Diese Möbel begünstigen Schimmel in deiner Wohnung – und diese nicht
Schimmel in der Wohnung ist nicht nur unansehnlich, sondern kann auch richtig gesundheitsschädlich sein. Viele denken sofort an feuchte Keller oder undichte Fenster – aber wusstest du, dass auch deine Möbel eine große Rolle dabei spielen können, ob du Schimmel im Haus bekommst oder nicht? Tatsächlich wirken einige Möbel wie ein feuchter Magnet für Schimmelpilze. Andere hingegen helfen dabei, das Raumklima gesund zu halten. In diesem Artikel erfährst du, welche Möbel die Bildung von Schimmel begünstigen – und wie du es mit der richtigen Einrichtung verhindern kannst. Gemeinsam schauen wir auf praktische Tipps, einfache Lösungen und hilfreiche Gewohnheiten, damit du dein Zuhause rundum wohlfühl-sicher machst.
Warum Möbel mit Schimmel zu tun haben
Schimmel entsteht, wenn Feuchtigkeit auf eine Oberfläche trifft, die schlecht belüftet ist – zum Beispiel eine schlecht isolierte Wand oder eine Stelle, an die kaum frische Luft rankommt. Und genau hier kommen deine Möbel ins Spiel.
Stell dir vor, du rückst ein großes Sofa nah an eine Außenwand. Dazwischen entsteht ein kleiner Zwischenraum, in dem die Luft nicht gut zirkulieren kann. Was passiert? Die Feuchtigkeit, die automatisch durch Kochen, Duschen oder auch Atmen entsteht, setzt sich genau dort ab. Das Ergebnis: ideale Bedingungen für Schimmel. Besonders betroffen sind große, wandnahe Möbelstücke – vor allem, wenn sie aus schwer atmungsaktiven Materialien bestehen.
Tipp: Versuche immer, zwischen Wand und Möbeln ein paar Zentimeter Luft zu lassen. Schon 5 bis 10 cm können helfen, das Risiko deutlich zu reduzieren.
Diese Möbel fördern Schimmel – und so kannst du vorbeugen
Hier kommt ein Überblick über Möbelarten, die häufig zu Schimmelbildung beitragen – aber auch Tipps, wie du das vermeiden kannst.
1. Große Schränke und Kleiderschränke direkt an Außenwänden
Ein Klassiker: Der große Kleiderschrank steht direkt an der kalten Außenwand. Innen fühlt es sich manchmal klamm an, vielleicht riecht es sogar modrig. Hier sammelt sich schnell Kondenswasser, besonders in den kalten Monaten.
- Problem: Kaum Luftzirkulation, hohe Luftfeuchtigkeit durch Kleidung.
- Lösung: Rücken den Schrank etwa 5 bis 10 cm von der Wand ab, damit die Luft zirkulieren kann. Alternativ kannst du auch Lüftungsgitter in die Rückwand einbauen.
2. Sofas oder Betten ohne Füße
Möbel ohne Bodenfreiheit sehen vielleicht edel aus, sind aber schlecht belüftet. Die Luft „steht“ geradezu unter dem Bett oder Sofa – ein Paradies für Feuchtigkeit und Schimmel.
- Problem: Keine Luftzirkulation unter dem Möbelstück.
- Lösung: Wähle Möbel mit Füßen. So kann auch unter dem Sofa oder Bett die Luft besser zirkulieren. Alternativ: Regelmäßiges Hochstellen beim Putzen und Trockenwischen.
3. Möbelstücke aus Pressholz oder MDF
Günstige Möbel aus gepressten Holzplatten saugen sich mit der Zeit regelrecht mit Feuchtigkeit voll – und geben diese nicht wieder ab. Die Folge: Schimmel.
- Problem: Kaum feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften, empfindlich bei Luftfeuchte.
- Lösung: Investiere in massives Holz oder geprüfte feuchtigkeitsbeständige Materialien. Diese haben oft bessere Wärmedämm-Eigenschaften und regulieren die Luftfeuchtigkeit mit.
4. Nicht genutzte Möbel in schlecht gelüfteten Räumen
Egal ob Gästezimmer oder Keller – Möbel, die in selten genutzten Räumen stehen, werden oft vergessen, wenn’s ums Lüften geht. Genau das macht diese Möbel zu wahren Schimmel-Fallen.
- Problem: Stauende feuchte Luft ohne Luftaustausch über lange Zeit.
- Lösung: Auch Räume ohne tägliche Nutzung regelmäßig lüften und gegebenenfalls einen Luftentfeuchter nutzen. Besonders im Winter oder bei hoher Luftfeuchtigkeit hilft ein elektrisches Gerät – z. B. ein Bautrockner.
Diese Möbel machen dein Zuhause schimmelresistenter
Zum Glück gibt es auch Möbel, die Schimmel keine Chance lassen. Entweder, weil sie die Luft besser zirkulieren lassen oder weil sie aus Materialien bestehen, die Feuchtigkeit regulieren.
1. Möbel mit Abstandshaltern oder Füßen
Ob Schrank, Bett oder Sofa – sobald etwas Luft unter oder hinter dem Möbelstück möglich ist, wird es schwer für Schimmel. Die Luft kann zirkulieren, Feuchtigkeit bleibt nicht lange an Ort und Stelle.
2. Massivholzmöbel
Holz atmet – so sagt man. Und tatsächlich: Naturholz kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Es hilft so, das Raumklima auf natürliche Art zu regulieren. Ideal sind etwa Möbel aus Eiche, Kiefer oder Buche. Sie unterstützen ein gesundes Raumklima – und sehen dabei auch noch gut aus.
3. Möbel mit eingebauter Belüftung
Gerade bei Möbeln, die du nicht von der Wand abrücken kannst – wie etwa Einbauschränke –, lohnt es sich, von Anfang an auf Belüftung zu achten. Schlitze oder Gitter in der Rückwand helfen dabei, dass die Luft auch hier in Bewegung bleibt.
Was du sonst noch gegen Schimmelbildung tun kannst
1. Richtig lüften
Lüften ist wie Zähneputzen: Du solltest es regelmäßig und ausreichend tun. Am besten funktioniert Stoßlüften: Fenster für 5–10 Minuten komplett öffnen – so kann die feuchte Luft raus und frische Luft rein. Zwei- bis dreimal täglich ist optimal.
2. Luftfeuchtigkeit kontrollieren
Die ideale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 60 %. Mit einem einfachen Hygrometer (gibt’s ab 10 Euro) behältst du die Werte im Blick. Wenn der Wert dauerhaft über 60 % liegt, solltest du handeln: Lüften, Möbel umstellen oder einen Luftentfeuchter nutzen.
3. Heizverhalten anpassen
Zu wenig heizen bedeutet oft: kalte Wände – und genau da kondensiert dann die Feuchtigkeit. Auch ungenutzte Zimmer sollten mindestens auf 16 °C beheizt werden, ansonsten droht Schimmelgefahr. Besonders in der kalten Jahreszeit gilt: lieber konstant statt sprunghaft heizen.
4. Frühzeitig erkennen
Manchmal merkt man gar nicht sofort, dass sich hinter dem Schrank bereits Schimmel gebildet hat. Wenn du einen muffigen Geruch wahrnimmst oder dunkle Flecken an Wänden oder Möbeln entdeckst, solltest du schnell handeln.
In unserem Ratgeber „Schimmel hinter Möbeln – wie du ihn früh erkennen und vermeiden kannst“ erfährst du, worauf du achten solltest und welche Schritte du unternehmen kannst.
Checkliste: So optimierst du deine Einrichtung gegen Schimmel
- Lasse Möbel immer einige Zentimeter Abstand zur Außenwand.
- Setze auf massive Holzmöbel oder feuchtigkeitsregulierende Materialien.
- Nutze Möbel mit Füßen oder integrierten Belüftungselementen.
- Beobachte die Luftfeuchtigkeit regelmäßig mit einem Hygrometer.
- Lüfte regelmäßig – besonders morgens und abends für je 5 bis 10 Minuten.
Fazit: Mit der richtigen Möbelwahl zu einem gesunden Raumklima
Schimmelbildung in der Wohnung ist oft nicht unmittelbar sichtbar – aber sie ist vermeidbar. Deine Möbel spielen dabei eine größere Rolle, als viele ahnen. Möbel, die zu dicht an der Wand stehen oder selbst Feuchtigkeit speichern, schaffen ein Klima, in dem sich Schimmelpilze wohlfühlen. Doch du kannst gegensteuern – mit gezielter Auswahl, kluger Platzierung und gesunder Wohnroutine. Massivholzmöbel, ausreichend Luftabstand zur Wand und regelmäßiges Lüften sind schon große Schritte in die richtige Richtung.
Mit diesen Tipps schützt du nicht nur deine Möbel, sondern auch deine Gesundheit. Und das lohnt sich – für dich, deine Familie und dein Zuhause.
FAQ – Häufige Fragen zum Thema Schimmel durch Möbel
Wieso entsteht hinter Möbeln so oft Schimmel?
Weil dort die Luft kaum zirkulieren kann und sich so Feuchtigkeit anstaut. Besonders gefährlich sind Stellen an Außenwänden mit Möbeln direkt davor.
Welche Möbel sind besonders schimmelanfällig?
Große, wandnahe Schränke, Betten ohne Füße und Möbel aus Pressholz neigen dazu, Feuchtigkeit zu speichern und schlecht zu belüften.
Wie kann ich meine Möbel schimmelresistenter machen?
Lass Abstand zur Wand, sorge für Belüftung, verwende Massivholz. Achte zudem auf das richtige Raumklima durch Lüften, Heizen und ggf. Luftentfeuchter.
Was tun, wenn ich schon Schimmel hinter dem Möbel entdeckt habe?
Den Bereich sofort gründlich reinigen und Ursache identifizieren. Mehr dazu findest du im Artikel Schimmel hinter Möbeln erkennen und vermeiden.
Quellen
- Umweltbundesamt
- Verbraucherzentrale Deutschland
- Stiftung Warentest
- Deutscher Mieterbund