Schimmel in der Küche – typische Problemzonen - Bild
Entfeuchter » Ratgeber » Schimmel in der Küche – typische Problemzonen

Schimmel in der Küche – typische Problemzonen

Schimmel in der Küche ist ein Problem, das viele Haushalte betrifft – oft ohne dass man es sofort bemerkt. Gerade weil die Küche ein Ort ist, an dem gekocht, gespült und häufig feucht gearbeitet wird, kann sich Schimmel hier besonders gut ausbreiten. Dabei ist er nicht nur unschön anzusehen, sondern kann auch gesundheitsschädlich sein – besonders für Kinder, ältere Menschen und Allergiker:innen. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, an welchen Stellen in der Küche sich Schimmel bevorzugt bildet, warum das so ist und was Sie konkret dagegen tun können. Sie werden sehen: Schon einfache Maßnahmen reichen oft aus, um sich vor Schimmel zu schützen.

Wie kommt der Schimmel überhaupt in die Küche?

Schimmel entsteht, wenn Feuchtigkeit auf eine organische Oberfläche trifft und nicht ausreichend entweichen kann. Die Küche bietet dafür leider ideale Bedingungen: Dampf durch Kochen und Spülen, fettige Rückstände, Temperaturschwankungen und schlecht belüftete Ecken.

Wussten Sie, dass Schimmel oft schon entsteht, bevor man ihn sieht? Er beginnt mikroskopisch klein und breitet sich dann langsam aus, etwa hinter Möbeln oder unter der Spüle.

Mehr zum Thema Schimmelentstehung erfahren Sie in unserem Ratgeber: Wie entsteht Schimmel in Wohnräumen?

Typische Problemzonen für Schimmel in der Küche

Ein Blick in die eigene Küche lohnt sich – denn auch dort, wo alles sauber aussieht, kann sich Schimmel verstecken. Hier sind die häufigsten Schimmel-Hotspots:

1. Unter der Spüle

Hier läuft oft unbemerkt Wasser aus defekten Dichtungen oder durch feuchte Reinigungslappen, die im Schrank lagern. Gepaart mit schlechter Luftzirkulation entsteht ein perfekter Brutplatz für Schimmel.

Tipp: Lassen Sie die Türen unter der Spüle regelmäßig offenstehen, damit Luft zirkulieren kann. Ein kleines Hygrometer hilft Ihnen zudem, die Luftfeuchtigkeit im Auge zu behalten.

2. Hinter dem Kühlschrank

Durch die Wärmeabgabe des Kühlschranks und die kalte Rückwand entsteht Kondenswasser – der ideale Startpunkt für Schimmel. Da niemand regelmäßig hinter dem Kühlschrank putzt, bleibt der Schimmel oft lange unentdeckt.

Tipp: Ziehen Sie den Kühlschrank zweimal im Jahr vor und reinigen Sie die Rückwand – auch die Lüftungsgitter!

3. Fenster und Fensterrahmen

Wenn beim Kochen keine Dunstabzugshaube genutzt wird oder schlecht gelüftet wird, schlägt sich der Wasserdampf an kalten Fenstern nieder. Feuchte Fensterrahmen bieten dann beste Wachstumschancen für Schimmelpilze.

Tipp: Lüften Sie nach dem Kochen stoßweise für 5–10 Minuten. Ein gekipptes Fenster hilft weniger!

4. Fugen und Silikonabdichtungen

Besonders in der Nähe von Spülen oder Arbeitsflächen setzen sich hier Wasser- und Fettspritzer ab. Wenn Feuchtigkeit dann in die Fugen zieht, ist Schimmel meist nicht weit.

Tipp: Silikonfugen regelmäßig überprüfen und im Zweifel erneuern. Spezielle Anti-Schimmel-Silikone bieten zusätzlichen Schutz.

5. Überfüllte Vorratsschränke

Wenn Lebensmittel in schlecht belüfteten Vorratsschränken gelagert werden, kann abgelaufene oder beschädigte Ware schimmeln. Der Schimmel breitet sich dann auch auf die umliegenden Packungen aus – zum Beispiel bei Mehl, Nüssen oder Brot.

Tipp: Kontrollieren Sie Ihre Vorräte regelmäßig und achten Sie auf kühle, trockene Lagerung.

6. Mülleimer und Biomüll

Gerade der Bioabfall ist ein wahrer Nährboden für Schimmelpilze – vor allem, wenn organische Abfälle über mehrere Tage bei Raumtemperatur stehen. Auch Flüssigkeiten im Müllbeutel begünstigen die Schimmelbildung.

Tipp: Müll regelmäßig (am besten täglich) entsorgen und den Mülleimer mit Essigwasser auswaschen.

Warum ist Schimmel in der Küche so gefährlich?

Schimmelpilze geben sogenannte Sporen ab – winzige Teilchen, die über die Luft eingeatmet werden. Im Körper können sie Allergien auslösen, Atemwege reizen oder sogar Infektionen verursachen. In der Küche besteht zudem die Gefahr, dass Schimmel auf Lebensmittel übergreift und so indirekt aufgenommen wird.

Wussten Sie? Einige Schimmelarten bilden sogenannte Mykotoxine – also Pilzgifte –, die Leber und Nieren schädigen können.

Frühzeitig erkennen: So sieht Schimmel aus

Schimmel ist nicht immer sofort sichtbar. Achten Sie auf folgende Warnzeichen:

  • Schwarze oder grünlich-graue Flecken auf Wänden, Silikonfugen oder Möbeln
  • Muffiger Geruch, ähnlich wie feuchter Keller
  • Kondenswasser an Fenstern oder Wänden trotz regelmäßigem Lüften
  • Verfärbte Lebensmittel mit pelziger Oberfläche

Was tun bei Schimmel in der Küche?

Haben Sie bereits Schimmel entdeckt, ist schnelles Handeln gefragt. Je eher Sie eingreifen, desto besser können Sie vermeiden, dass sich der Befall ausbreitet. So gehen Sie richtig vor:

1. Kleine Schimmelflecken selbst entfernen

Bei Oberflächenbefall (z. B. an Fliesen oder Wänden) hilft oft Essigreiniger oder 70-prozentiger Alkohol. Tragen Sie hierbei Handschuhe und lüften Sie gut durch.

2. Silikonfugen erneuern

Sind Fugen betroffen, hilft nur entfernen und neu abdichten. Alte Silikonmasse kann mit einem speziellen Fugenmesser herausgeschnitten werden.

3. Lebensmittel sofort entsorgen

Schimmelige Lebensmittel gehören in den Müll – auch wenn der Befall nur klein erscheint. Nicht abschneiden! Der Schimmel kann bereits das Innere durchzogen haben.

4. Bei großflächigem Befall: Fachfirma beauftragen

Wenn Decken, Wände oder größere Möbelstücke betroffen sind, sollten Sie Profis hinzuziehen. Diese analysieren die Ursache und verhindern eine weitere Ausbreitung.

Wollen Sie mehr zur Entfernung von Schimmel in Innenräumen erfahren? Lesen Sie unseren Beitrag Schimmel entfernen: Das können Sie selbst tun – und wann Profis ran müssen

So beugen Sie Schimmel in der Küche effektiv vor

Prävention ist der beste Schutz. Mit diesen Tipps halten Sie Ihre Küche dauerhaft schimmelfrei:

  • Regelmäßig stoßlüften: Öffnen Sie alle Fenster 3–4 Mal täglich für einige Minuten vollständig.
  • Dunstabzugshaube nutzen (am besten mit Abluft nach draußen) – besonders beim Kochen.
  • Silikon- und Fliesenfugen trocken halten – z. B. mit einem Mikrofasertuch nach dem Spülen.
  • Wasserflecken sofort trocknen: Auch kleine Pfützen auf der Arbeitsplatte können zur Gefahr werden.
  • Geräte regelmäßig kontrollieren: Kühlschrank und Spülmaschine können undichte Stellen verursachen.
  • Lebensmittel nie offen lagern: Vor allem Brot, Mehl und Nüsse – sie ziehen nicht nur Schimmel, sondern auch Schädlinge an.
  • Feuchtigkeitsmesser (Hygrometer) anschaffen: Idealwert liegt bei 40–60 % Luftfeuchtigkeit.

Vertiefende Informationen finden Sie in unserem umfangreichen Ratgeber: Schimmel vorbeugen: Die besten Tipps und Maßnahmen

Fazit: Ein schimmelfreie Küche braucht Aufmerksamkeit – aber kein Hexenwerk

Schimmel in der Küche ist kein Zeichen von mangelnder Hygiene – sondern oft das Ergebnis alltäglicher Feuchtigkeit, schlechter Belüftung oder unentdeckter Wasserschäden. Die gute Nachricht: Mit bewussten Gewohnheiten und einem wachsamen Blick lassen sich viele Probleme leicht vermeiden.

Gehen Sie regelmäßig die typischen Problemzonen durch – ähnlich wie Sie Ihr Auto hin und wieder durch die Waschanlage fahren oder einen Ölstand prüfen –, um langfristig Freude an Ihrer Küche zu haben. Und sollte der Schimmel doch einmal auftauchen: Zögern Sie nicht, zu handeln. Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken.

Quellenangaben

  • Umweltbundesamt: „Schimmelbildung in Innenräumen“
  • Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
  • Stiftung Warentest: „Schimmel erkennen und entfernen“
  • Bundesamt für Risikobewertung: „Schimmelpilze in Lebensmitteln“

Ähnliche Beiträge