Die 5 gefährlichsten Schimmelarten in Wohnungen erklärt - Bild
Entfeuchter » Ratgeber » Die 5 gefährlichsten Schimmelarten in Wohnungen erklärt

Die 5 gefährlichsten Schimmelarten in Wohnungen erklärt

Wenn Sie schon einmal einen muffigen Geruch in Ihrer Wohnung bemerkt oder dunkle Flecken an Wänden oder Decke entdeckt haben, dann waren Sie möglicherweise mit Schimmel konfrontiert. Schimmel ist nicht nur unansehnlich, sondern kann in bestimmten Formen auch äußerst gefährlich für Ihre Gesundheit sein – besonders dann, wenn er über längere Zeit unbemerkt bleibt. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Schimmelarten in Wohnungen am häufigsten vorkommen, was sie so gefährlich macht und wie Sie rechtzeitig handeln können. Lassen Sie uns gemeinsam Licht ins Dunkel bringen – für ein gesünderes und sicheres Zuhause.

Warum ist Schimmel in der Wohnung ein Problem?

Schimmel in Innenräumen entsteht häufig durch zu hohe Luftfeuchtigkeit, schlechte Belüftung oder Bauschäden. Dabei fühlen sich viele Schimmelarten gerade in Badezimmern, Kellern, hinter Möbeln oder in Fensterrahmen besonders wohl. So weit, so bekannt – aber wussten Sie, dass einige dieser Schimmelarten regelrechte Gesundheitsrisiken darstellen können?

Je nachdem, um welche Art von Schimmel es sich handelt, kann er Atemwegserkrankungen, Hautreizungen oder sogar chronische Erkrankungen verursachen. Besonders Kinder, ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem zählen zur Risikogruppe.

Diese 5 Schimmelarten sind besonders gefährlich

Es gibt unzählige Schimmelarten – einige sind harmlos, andere potenziell gesundheitsgefährdend. Wir stellen Ihnen hier die fünf Schimmelarten vor, die am häufigsten in Wohnungen auftreten und als besonders gefährlich gelten:

1. Aspergillus (Gießkannenschimmel)

Der Aspergillus ist einer der bekanntesten krankmachenden Schimmelpilze in Innenräumen. Er kommt in verschiedenen Varianten vor, besonders häufig in Form von Aspergillus fumigatus.

  • Vorkommen: Besonders gerne siedelt er sich in feuchten, warmen Bereichen an – etwa in Badezimmern, Klimaanlagen oder hinter Tapeten.
  • Gesundheitsgefahr: Er kann bei empfindlichen Personen schwere Atemwegsprobleme verursachen. In extremen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen oder sogar Lungeninfektionen kommen.

Tipp: Achten Sie auf regelmäßiges Lüften und vermeiden Sie stehende Feuchtigkeit – vor allem in engen, schlecht belüfteten Räumen.

2. Stachybotrys chartarum (Schwarzer Schimmel)

Dieser Schimmelpilz wird oft als „toxischer Schimmel“ bezeichnet – zu Recht. Die schwarz-grünliche Farbe lässt ihn oft leicht erkennen, allerdings taucht er häufig an versteckten Stellen auf, beispielsweise hinter Trockenbauwänden oder unter dem Fußboden.

  • Vorkommen: Feuchte Baumaterialien wie Gipskartonplatten, Tapeten oder Dämmstoffe.
  • Gesundheitsgefahr: Produziert sogenannte Mykotoxine – Gifte, die beim Einatmen Nerven, Leber und Immunsystem schädigen können.

Wichtig: Bei Verdacht auf schwarzen Schimmel sollten Sie sofort einen Fachbetrieb kontaktieren. Selbst entfernen ist hier meist riskant!

3. Penicillium (Pinsel-Schimmel)

Hinter dem Namen verbirgt sich nicht nur das berühmte Antibiotikum – einige der über 300 Penicillium-Arten wachsen auch bei Ihnen zuhause.

  • Vorkommen: Besonders auf Lebensmitteln, an Wänden, Teppichen und in Polstermöbeln.
  • Gesundheitsgefahr: Kann bei längerer Einwirkung allergische Reaktionen sowie Atembeschwerden hervorrufen.

Alltagstipp: Entsorgen Sie verschimmelte Lebensmittel sofort – auch wenn nur ein kleiner Teil betroffen ist.

4. Cladosporium

Cladosporium klingt harmlos, ist aber ein häufiger Auslöser von Allergien in Innenräumen. Er färbt sich oft dunkel olivgrün oder schwarz und siedelt sich gerne auf Holz oder Tapeten an.

  • Vorkommen: Fensterrahmen, Holzmöbel, Badezimmerdecken.
  • Gesundheitsgefahr: Kann Asthma verstärken, Hautreizungen verursachen und bei Allergikern starke Beschwerden auslösen.

Hinweis: Wenn Sie häufiger unter Atemproblemen oder geröteten Augen leiden, obwohl Sie nicht erkältet sind, könnte Schimmel wie Cladosporium die Ursache sein.

5. Alternaria

Diese Schimmelart ist vor allem draußen häufiger zu finden – kommt aber über Kleidung, Schuhe oder Fensteröffnungen auch in die Wohnung.

  • Vorkommen: Fensterdichtungen, Pflanzen, Badezimmer.
  • Gesundheitsgefahr: Gilt als starkes Allergen – besonders riskant für Asthmatiker:innen und Kinder.

Prävention: Halten Sie Fensterdichtungen trocken und lüften Sie regelmäßig nach dem Duschen oder Kochen.

Wie lassen sich Schimmelarten erkennen?

Nicht alle Schimmelarten sind auf den ersten Blick sichtbar – manchmal bemerken Sie sie nur durch das typische muffige Aroma oder unerklärliche gesundheitliche Symptome. Dennoch gibt es Hinweise:

  • Dunkle Verfärbungen an Decken oder Wänden
  • Abblätternde Farbe oder sich lösende Tapete
  • Kondenswasser an Fenstern
  • Beschlagene Oberflächen bei normaler Raumtemperatur

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann spezielle Schimmeltests aus der Apotheke oder online erwerben. Doch Vorsicht: Diese Tests reichen meist nur zur groben Orientierung.

Was tun bei Schimmelbefall in der Wohnung?

Entscheidend ist, wie stark der Befall ist. Kleine Flecken (unter 0,5 m²) können Sie meist selbst mit Alkohollösung (mind. 70 %) oder speziellen Mitteln entfernen. Achten Sie dabei auf Handschuhe und Mundschutz.

Ist der Bereich größer oder sichtbar schwarz-befallen, sollten Sie unbedingt eine Fachfirma für Schimmelbeseitigung einschalten! Schimmel kann durch unsachgemäße Entfernung sonst noch tiefer ins Mauerwerk eindringen oder sich in der Luft verteilen.

So beugen Sie Schimmelbefall vor – 6 einfache Tipps

Prävention ist der beste Schutz. Mit wenigen Schritten können Sie Schimmelbefall gezielt vorbeugen:

  • Regelmäßig lüften: Mindestens 2–3-mal täglich stoßlüften (alle Fenster weit öffnen für 5–10 Minuten).
  • Luftfeuchtigkeit im Blick behalten: Ideal sind 40–60 % – messen Sie per Hygrometer.
  • Möbel mit Abstand zur Wand aufstellen: So zirkuliert die Luft besser.
  • Feuchte Wäsche nicht in der Wohnung trocknen: Oder nur mit sehr guter Belüftung.
  • Wasserlecks sofort reparieren: Ob tropfender Wasserhahn oder Rohrbruch – rasches Handeln ist wichtig.
  • Kondenswasser nach dem Duschen oder Kochen abwischen: Besonders an Fenstern oder Fliesen.

Noch mehr Infos zur Schimmelvermeidung finden Sie übrigens auch in unserem Beitrag Welche Schimmelarten gibt es – und wie gefährlich sind sie?.

Häufige Fragen rund um Schimmel – FAQ

Wie schnell muss ich bei Schimmel in der Wohnung handeln?

Sofort! Schimmel vermehrt sich schnell. Je früher Sie eingreifen, desto kleiner der Schaden und die Gesundheitsgefahr.

Muss ich dem Vermieter Schimmel melden?

Ja, sobald Sie Schimmel entdecken, sollten Sie das dokumentieren (Fotos!) und den Vermieter informieren. Er trägt die Verantwortung für bauliche Mängel – es sei denn, der Schimmel wurde durch falsches Lüftungsverhalten verursacht.

Kann Schimmel von selbst verschwinden?

Leider nein. Auch wenn der Fleck kleiner wird oder trocknet – die Sporen bleiben in der Regel aktiv und können jederzeit wieder wachsen.

Hilft Essig gegen Schimmel?

Zwar ist Essig ein Hausmittel, aber er eignet sich nur bei bestimmten Oberflächen und Schimmelarten. Bei porösen Materialien wie Putz oder Tapete kann er sogar schädlich sein – dort sollte lieber mit Alkohol oder Spezialmitteln gearbeitet werden.

Fazit: Gesundheit schützen, Schimmel vermeiden

Schimmel in der Wohnung sollten Sie niemals auf die leichte Schulter nehmen – vor allem nicht, wenn es sich um eine der fünf gefährlichsten Arten wie Aspergillus oder schwarzen Schimmel handelt. Gesundes Wohnen beginnt mit Aufmerksamkeit: Wer frühzeitig lüftet, regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf handelt, schützt sich und seine Lieben effektiv vor gesundheitlichen Folgen.

Wenn Sie mehr über Schimmelarten und deren Auswirkungen wissen möchten, empfehlen wir unseren Beitrag Welche Schimmelarten gibt es – und wie gefährlich sind sie?, in dem wir detaillierter auf die einzelnen Typen eingehen.

Quellenangabe:

  • Umweltbundesamt: Schimmelpilze in Innenräumen
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
  • Robert Koch-Institut: Gesundheitsgefahren durch Schimmelpilze
  • Deutsches Zentrum für Lungenforschung
  • Technischer Leitfaden „Schimmelpilzsanierung“ des Umweltbundesamtes

Ähnliche Beiträge