Was tun, wenn der Schimmel nach dem Entfernen wiederkommt?
Wenn Schimmel einmal in der Wohnung aufgetaucht ist, möchte man ihn am liebsten für immer loswerden. Doch leider kehrt er oft nach einiger Zeit wieder zurück – selbst nachdem er vermeintlich vollständig entfernt wurde. Das kann frustrierend sein und berechtigte Sorgen auslösen. Schließlich ist Schimmel nicht nur ein optisches Ärgernis, sondern auch ein Gesundheitsrisiko. Die gute Nachricht: Wenn man die Ursache kennt und richtig handelt, lässt sich der Teufelskreis durchbrechen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, warum Schimmel oft wiederkommt, welche Fehler häufig gemacht werden – und was Sie konkret tun können, um dauerhaft in einem schimmelfreien Zuhause zu leben.
Warum kommt Schimmel immer wieder zurück?
Stellen Sie sich Schimmel wie Unkraut im Garten vor. Man kann es oberflächlich abschneiden – doch wenn die Wurzeln im Boden bleiben, wächst es immer wieder nach. Genauso verhält es sich mit Schimmel: Wird nur die sichtbare Fläche behandelt, ohne die Ursachen zu beseitigen, entsteht das Problem auf Dauer erneut.
Oberflächenbehandlung reicht nicht aus
Viele greifen bei Schimmelbefall zuerst zur Sprühflasche mit Schimmelentferner. Das kann kurzfristig helfen. Doch der eigentliche Auslöser – wie zu hohe Luftfeuchtigkeit oder eine Wärmebrücke in der Wand – bleibt oft unentdeckt. Daher ist es kein Wunder, wenn nach Wochen oder Monaten erneut schwarze Flecken auftreten.
Unsichtbare Feuchtigkeitsquellen als Dauerauslöser
Schimmel liebt Feuchtigkeit. Und oft liegt die Ursache genau dort, wo man sie nicht direkt sieht:
Eine dauerhaft erhöhte Luftfeuchtigkeit in Innenräumen – vor allem in schlecht gelüfteten Wohnungen – bietet dem Schimmel ideale Lebensbedingungen.
Wenn Sie wissen möchten, wie genau Schimmel überhaupt entsteht, empfehlen wir unseren Ratgeber zu den häufigsten Ursachen.
Typische Fehler bei der Schimmelentfernung
Schimmelbekämpfung scheint im ersten Moment einfach: Abwischen, lüften, fertig. Doch viele Alltagslösungen reichen nicht aus oder verschlimmern das Problem sogar.
1. Nur optische Entfernung
Bleiben Schimmelsporen in der Wand oder im Mauerwerk, wachsen sie bei der nächsten Gelegenheit wieder. Eine oberflächliche Behandlung ist wie ein Pflaster auf einer tiefen Wunde.
2. Falsche Produkte verwenden
Nicht jeder Reiniger eignet sich zur Schimmelbekämpfung. Viele Hausmittel wie Essig können die Sporen sogar „füttern“, da sie organische Säuren enthalten. Besser: spezielle Schimmelentferner auf Alkohol- oder Wasserstoffperoxidbasis verwenden.
3. Falsches Lüften und Heizen
Ein häufiger Denkfehler: „Fenster kippen reicht doch.“ Leider nein. Dauerhaft gekippte Fenster führen dazu, dass die Wände in der Nähe auskühlen – und kondensierende Feuchtigkeit entsteht. Daraus wird schnell ein idealer Nährboden für Schimmel.
Wie lässt sich wiederkehrender Schimmel dauerhaft verhindern?
Gute Nachricht: Mit dem richtigen Vorgehen können Sie Schimmel wirksam vorbeugen. Es geht um ein Zusammenspiel aus Ursachenbeseitigung, richtigem Verhalten und ggf. baulichen Maßnahmen.
1. Ursachen konsequent ermitteln und abstellen
Ohne Ursachenforschung bleibt jede Schimmelbehandlung Stückwerk. Achten Sie auf Warnsignale wie muffigen Geruch, feuchte Stellen oder beschlagene Fenster. Oft lohnt sich auch die Unterstützung durch Fachleute – vor allem bei wiederkehrendem Befall.
Lesen Sie dazu auch unseren Artikel Schimmel in der Wohnung – Typische Ursachen erkennen. Dort zeigen wir Schritt für Schritt, wo typische Schwachstellen zu finden und zu beheben sind.
2. Richtiges Lüften & Heizen – mit System
Eine einfache Faustregel für gesundes Wohnklima lautet: „Stoßlüften statt Dauerlüften.“ Öffnen Sie mehrmals täglich alle Fenster für 5–10 Minuten, um Luft auszutauschen – besonders nach dem Duschen, Kochen oder Schlafen. Und: Halten Sie die Raumtemperatur konstant bei mindestens 18–20 Grad, damit Feuchtigkeit nicht an kalten Wänden kondensiert.
3. Luftfeuchtigkeit im Blick behalten
Raumluft sollte nicht zu feucht sein. Ideal sind 40–60 % relative Luftfeuchtigkeit. Mit einem einfachen Hygrometer lassen sich diese Werte permanent kontrollieren.
Ein zusätzlicher Trick: Stellen Sie Möbel mit etwas Abstand zur Wand auf, sodass die Luft gut zirkulieren kann. Besonders bei Außenwänden ist das wichtig.
Wenn bauliche Mängel den Schimmel begünstigen
Bei manchen Wohnungen reicht regelmäßiges Lüften und Heizen nicht aus. Dann stecken oft bauliche Probleme dahinter – wie feuchte Kellerwände, eine nicht ausreichende Dämmung oder sogar undichte Rohre.
Hier ist professionelle Hilfe gefragt. Unsere Empfehlung: Lassen Sie bei wiederkehrendem Schimmel einen Bausachverständigen oder Energieberater die Ursache analysieren. So vermeiden Sie Fehlmaßnahmen und können guten Gewissens gegen das Problem vorgehen.
Was tun bei Mietwohnungen?
Als Mieter:in ist man nicht automatisch für jede Ursache verantwortlich. Treten Schimmelprobleme immer wieder auf, obwohl Sie regelmäßig lüften und heizen, sollten Sie schriftlich den Vermieter informieren – ggf. mit Fotos. Falls notwendig, kann auch der Mieterverein oder ein Sachverständiger weiterhelfen.
Tipp: So entfernen Sie Schimmel in Ihrer Wohnung richtig, ohne neue Schäden zu riskieren.
Checkliste: So verhindern Sie, dass Schimmel zurückkehrt
Die besten vorbeugenden Maßnahmen auf einen Blick:
Eine smarte Übersicht finden Sie in unserem umfangreichen Beitrag Schimmel dauerhaft entfernen – so geht’s.
Wann lohnt sich der Einsatz eines Bautrockners?
In besonders feuchten Wohnungen kann ein Bautrockner sinnvoll sein – etwa nach einem Wasserschaden oder bei Neubauten, die noch Restfeuchte enthalten. Auch bei wiederkehrendem Schimmel kann er ein wertvoller Helfer sein, um die Luftfeuchte rasch zu senken.
Wichtig: Ein Bautrockner ersetzt nicht die Ursachenbeseitigung – aber er kann helfen, akute Schäden zu begrenzen und Feuchtigkeitswerte dauerhaft zu normalisieren.
Alles Wissenswerte zum Thema finden Sie in unserem Beitrag Bautrockner gegen Schimmel sinnvoll einsetzen.
FAQ – Häufige Fragen rund um wiederkehrenden Schimmel
Warum kommt der Schimmel in meiner Wohnung immer wieder?
Meist liegt ein ungelöstes Feuchtigkeitsproblem vor – etwa schlechte Belüftung, bauliche Mängel oder falsch platzierte Möbel. Nur wer die Ursache erkennt, kann Schimmel langfristig entfernen.
Wie kann ich selbst feststellen, ob die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist?
Ganz einfach mit einem Hygrometer. Die Geräte gibt es bereits für unter 20 Euro. Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent.
Ist Lüften bei Regen sinnvoll?
Ja, solange es sich um kurzes Stoßlüften handelt. Auch bei feuchtem Wetter ist der Luftaustausch wichtig, da die Außenluft meist trockener ist als die im Raum.
Kann ich Schimmel einfach mit Hausmitteln entfernen?
Nicht immer – einige Hausmittel wie Essig sind sogar kontraproduktiv. Besser sind Mittel auf Alkoholbasis oder Wasserstoffperoxid. Empfehlenswert ist bei großflächigem Befall immer professionelle Hilfe.
Worauf sollte ich beim Heizen achten, um Schimmel zu vermeiden?
Vermeiden Sie stark schwankende Temperaturen. Halten Sie die Raumtemperatur konstant über 18 Grad – auch nachts und in wenig genutzten Räumen.
Fazit: Wer Schimmel auf Dauer loswerden will, muss Ursachen finden – nicht nur Symptome behandeln
Wiederkehrender Schimmel ist mehr als ein ärgerliches Phänomen – er ist ein Zeichen dafür, dass irgendwo in Ihrer Wohnung Feuchtigkeit nicht richtig reguliert wird. Die beste „Anti-Schimmel-Strategie“ beginnt daher nicht mit der Sprühflasche, sondern mit einer genauen Analyse: Woher kommt die Feuchtigkeit? Wie kann ich sie dauerhaft verhindern? Kombiniert mit richtigem Lüften, Heizen und gegebenenfalls baulichen Maßnahmen steht einem dauerhaft schimmelfreien Zuhause nichts mehr im Wege.
Wenn Sie weitere Tipps suchen, wie Sie die Ursachen von Schimmel gezielt erkennen und nachhaltig beseitigen, empfehlen wir unseren umfangreichen Ratgeber zu diesem Thema.
Atmen Sie auf – Ihr Zuhause kann wieder ein Ort zum Wohlfühlen werden.