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Schimmel nach Wasserschaden entfernen – Sofortmaßnahmen

Ein leises Tropfen aus der Decke, eine nasse Stelle in der Wand oder ein vollgesaugter Teppich – ein Wasserschaden kann schnell zur Realität werden. Und mit ihm kommt oft ein ungebetener Gast: Schimmel. Wer schon einmal von Schimmel betroffen war, weiß, wie hartnäckig und gesundheitsschädlich er sein kann. Doch keine Sorge – mit den richtigen Sofortmaßnahmen lässt sich das Risiko deutlich verringern. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie Schimmel nach einem Wasserschaden erfolgreich entfernen, langfristig vorbeugen und Ihr Zuhause wieder gesund machen.

Warum Schimmel nach einem Wasserschaden so schnell entsteht

Wussten Sie, dass Schimmel bereits nach 24 bis 48 Stunden entstehen kann, wenn Feuchtigkeit nicht rechtzeitig entfernt wird? Besonders nach Wasserrohrbrüchen, Überschwemmungen oder undichten Dächern kann sich die Nässe in Wänden, Böden und Möbeln festsetzen – ideale Bedingungen für Schimmelpilze.

Schimmel braucht drei Dinge zum Wachsen:

  • Feuchtigkeit
  • Wärme
  • Organisches Material (z. B. Tapeten, Putz oder Holz)
  • Kommt nach einem Wasserschaden keine schnelle Hilfe ins Haus, setzen sich Schimmelsporen gerne dort fest, wo man sie zunächst gar nicht sieht – unter dem Laminat, hinter Wänden oder in abgehängten Decken. Deshalb ist schnelles Handeln entscheidend.

    Erste Sofortmaßnahmen: So stoppen Sie den Schimmel noch bevor er wächst

    Beim Thema Schimmel gilt: Je schneller Sie handeln, desto besser. Hier sind erste Maßnahmen, die Sie direkt nach einem Wasserschaden ergreifen sollten:

    1. Wasserquelle stoppen und Schaden absichern

    Der erste Schritt klingt simpel, ist aber entscheidend: Stoppen Sie die Ursache des Wasserschadens. Drehen Sie den Haupthahn zu oder rufen Sie einen Installateur, wenn es sich um eine Rohrleitung handelt.

    Gleichzeitig sollten Sie Möbel und Gegenstände von der betroffenen Stelle entfernen, um weiteren Schaden zu verhindern.

    2. Nasse Bereiche trocknen – aber richtig

    Lüften allein reicht nicht aus. Damit die betroffenen Bereiche schnell trocknen, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Öffnen Sie Fenster und Türen für eine gute Luftzirkulation.
  • Entfernen Sie durchgeweichte Teppiche und Vorleger.
  • Setzen Sie Ventilatoren und Luftentfeuchter ein.
  • Bei großen Schäden: Setzen Sie professionelle Bautrockner ein.
  • Wie genau Sie richtig mit der Feuchtigkeit umgehen, erfahren Sie Schritt für Schritt im passenden Beitrag zum Thema Feuchtigkeit nach Wasserschaden.

    3. Sichtbare Feuchtigkeit kennzeichnen und dokumentieren

    Bevor alles trocknet, lohnt es sich, Fotos vom Schaden zu machen. Das hilft später bei Versicherungsfragen oder bei der Beauftragung von Fachfirmen.

    4. Kontakt zu Versicherung und Fachfirmen aufnehmen

    Viele Hausrat- oder Wohngebäudeversicherungen decken Schäden durch Wasser ab. Informieren Sie Ihren Versicherer schnellstmöglich und dokumentieren Sie alles schriftlich.

    Manchmal lohnt sich die Unterstützung durch Fachfirmen, die auf Wasserschadensanierung spezialisiert sind. Sie bringen die nötige Erfahrung und Ausrüstung mit.

    Wie erkennt man versteckten Schimmel nach einem Wasserschaden?

    Schimmel lauert oft im Verborgenen. Doch es gibt Anzeichen, auf die Sie achten sollten:

  • Muffiger, modriger Geruch – besonders nach Lüften
  • Verfärbungen an Wänden oder Decken
  • Abblätternde Tapeten oder Putz
  • Immer wiederkehrende Feuchtigkeitsflecken
  • Wenn Sie solche Hinweise bemerken, ist es höchste Zeit, genauer hinzusehen – eventuell mit einem Schimmeltest aus dem Baumarkt oder professionellen Messgeräten durch Experten.

    Schimmel entfernen: Was funktioniert wirklich?

    Wenn der Schimmel noch in kleineren Flächen sichtbar ist (bis etwa 0,5 Quadratmeter), können Sie selbst handeln. Liegt die befallene Fläche über einem halben Quadratmeter oder handelt es sich um gesundheitlich sensible Bereiche wie Schlaf- oder Kinderzimmer, empfiehlt sich der Einsatz von Profis.

    Selbst Schimmel entfernen – so geht’s:

    Wichtig: Tragen Sie immer Schutzkleidung! Dazu gehören Handschuhe, Schutzbrille und eine Atemmaske (mindestens FFP2).

    Folgende Schritte helfen beim Entfernen von kleineren Schimmelflächen:

  • Spezielle Anti-Schimmelmittel (aus Fachhandel oder Baumarkt) auftragen
  • Alternativ: Alkohol (mindestens 70 %), Wasserstoffperoxid oder Essig auf glatten Oberflächen
  • Einwirkzeit beachten und Schimmel mit einem Lappen abwischen – anschließend im Hausmüll entsorgen
  • Oberfläche vollständig trocknen lassen
  • Verzichten Sie auf Hausmittel wie Backpulver – sie bringen meist nicht den gewünschten Effekt, besonders auf porösen Oberflächen wie Putz oder Tapeten.

    Mehr zum richtigen Vorgehen bei einem akuten Schimmelbefall lesen Sie auch in unserem Artikel: Schimmel effektiv entfernen.

    Wann Sie in jedem Fall Profis einschalten sollten

    Ein paar Flecken können harmlos sein – aber es gibt klare Situationen, in denen gesundheitliche Risiken bestehen:

  • Sie haben Schimmelallergien, Asthma oder andere Atemwegserkrankungen
  • Es sind große Flächen (mehr als 0,5 m²) betroffen
  • Der Befall sitzt hinter Wänden oder im Bodenaufbau
  • Der Schimmel kommt trotz Reinigung immer wieder zurück
  • Fachfirmen setzen spezielle Geräte zur Feuchtigkeitsmessung ein und können befallene Strukturen nachhaltig sanieren.

    Langfristige Vorbeugung: So schützten Sie Ihr Zuhause vor erneutem Schimmel

    Nach dem Schaden ist vor der Vorsorge. Damit Ihre vier Wände künftig schimmelfrei bleiben, helfen Ihnen folgende Maßnahmen:

    1. Bausubstanz kontrollieren

    Feuchtigkeit dringt oft über undichte Fugen, Mauerwerk oder verstopfte Abflüsse ein. Lassen Sie diese regelmäßig prüfen.

    2. Luftfeuchtigkeit im Blick behalten

    Ideal sind laut Umweltbundesamt 40–60 % relative Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen. Ein einfacher Hygrometer hilft beim Überwachen.

    3. Richtig lüften

    Stoßlüften ist besser als ständig gekippte Fenster. Öffnen Sie Fenster mehrmals täglich für 5–10 Minuten – besonders nach dem Kochen, Duschen oder Wischen.

    4. Möbel mit Abstand zur Wand stellen

    Lassen Sie etwa 5 cm Abstand zur Wand – so kann die Luft besser zirkulieren und Feuchtigkeit gelangt nicht hinter die Möbel.

    5. Nach Wasserschäden professionell trocknen lassen

    Viele Betroffene unterschätzen, wie tief Feuchtigkeit in Estrich oder Deckenplatten ziehen kann. Eine professionelle Trocknung schützt nicht nur die Bausubstanz, sondern verhindert Neubildung von Schimmel. Ausführliche Infos dazu finden Sie hier: Bautrocknung nach Wasserschaden.

    Checkliste: Richtig handeln bei Schimmel nach Wasserschaden

    Behalten Sie mit dieser Schritt-für-Schritt-Checkliste den Überblick:

  • Wasserzufuhr abstellen, Schaden absichern
  • Feuchtigkeit umgehend entfernen (Ventilatoren, Luftentfeuchter)
  • Feuchte Materialien entsorgen oder auslagern
  • Dokumentation des Schadens mit Fotos
  • Versicherung informieren
  • Sichtbaren Schimmel sicher entfernen oder Fachfirma beauftragen
  • Langfristige Vorbeugung einplanen
  • Häufige Fragen rund um Schimmel nach Wasserschäden (FAQ)

    Wie lange dauert es, bis Schimmel nach einem Wasserschaden entsteht?

    In feuchten, warmen Bedingungen kann Schimmel schon nach 24 bis 48 Stunden sichtbar werden – deshalb sind schnelle Gegenmaßnahmen so wichtig.

    Ist der Schimmel nach Trocknung von selbst weg?

    Nein. Auch wenn die Wand trocken ist, können Schimmelsporen vorhanden bleiben. Diese sollten unbedingt entfernt werden – oberflächlich und ggf. strukturell.

    Kann ich Schimmel mit Hausmitteln entfernen?

    Hausmittel wie Essig oder Natron helfen auf glatten Flächen begrenzt. Bei porösen Oberflächen oder tiefem Befall sind professionelle Mittel oder Hilfe nötig.

    Wie erkenne ich versteckten Schimmel?

    Auffällige Gerüche, Verfärbungen oder anhaltende Feuchtigkeit können erste Hinweise sein. Bei Verdacht helfen Raumluftmessungen oder Thermografie-Kameras.

    Wer übernimmt die Kosten bei Schimmel infolge eines Wasserschadens?

    Je nach Fall übernimmt die Wohngebäude- oder Hausratversicherung Kosten – besonders, wenn der Schaden frühzeitig gemeldet wurde.

    Fazit: Schnell handeln lohnt sich – für Ihre Gesundheit und Ihr Zuhause

    Ein Wasserschaden ist mehr als nur eine feuchte Stelle – er kann schnell zu einem echten Schimmelproblem werden. Doch mit schnellen Reaktionen, gezieltem Trocknen und den richtigen Hilfsmitteln lässt sich der unliebsame Schimmel effektiv entfernen. Denken Sie daran: Vorsorge ist der beste Schutz! Prüfen Sie regelmäßig Ihre Wohnung oder Ihr Haus auf Feuchtigkeit, lüften Sie richtig und holen Sie im Zweifelsfall professionelle Hilfe.

    Bleiben Sie wachsam – und sorgen Sie für ein Zuhause, in dem man gesund leben kann.

    Quellen

  • Umweltbundesamt: „Schimmel in Innenräumen – Ursachen, Wirkung, Sanierung“
  • Verbraucherzentrale: „Schimmel in der Wohnung – was tun?“
  • Baua – Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
  • DIN-Normen zur Bautrocknung und Schimmelpilzsanierung
  • Bautrockner-Experten.de (Eigenes Fachwissen, Ratgeberinhalte)
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