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Schimmel im Kinderzimmer: Was Eltern in der Wohnung beachten müssen

Schimmel im Kinderzimmer ist leider kein seltenes Problem – und kann für Eltern eine beunruhigende Entdeckung sein. Schließlich geht es hier um die Gesundheit der Kleinsten. Oft genügt schon ein muffiger Geruch oder ein dunkler Fleck an der Wand, um Alarm auszulösen. Und das ist auch gut so. Denn Schimmel in der Wohnung ist kein kosmetisches Problem, sondern kann ernste gesundheitliche Folgen haben – besonders für Kinder. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Schimmel im Kinderzimmer so gefährlich ist, worauf Sie als Eltern achten sollten und wie Sie Ihre Familie effektiv davor schützen können.

Warum Schimmel für Kinder besonders gefährlich ist

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen – vor allem wenn es um ihre Gesundheit geht. Ihr Immunsystem ist noch in der Entwicklung, die Lungen kleiner und empfindlicher, und sie verbringen viel Zeit in Innenräumen.

Wussten Sie, dass Kinder bis zu 90 % ihrer Zeit in geschlossenen Räumen verbringen? Das macht das Raumklima – gerade im Schlafzimmer – zu einem entscheidenden Gesundheitsfaktor. Wenn sich dort Schimmel bildet und Sporen in die Luft gelangen, atmen Kinder diese unweigerlich ein.

Mögliche Symptome und gesundheitliche Risiken

Schimmel kann eine Reihe allergischer Reaktionen oder Atemwegserkrankungen auslösen:

  • Husten oder chronische Bronchitis
  • häufige Erkältungen und Infektionen
  • Kopfschmerzen und Müdigkeit
  • gereizte Augen und Hautausschlag
  • Atembeschwerden oder sogar Asthma

Besonders gefährdet sind Kinder, die bereits anfällige Atemwege haben – z. B. durch Heuschnupfen, Neurodermitis oder eine erbliche Vorbelastung mit Allergien.

Tipp: Lesen Sie mehr über die gesundheitlichen Risiken durch Schimmel in der Wohnung – insbesondere bei Kindern.

Anzeichen für Schimmel im Kinderzimmer erkennen

Nicht immer ist Schimmel sofort sichtbar. Manchmal nistet er sich hinter Möbeln, Tapeten oder unter dem Teppich ein. Es gibt jedoch einige typische Warnzeichen, auf die Sie achten sollten:

  • Muffiger Geruch: Süßlich-moderiger Geruch, der sich trotz Lüften hält.
  • Feuchte Stellen: Kalte oder feuchte Wände, Kondenswasser an Fenstern.
  • Verfärbungen: Schwarze, grüne oder bräunliche Flecken – besonders in Ecken oder hinter Möbeln.
  • Vermehrte Krankheitszeichen: Wenn Ihr Kind häufiger krank ist, kann Schimmel der Auslöser sein.

Es lohnt sich, regelmäßig einen Blick hinter Schränke oder unter Matratzen zu werfen – besonders in Altbauten oder schlecht gedämmten Wohnungen.

Wie entsteht Schimmel überhaupt?

Schimmelpilze brauchen zwei Dinge, um zu wachsen: Feuchtigkeit und Nährstoffe. Letztere bieten Tapeten, Holz oder auch Hausstaub im Überfluss. Die Feuchtigkeitsquelle ist daher entscheidend.

Häufige Ursachen sind:

  • undichte Fenster oder Dächer
  • Wärmebrücken (z. B. kalte Außenwände)
  • zu wenig oder falsches Lüften
  • zu hohe Luftfeuchtigkeit, z. B. durch Wäschetrocknen im Zimmer
  • fehlende oder ungenügende Heizung

Kinderzimmer sind besonders gefährdet, weil sie oft wärmer geheizt – aber seltener gelüftet werden. Hinzu kommen feuchte Stofftiere, Zimmerpflanzen oder Trinkflaschen, die das Raumklima beeinflussen.

Schimmel im Kinderzimmer verhindern: Die besten Tipps für Eltern

Die gute Nachricht: Mit ein paar einfachen Maßnahmen können Sie die Entstehung von Schimmel vermeiden – oder zumindest stark reduzieren. Hier sind die wichtigsten Tipps aus der Praxis:

1. Richtig lüften – aber wie?

Viele Menschen „kippen“ das Fenster – stundenlang. Das bringt leider wenig. Stoßlüften ist deutlich effektiver:

  • 4–5 Mal täglich für 5–10 Minuten die Fenster komplett öffnen
  • bei gegenüberliegenden Fenstern Durchzug schaffen
  • im Winter öfter, aber kürzer lüften

Tipp: Lüften Sie auch nach dem Aufstehen, da über Nacht viel Feuchtigkeit durch Atmung und Schwitzen entsteht.

2. Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit im Blick behalten

Im Kinderzimmer sollte die Temperatur idealerweise bei 20 bis 22 Grad liegen. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte nicht dauerhaft über 60 % steigen.

Ein Hygrometer hilft, die Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten. Gibt es dauerhaft Probleme, kann ein Luftentfeuchter gegen Schimmelbefall helfen.

3. Möbel richtig platzieren

Stellen Sie Betten, Schränke und Regale nicht direkt an Außenwände. Lassen Sie mindestens 5–10 cm Abstand zur Wand, damit Luft zirkulieren kann. Auch die Heizung sollte nicht durch Möbel oder lange Vorhänge blockiert werden.

4. Auf bauliche Mängel achten

Tauchen trotz guter Lüftung immer wieder feuchte Stellen auf, sollten Sie nach baulichen Ursachen suchen:

  • Gibt es Risse in der Wand?
  • Ist das Fenster undicht?
  • Fehlt eine ausreichende Dämmung?

Im Zweifel lohnt sich die Beratung durch einen Fachmann – besonders vor dem Einzug in eine neue Wohnung oder bei wiederkehrendem Schimmel.

Was tun, wenn Schimmel entdeckt wird?

Handeln Sie schnell – gerade im Kinderzimmer! Denn je länger Sie warten, desto größer wird das Problem. Die ersten Schritte:

  • Belasten Sie Kind und Familie nicht weiter: Raum auf keinen Fall weiter nutzen.
  • Kleineren Schimmelbefall (unter 0,5 m²) können Sie mit 70-prozentigem Alkohol reinigen.
  • Größere Flächen oder verdeckter Schimmel gehören in die Hände von Fachleuten.
  • Entsorgen Sie durchfeuchtete Möbel oder Matratzen, wenn nötig.

Wichtig: Verwenden Sie keine chemischen Anti-Schimmel-Sprays im Kinderzimmer. Diese können selbst gesundheitsgefährdend sein – vor allem für Kinder.

Wann muss der Vermieter informiert werden?

Tritt der Schimmel nicht wegen eines offensichtlichen Fehlverhaltens (z. B. dauerhaftes Wäschetrocknen) auf, liegt häufig ein Mangel an der Bausubstanz vor – und dann ist der Vermieter in der Pflicht.

Melden Sie den Schaden frühzeitig schriftlich. Sichern Sie Beweise, z. B. durch Fotos. Bei gesundheitlichen Problemen ist ein ärztliches Attest hilfreich.

In vielen Fällen wird eine professionelle Begutachtung nötig sein – z. B. durch einen Bausachverständigen oder den Mieterschutzbund.

Vorbeugen statt behandeln: langfristige Lösungen

Wenn Sie dauerhaft auf schimmelfrei wohnen wollen – vor allem mit Kind – lohnt sich ein Blick auf die langfristige Strategie:

  • Luftfilter: Hochwertige Modelle mit HEPA-Filter können Sporen aus der Luft filtern.
  • Bautrocknung: Nach Wasserschäden unbedingt professionell trocknen lassen.
  • Dämmung: Kalte Außenwände oder Fenster modernisieren (lassen).
  • Regelmäßige Kontrolle: Ein Routine-Check alle paar Monate schützt vor bösen Überraschungen.

In besonders feuchten Gegenden oder Altbauwohnungen kann auch der dauerhafte Einsatz eines Luftentfeuchters sinnvoll sein.

FAQ – Häufige Fragen rund um Schimmel im Kinderzimmer

Wie oft sollte ich das Kinderzimmer lüften?

Idealerweise 4–5 Mal pro Tag für 5–10 Minuten. Vor allem morgens nach dem Aufstehen sowie nach dem Spielen oder Toben.

Ist ein Luftentfeuchter im Kinderzimmer unbedenklich?

Ja, sofern es sich um ein leises, hochwertiges Gerät mit automatischem Feuchtigkeitsregler handelt. Achten Sie auf kindersichere Modelle.

Ab wann muss ein Experte ran?

Ab etwa einem halben Quadratmeter Schimmel – oder wenn sich der Befall hinter Tapeten oder unter dem Bodenbelag befindet. Auch bei wiederkehrendem Schimmel trotz korrekten Lüftens ist ein Profi gefragt.

Fazit: Verantwortung übernehmen – Wohlfühlraum schaffen

Schimmel im Kinderzimmer ist kein harmloses Problem – sondern eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit Ihrer Kinder. Wer rechtzeitig auf Anzeichen achtet, lüftet, heizt und auf die richtige Raumgestaltung achtet, kann das Risiko aber deutlich senken.

Und: Sehen Sie Schimmel nie als „normal“ an. Schon kleinste Veränderungen im Raumklima sind Grund genug, genauer hinzuschauen – und bei Bedarf zu handeln.

Denn jedes Kind verdient es, in einem gesunden, sicheren Zuhause aufzuwachsen.

Quellen

  • Umweltbundesamt – Schimmel in Innenräumen
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
  • Deutsches Ärzteblatt: Schimmel als Gesundheitsrisiko
  • Robert Koch-Institut – Schimmelpilze in Wohnräumen
  • Verbraucherzentrale – Schimmel erkennen und beseitigen

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