunter eimerweise Wasser auffangen – oder den Hahn einfach reparieren.
4. Isolieren und Heizen
Wenn du deinen Keller regelmäßig nutzt, etwa als Arbeitszimmer oder Hobbyraum, solltest du ihn nicht nur gut dämmen, sondern auch angemessen heizen. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen – so schlägt sich weniger davon auf kalten Oberflächen nieder.
Tipp: Dauerhaft 18 bis 20 Grad sind ideal für bewohnte Kellerräume.
Was du auf keinen Fall tun solltest
Damit es nicht schlimmer wird, hier ein paar typische Fehler, die du auf jeden Fall vermeiden solltest:
- Fenster ständig kippen lassen: Führt nur dazu, dass feuchte Luft langsam nachdringt.
- Feuchte Räume abdichten: Klingt logisch, macht es aber schlimmer. Die Feuchtigkeit bleibt drin und kann nicht mehr entweichen.
- Lüften bei großer Hitze: Das bringt feuchte Luft in den Keller – nicht raus.
Stell dir den Keller wie eine Thermosflasche vor: Wenn du heiße Luft hineinfüllst und sie dann abkühlt – setzt sich das Wasser innen ab.
Wie kann man die Luftfeuchtigkeit dauerhaft überwachen?
Wie bei so vielem gilt: Kontrolle ist besser als Nachsicht. Ein Hygrometer misst konstant die Luftfeuchtigkeit – manche Modelle zeigen zusätzlich auch die Temperatur.
Wenn du Technik-Fan bist, gibt es mittlerweile smarte Geräte, die du übers Handy steuern und auslesen kannst. So weißt du immer Bescheid – auch wenn du im Urlaub bist.
Kleiner Lifehack: Befestige das Hygrometer an verschiedenen Stellen im Keller und vergleiche die Werte – manchmal gibt’s überraschend große Unterschiede!
Zusammenfassung: Luftfeuchtigkeit im Keller einfach verstehen
Du merkst: Das Thema Luftfeuchtigkeit im Keller ist gar nicht so kompliziert, wie es scheint. Hier nochmal die wichtigsten Punkte auf einen Blick:
- Idealwert: 40 bis 65 Prozent – je nachdem, wie du den Keller nutzt.
- Zu viel Feuchtigkeit: Fördert Schimmel, Gerüche und Schäden.
- Maßnahmen: Richtig lüften, Luftentfeuchter nutzen, abdichten und evtl. heizen.
- Vermeiden: Dauerlüften bei Hitze, Wäsche im Keller trocknen, falsche Abdichtungen.
- Kontrolle: Hygrometer zur ständigen Überwachung nutzen.
Zum Schluss: Dein Keller als Wohlfühlraum
Ein trockener Keller ist ein angenehmer Keller – und mehr als nur ein Lagerraum. Vielleicht wird er sogar zum Fitnessraum, zur Werkstatt oder einfach zum ordentlichen Abstellplatz, der nicht nach feuchtem Karton riecht.
Denk daran: Luftfeuchtigkeit im Keller ist kein Problem, wenn du weißt, wie du damit umgehst. Mit regelmäßiger Kontrolle, klugem Verhalten und etwas technischem Know-how hältst du deinen Keller trocken und gesund – und sparst dir am Ende jede Menge Ärger (und Geld).
Und jetzt mal ganz ehrlich: Wann hast du zuletzt die Luftfeuchtigkeit in deinem Keller überprüft?
Vielleicht ist heute ein guter Tag, damit anzufangen.
Wenn dir dieser Artikel gefallen hat oder du eigene Erfahrungen teilen willst – schreib doch einen Kommentar! Oder teile den Beitrag mit jemandem, der ebenfalls seinen Keller liebt (oder lieben lernen sollte).
Bleib trocken – im besten Sinne!.