Die besten Hausmittel gegen Schimmel in der Wohnung
Wenn sich im Badezimmer plötzlich schwarze Flecken an der Wand zeigen oder im Schlafzimmer ein muffiger Geruch nicht mehr verschwinden will, ist oft Schimmel im Spiel. Nicht nur sieht er unschön aus, er kann langfristig auch die Gesundheit belasten und das Wohnklima beeinträchtigen. Doch keine Sorge – für viele Schimmelprobleme im Haushalt braucht es nicht sofort teure Spezialmittel oder Fachfirmen. In vielen Fällen helfen einfache, günstige und natürliche Hausmittel – die Sie vermutlich schon zu Hause haben. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Hausmittel gegen Schimmel wirklich wirken, wie Sie diese richtig anwenden und was Sie beachten sollten, um den Schimmel langfristig loszuwerden.
Warum entsteht Schimmel überhaupt?
Schimmel gedeiht besonders gut in feuchten, schlecht belüfteten Räumen. Vor allem im Winter, wenn wir weniger lüften und Feuchtigkeit aus dem Duschen oder Kochen nicht abziehen kann, wird es schnell kritisch.
Wussten Sie, dass bereits eine dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit von über 60 % ausreicht, um das Schimmelwachstum zu begünstigen?
Schimmelsporen sind übrigens überall in der Luft vorhanden – sie werden erst zum Problem, wenn sie auf feuchte Flächen treffen. Besonders gefährdet sind:
- Badezimmer ohne Fenster
- Schlafzimmer mit kalten Außenwänden
- Küchen mit schlechter Lüftung
- Wandbereiche hinter Möbeln (z. B. Schrank an Außenwand)
In solchen Fällen können Sie mit einfachen Mitteln selbst aktiv werden. Die gute Nachricht: Zahlreiche Hausmittel sind nicht nur wirksam, sondern auch günstig und umweltschonend.
Die besten Hausmittel gegen Schimmel – natürlich und effektiv
Viele Mittel aus dem Haushalt haben eine desinfizierende oder pilzhemmende Wirkung und eignen sich daher gut zur Schimmelbekämpfung auf kleinen Flächen. Hier stellen wir Ihnen die besten natürlichen Hausmittel vor und erklären, wie sie angewendet werden.
1. Essig – der Klassiker unter den Hausmitteln
Essig wirkt leicht sauer und tötet dadurch viele Keime und Bakterien zuverlässig ab. Auch leichte Schimmelflecken lassen sich damit häufig behandeln.
So geht’s:
Einfach weißen Haushaltsessig oder Essigessenz (1:1 mit Wasser verdünnt) auf die betroffene Stelle auftragen, 30–60 Minuten einwirken lassen, dann gründlich abwischen und trocken nachputzen.
Wichtig: Essig wirkt nicht auf jedem Untergrund gleich gut. Auf kalkhaltigen Oberflächen (z. B. Putz oder Fliesenfugen) kann die säurehaltige Mischung sogar kontraproduktiv sein – hier besser auf andere Mittel zurückgreifen.
2. Alkohol (mind. 70 % Isopropanol oder Ethanol)
Alkohol ist besonders gut zur Desinfektion geeignet und verdunstet rückstandsfrei. Damit eignet er sich ideal für abwischbare Oberflächen wie Fliesen, Metall oder lackiertes Holz.
Anwendung:
Einfach den Alkohol auf ein sauberes Tuch geben oder mit einer Sprühflasche auftragen, die Stelle befeuchten, einige Minuten einwirken lassen und trocken abwischen.
Tipp: Achten Sie auf gute Belüftung und verwenden Sie keinen Alkohol in der Nähe von offenem Feuer – er ist leicht entzündlich!
3. Wasserstoffperoxid (3 % Lösung)
Wasserstoffperoxid hat eine bleichende und pilzhemmende Wirkung. Besonders bei dunklem Schimmel kann es helfen, Flecken aufzuhellen.
Und so geht’s:
Die betroffene Stelle mit einem sauberen Tuch oder einer Sprühflasche behandeln, einwirken lassen und anschließend trocken nachwischen. Vorher an einer unauffälligen Stelle testen – H₂O₂ kann bei empfindlichen Materialien bleichen!
4. Natron – mild und vielseitig
Natron (auch als Backsoda oder Speisesoda bekannt) kann mithilfe seiner alkalischen Wirkung das Schimmelwachstum hemmen und Gerüche neutralisieren.
Anwendungstipp:
1 Esslöffel Natron mit etwas Wasser zu einer Paste vermengen, auf die Fläche auftragen und nach dem Trocknen mit einer Bürste entfernen.
Extra-Tipp: Kombiniert mit Essig entsteht eine sprudelnde Reaktion – ideal zum Reinigen von schwer erreichbaren Stellen wie Fugen oder Ecken.
Wann reichen Hausmittel – und wann nicht?
Hausmittel leisten gute Dienste bei leichterem Schimmelbefall – zum Beispiel bei kleineren Flecken auf Fliesen, Fensterrahmen oder lackierten Möbeln. Sie können helfen, die Ausbreitung einzudämmen und die Ursache zu bekämpfen.
In folgenden Fällen sollten Sie jedoch professionelle Hilfe holen:
- Der Schimmel ist flächendeckend oder erneut aufgetreten
- Er sitzt auf porösen Materialien wie Tapeten, Putz oder Holz
- Es handelt sich um schwarzen Schimmel (Aspergillus niger – gesundheitsschädlich!)
- Sie haben Atemwegserkrankungen oder Allergien
In solchen Situationen empfehlen wir eine genaue Analyse der Ursache – häufig hilft es, einen Experten zurate zu ziehen.
Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber „Was tun, wenn Schimmel immer wieder kommt?“.
Tipps zur Vorbeugung – so vermeiden Sie Schimmel langfristig
Gegen Schimmel aktiv zu werden ist gut – aber noch besser ist es, ihn gar nicht erst entstehen zu lassen. Mit ein paar einfachen Gewohnheiten lässt sich das Risiko erheblich senken:
- Regelmäßig und richtig lüften: Mehrmals täglich stoßlüften – am besten durch Durchzug für 5–10 Minuten.
- Räume nicht überheizen oder auskühlen: Gleichmäßige Temperaturen beugen Kondenswasserbildung vor.
- Möbel mit Abstand zur Außenwand stellen: So kann die Luft besser zirkulieren.
- Nasse Flächen sofort trocknen: Zum Beispiel nach dem Duschen oder Kochen Feuchtigkeit abwischen.
- Luftfeuchtigkeit im Blick behalten: Ideal sind etwa 40–60 %. Ein Hygrometer hilft hier enorm weiter.
Noch mehr Tipps zur Schimmelvorbeugung erhalten Sie übrigens in unserem Artikel „Hausmittel gegen Schimmel – effektiv & günstig“.
Schimmel entfernen – häufige Fragen & Antworten (FAQ)
Wie gefährlich ist Schimmel in der Wohnung?
Schimmelsporen können die Atemwege reizen, allergische Reaktionen auslösen und bei bestimmten Arten (z. B. schwarzer Schimmel) sogar gesundheitsschädlich sein. Besonders empfindliche Menschen sollten ihn schnell entfernen (lassen).
Wie lange dauert es, bis Schimmel durch Hausmittel verschwindet?
Das hängt vom Befall ab. Kleinere Flecken lassen sich oft in einem Reinigungsvorgang entfernen. Größerer oder tiefer sitzender Befall braucht mehrere Behandlungen – oder professionelle Hilfe.
Was tun, wenn Hausmittel nicht helfen?
Wenn Hausmittel nicht ausreichend wirken oder sich der Schimmel rasch wieder bildet, kann ein bauliches Problem vorliegen. Dann ist eine Begutachtung sinnvoll, z. B. durch einen Bausachverständigen oder Schimmelgutachter. Auch Mietrecht kann hier eine Rolle spielen.
Kann man Schimmel einfach überstreichen?
Nein. Überstreichen kaschiert zwar den Fleck, bekämpft aber nicht die Ursache. Besonders bei Tapete oder Rigips ist das Risiko hoch, dass der Schimmel weiter wächst.
Unser Fazit: Hausmittel gegen Schimmel helfen – aber nur mit System
Schimmel in der Wohnung ist unangenehm – doch mit den richtigen Hausmitteln lässt sich viel erreichen: Essig, Alkohol, Natron oder Wasserstoffperoxid können bei kleinen Befällen oft schon ausreichen. Der Schlüssel liegt hier in der Kombination aus gezielter Reinigung und konsequenter Vorbeugung.
Wer dabei regelmäßig gründlich lüftet, auf die Luftfeuchtigkeit achtet und problematische Stellen im Blick behält, schafft ein gesundes und schimmelfreies Wohnklima.
Und falls Sie tiefer einsteigen möchten, empfehlen wir unseren Beitrag „Die besten Hausmittel gegen Schimmel – effektiv und natürlich“ sowie den Ratgeber zu Schimmelursachen.
Quellen
- Umweltbundesamt: Schimmel in Innenräumen – Informationen und Handlungsempfehlungen
- Deutsches Zentrum für Lungenforschung – Auswirkungen von Schimmel auf die Atemwege
- Stiftung Warentest – Schimmel entfernen: Worauf es wirklich ankommt
- Bundesanstalt für Materialforschung (BAM) – Wirksamkeit chemischer und natürlicher Schimmelmittel