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Diese Fehler solltest du bei der Schimmelentfernung unbedingt vermeiden

Schimmel in den eigenen vier Wänden – schon das Wort allein verursacht bei vielen ein unangenehmes Gefühl. Kein Wunder: Schimmel kann nicht nur die Bausubstanz schädigen, sondern auch ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen. Wenn du also entdeckst, dass sich dunkle Flecken an Wand oder Fensterrahmen breitmachen, möchtest du wahrscheinlich schnell handeln. Doch Vorsicht! Bei der Schimmelentfernung werden leider häufig Fehler gemacht, die das Problem verschlimmern oder sogar neue Risiken mit sich bringen. In diesem Artikel zeigen wir dir, welche typischen Fehler du vermeiden solltest – und wie du es besser machst.

Weshalb eine falsche Schimmelbekämpfung gefährlich ist

Schimmel sieht nicht nur unschön aus, er kann auch allergische Reaktionen, Atemprobleme oder Kopfschmerzen auslösen. Je nach Art und Ausmaß der Belastung kann er sogar das Immunsystem schwächen – besonders Kinder, ältere Menschen und Personen mit Atemwegserkrankungen sind gefährdet.

Ein häufiger Irrtum ist es, zu denken: „Ein bisschen Schimmel ist nicht so schlimm, das bekommt man schnell weg.“ Doch wer Schimmel falsch oder unvorsichtig behandelt, kann die Sporen sogar aktiv verteilen – und damit das Problem im ganzen Haus verschärfen.

Stell dir vor, du pustest beim Kerzenausblasen nicht nur einen kleinen Lichtschein aus, sondern verteilst auch Ruß in der ganzen Wohnung. Ähnlich verhält es sich mit Schimmelsporen in der Luft.

Die 7 häufigsten Fehler bei der Schimmelentfernung

Im Folgenden zeigen wir dir die klassischen Fehler, die bei der Schimmelbekämpfung immer wieder auftreten – und was du stattdessen tun solltest:

1. Schimmel mit Haushaltsmitteln wie Essig oder Alkohol entfernen

Viele greifen spontan zur Hausapotheke, wenn Schimmel auftaucht. Essig, Alkohol oder gar Zitronensäure wirken zwar auf den ersten Blick plausibel – schließlich desinfizieren sie ja auch in anderen Situationen. Doch Schimmel fühlt sich auf manchen Untergründen, wie z. B. kalkhaltigem Putz, durch die Säure des Essigs sogar besonders wohl. Er kehrt also oft zurück, stärker als zuvor.

Was hilft wirklich? Bei kleineren Befallsstellen (weniger als ein halber Quadratmeter) kannst du auf spezielle Schimmelentferner aus dem Baumarkt zurückgreifen – achte dabei auf Wirkstoffe wie Wasserstoffperoxid oder chlorfreie Alternativen. Für größere Flächen solltest du unbedingt Fachleute hinzuziehen.

Mehr dazu erfährst du im Artikel „Schimmel richtig entfernen – Anleitung & Tipps“.

2. Ohne Atemschutz oder Schutzkleidung arbeiten

Ein häufiger Fehler ist der Verzicht auf Schutzmaßnahmen bei der Schimmelentfernung. Viele denken: „Das ist schnell gemacht, da lohnt sich die Schutzmaske nicht.“ Doch gerade beim Reinigen entstehen feine Sporen, die eingeatmet werden – mit gesundheitlichen Folgen.

Richtig ist:

  • Trage immer eine FFP2-Maske und Einweghandschuhe.
  • Vermeide das Einatmen der Luft am Befallsort.
  • Nach der Reinigung Kleidung direkt waschen oder besser entsorgen.

3. Den Schimmel einfach überstreichen oder tapezieren

Aus den Augen, aus dem Sinn? Leider nicht. Farbe oder Tapete mag den Schimmel optisch überdecken – aber darunter lebt und wächst er munter weiter. Das kann später zu einem noch größeren Schaden führen.

Unser Tipp: Bevor du zu Pinsel oder Tapetenrolle greifst, muss die befallene Stelle vollständig trocken, gereinigt und desinfiziert sein. Nur so verhinderst du, dass der Schimmel erneut durchkommt.

4. Die Ursache nicht beheben

Schimmel ist nicht nur ein oberflächliches Problem, sondern meistens ein Zeichen dafür, dass etwas im Raumklima nicht stimmt – etwa zu viel Feuchtigkeit durch falsches Lüften oder bauliche Mängel.

Frage dich also:

  • Gibt es undichte Fenster oder Rohre?
  • Wie oft und wie lange wird gelüftet?
  • Gibt es Kältebrücken an Wänden und Decken?

Nur wenn du den Grund für die Feuchtigkeit findest und beseitigst, bleibst du wirklich schimmelfrei.

Hier hilft dir unser Praxistipp weiter: Schimmel entfernen – aber richtig!

5. Zu feuchtes Raumklima ignorieren

Wusstest du, dass Schimmel oft dann auftritt, wenn die Luftfeuchtigkeit dauerhaft über 60 % liegt? Vor allem in Küche, Bad und Schlafzimmer ist das häufig der Fall – hier wird gekocht, geduscht oder nachts geatmet (ja, auch atmen produziert Feuchtigkeit!).

Was hilft wirklich:

  • Lüfte regelmäßig stoßweise – mindestens zweimal am Tag für 5–10 Minuten.
  • Setze ggf. ein Hygrometer ein, um die Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren.
  • Vermeide das Trocknen von Wäsche in kleinen Räumen ohne Lüftung.

Weitere wertvolle Hinweise findest du im Artikel Schimmel richtig entfernen.

6. Keine professionelle Hilfe in Betracht ziehen

Je größer die betroffene Fläche, desto wichtiger ist es, Experten an Bord zu holen. Gerade bei Schimmel in der Bausubstanz ist eine fachgerechte Analyse und Sanierung entscheidend.

Achte darauf, einen zertifizierten Fachbetrieb zu beauftragen – idealerweise mit Erfahrung in der Schimmelbeseitigung. Fragen kostet nichts, und eine Erstberatung ist oft kostenlos.

Hier lohnt sich auch ein Blick in unseren Ratgeber: Schäden durch Feuchtigkeit frühzeitig erkennen.

7. Falscher Einsatz von Bautrocknern oder Luftentfeuchtern

Viele denken: „Ein Entfeuchter stellt das Raumklima sicher sofort um.“ Tatsächlich können Bautrockner enorm hilfreich sein – aber nur richtig eingesetzt. Denn falsche Einstellungen oder ein zu kurzer Einsatzzeitraum führen dazu, dass der Schimmel nicht nachhaltig bekämpft wird.

Achte darauf, dass:

  • der richtige Gerätetyp für die Raumgröße gewählt wird,
  • der Einsatzzeitraum ausreichend lang ist (mehrere Tage bis Wochen),
  • die gesammelte Flüssigkeit regelmäßig entsorgt wird.

Mehr zum passenden Einsatz findest du im Artikel Luftentfeuchter richtig verwenden – Ratgeber.

So machst du es besser: 5 einfache Tipps für eine sichere Schimmelentfernung

Damit du künftig auf der sicheren Seite bist, haben wir für dich eine kurze Checkliste vorbereitet, wie du Schimmelbefall sinnvoll angehst:

  • 1. Befall analysieren: Wie groß ist die Fläche? Wo befindet sich der Schimmel?
  • 2. Ursache aufspüren: Feuchtigkeit, undichte Stellen oder falsches Lüften?
  • 3. Schutzkleidung tragen: FFP2-Maske, Handschuhe und bei größeren Flächen auch Schutzbrille nutzen.
  • 4. Richtig reinigen: Verwende geeignete Mittel und befolge die Anwendungshinweise genau.
  • 5. Nachhaltig handeln: Raum trocken halten, regelmäßig lüften und gegebenenfalls professionelle Hilfe einholen.

FAQ – Häufige Fragen zur Schimmelentfernung

Wie erkenne ich, ob der Schimmel gefährlich ist?

Ein unangenehmer, muffiger Geruch ist oft das erste Anzeichen. Sichtbare Flecken an Wänden, Decken oder Dichtungen sind ein klares Warnsignal. Schwarzer Schimmel ist besonders bedenklich, sollte aber von einem Fachmann eindeutig bestimmt werden.

Hilft ein Luftentfeuchter alleine gegen Schimmel?

Ein Luftentfeuchter kann unterstützend wirken, ersetzt aber keine Ursachenbekämpfung. Wenn z. B. ein Rohrleck vorliegt, bringt selbst das beste Gerät auf Dauer nichts.

Was kostet eine professionelle Schimmelentfernung?

Die Kosten variieren je nach Fläche und Tiefe des Befalls. Kleine Einsätze starten bei wenigen Hundert Euro, bei größerem Schaden kann es auch vierstellige Summen erreichen. Hol dir am besten mehrere Angebote ein.

Fazit: Richtig informieren, sicher handeln

Schimmel ist kein kleines Problem, das du „mal eben“ überpinseln kannst – sondern ein ernstzunehmender Warnhinweis. Die gute Nachricht: Wenn du die typischen Fehler vermeidest und gezielt vorgehst, kannst du Schimmel effektiv entfernen und langfristig vorbeugen. Dabei helfen dir richtige Schutzmaßnahmen, die Wahl geeigneter Mittel und die Bereitschaft, bei Bedarf Profis ins Boot zu holen.

Noch mehr praktische Tipps und Schritt-für-Schritt-Anleitungen findest du in unserem weiterführenden Beitrag „Schimmel richtig entfernen“ – reinschauen lohnt sich!

Quellen

  • Umweltbundesamt: Ratgeber „Schimmel im Haus vermeiden“
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR): Studien zu Raumklima und Luftfeuchtigkeit
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Informationen zu Gesundheitsgefahren durch Schimmelpilze
  • TÜV Rheinland: Schimmelgutachten und Gebäudeschutz

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