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So trocknest du deinen Keller nach einem Wasserschaden richtig

Nach einem Wasserschaden stehen viele Hausbesitzer:innen vor einer stressigen Herausforderung: Der Keller ist feucht oder sogar nass, der typische Geruch breitet sich aus und man fragt sich: „Wie trockne ich das bloß wieder richtig, ohne Folgeschäden?“ Die gute Nachricht ist: Mit der richtigen Strategie und einem klaren Plan bekommst du das wieder in den Griff – und genau dabei möchten wir dir helfen. In diesem Beitrag erfährst du Schritt für Schritt, wie du deinen Keller nach einem Wasserschaden erfolgreich trocknest, worauf du besonders achten solltest und welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest. Ganz ohne Fachchinesisch, aber mit jeder Menge praktischer Tipps und unterstützenden Informationen.

Warum muss ein feuchter Keller nach einem Wasserschaden schnell getrocknet werden?

Du denkst vielleicht: „Ein bisschen Feuchtigkeit – das wird schon wieder von allein trocknen.“ Leider ist das ein häufiger Irrtum. Denn Feuchtigkeit im Keller zieht Schimmel, modrigen Geruch und sogar gesundheitliche Risiken nach sich. Zudem kann die Bausubstanz deines Hauses auf Dauer Schaden nehmen.

Wenn Wasser länger in Wänden und Böden bleibt, kann es:

  • die Wärmedämmung beeinträchtigen, was deine Heizkosten steigen lässt,
  • Holz, Putz und Estrich langfristig beschädigen,
  • zu Schimmelbildung führen, die Allergien oder Atemwegserkrankungen auslösen kann.
  • Daher gilt: Zügig handeln ist das A und O. Aber keine Sorge – wir erklären dir, wie du systematisch und sicher vorgehst.

    Schritt 1: Ursache erkennen und Wasser stoppen

    Bevor du den Keller trocknest, musst du herausfinden, woher das Wasser überhaupt kam. Typische Gründe für einen Wasserschaden sind:

  • Ein geplatztes Rohr oder undichte Wasserleitung
  • Starkregen, Hochwasser oder Rückstau aus der Kanalisation
  • Undichtigkeiten im Mauerwerk
  • Defekte Haushaltsgeräte wie Waschmaschine oder Trockner
  • Tipp: Prüfe zuerst, ob du den Wasserzulauf abstellen kannst. Handelt es sich um massive Schäden, empfiehlt sich ein Anruf bei einem Sanitärnotdienst oder einem Fachbetrieb.

    Schritt 2: Wasser abpumpen und grob trocknen

    Je nach Menge des Wassers kannst du mit unterschiedlichen Mitteln arbeiten:

  • Bei einer geringen Wassermenge reichen Eimer und Wischer.
  • Steht das Wasser höher, hilft eine Tauchpumpe oder Nasssauger.
  • Sorge danach für ausreichend Frischluft – auch wenn es draußen kalt ist. Frische, trockene Luft unterstützt die Verdunstung und beugt Schimmel vor.

    Achtung: Strom immer abstellen, bevor du mit Wasser in Kontakt kommst! Sicherheit geht immer vor.

    Schritt 3: Keller professionell trocknen – so geht’s

    Jetzt geht es darum, die tieferliegenden Feuchtigkeitsreste aus dem Mauerwerk und dem Estrich zu entfernen. Dazu brauchst du Geräte, die genau dafür entwickelt wurden.

    Am effektivsten: Einsatz von Bautrocknern oder Kondensationstrocknern.

    Diese Geräte ziehen die Feuchtigkeit aus der Luft, wodurch das Wasser aus dem Mauerwerk nachzieht und so langsam entfernt wird. Oft reicht ein Gerät allein jedoch nicht aus – zu große Räume oder zu starke Schäden benötigen mehrere Entfeuchter.

    Mehr Details zur Trocknung mit Bautrocknern findest du auch in unserem Ratgeber:
    Wasserschaden trocknen: Praktische Hilfestellungen

    Wie lange dauert die Trocknung?

    Das hängt von der Größe des Raums, der Menge des aufgenommenen Wassers und der Luftfeuchtigkeit ab. In der Regel dauert eine professionelle Trocknung zwischen 7 und 21 Tagen.

    Mehr zum Thema findest du auch in unserem Artikel:
    Wie lange läuft ein Bautrockner?

    Schritt 4: Luftfeuchtigkeit regelmäßig messen

    Ohne Kontrolle keine Sicherheit: Ein Hygrometer ist ein kleines, günstiges Messgerät, mit dem du die Luftfeuchtigkeit im Auge behalten kannst. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte unter 60 %, besser noch zwischen 45–55 % liegen. Das verhindert Schimmelwachstum und zeigt dir an, wann du die Trocknungsgeräte abschalten kannst.

    Schritt 5: Möbel, Wände und Böden prüfen und reinigen

    Nach der Trocknung kommt die Inspektion. Dabei gilt: Sei gründlich, aber nicht panisch.

  • Entsorge poröse Möbel, Matratzen oder Teppiche, wenn sie durchfeuchtet sind.
  • Reinige abwaschbare Oberflächen mit einem Schimmelreiniger oder einer Essiglösung.
  • Wände und Böden solltest du von einem Profi auf mögliche Schimmelbildung oder Schäden prüfen lassen.
  • Unser Tipp: Eine Kamera mit Infrarotfunktion (Thermografie) kann helfen, versteckte Feuchtigkeit aufzuspüren.

    Schimmel nach Wasserschaden – das solltest du wissen

    Es dauert nur ein paar Tage, bis sich die ersten Schimmelsporen bilden können. Besonders bei organischem Material wie Holz oder Karton ist das Risiko hoch.

    Erste Anzeichen:

  • Modriger, süßlicher Geruch im Raum
  • Verfärbungen oder Flecken an Wand oder Möbeln
  • Allergieähnliche Symptome bei Bewohner:innen
  • In solchen Fällen solltest du nicht zögern und dir professionelle Unterstützung holen. Denn Schimmel wirkt sich nicht nur auf Luftqualität und Gesundheit aus, sondern kann auch Immobilieneigentümer:innen teuer zu stehen kommen.

    Versicherung & Kosten – Wer zahlt eigentlich?

    Die wichtigste Frage bei vielen: Zahlt die Versicherung? Das hängt von der Art des Wasserschadens und deiner Versicherungspolice ab.

    Nach einem Schaden empfiehlt es sich:

  • Fotos vom Schaden zu machen, möglichst direkt nach dem Ereignis
  • eine Schadensmeldung bei der Versicherung einzureichen
  • keine Veränderungen am Schaden vorzunehmen, ohne dies zu dokumentieren
  • In der Regel übernehmen Hausratversicherungen Schäden an beweglichem Inventar (Möbel, Technik). Die Wohngebäudeversicherung ist für feste Gebäudeteile zuständig (Wände, Böden, Installationen).

    Was du nach dem Wasserschaden noch tun kannst

  • Fenster regelmäßig zum Stoßlüften öffnen, vor allem bei trockenem Wetter
  • Luftentfeuchter noch einige Tage länger laufen lassen
  • Raumklima langfristig verbessern (z. B. durch Anschaffung eines Hygrometers)
  • Die Ursache des Wasserschadens dauerhaft beseitigen (z. B. Abdichtung, Rohre prüfen)
  • Weitere Tipps und hilfreiche Maßnahmen haben wir für dich in diesem Beitrag gesammelt:
    Keller richtig trocknen nach Wasserschaden – Die besten Maßnahmen

    FAQ – häufige Fragen zum Trocknen eines Kellers nach Wasserschäden

    Wie schnell muss ich nach einem Wasserschaden handeln?

    Am besten sofort! Je früher du dich um die Trocknung kümmerst, desto geringer ist das Risiko für Schimmel und Folgeschäden.

    Kann ich den Keller selbst trocknen oder brauche ich eine Fachfirma?

    Kleine Mengen Feuchtigkeit kannst du selbst beseitigen, aber bei größeren Schäden und durchfeuchtetem Mauerwerk ist professionelle Unterstützung empfehlenswert.

    Wie merke ich, ob der Keller vollständig getrocknet ist?

    Nutze ein Hygrometer und beobachte langfristig die Luftfeuchtigkeit. Auch ein Fachbetrieb kann mit Feuchtemessgeräten prüfen, ob die Trocknung abgeschlossen ist.

    Was passiert, wenn ich den Keller nicht richtig trockne?

    Unvollständig getrocknete Keller sind anfällig für Schimmel, Stockflecken und langfristige Schäden an der Bausubstanz.

    Fazit: Mit System und Ruhe zum trockenen Keller

    Ein Wasserschaden im Keller ist ärgerlich – keine Frage. Doch mit einer systematischen Herangehensweise, der richtigen Technik und einer Portion Geduld lässt sich der Schaden meist vollständig beheben. Wichtig ist dabei, strukturiert vorzugehen:

  • Ursache finden
  • Wasser entfernen
  • Professionell trocknen
  • Schimmel vermeiden
  • Langfristig vorsorgen
  • Damit du beim nächsten Mal sicherer und schneller reagieren kannst, empfehlen wir dir zusätzlich unseren weiterführenden Ratgeber zum Thema:
    Wasserschaden trocknen – die wichtigsten Tipps

    Bleib ruhig, handle bedacht – und vor allem: Lass dich nicht vom Wasserschaden unterkriegen.

    Quellenangaben

  • Deutscher Wetterdienst: Informationen über Starkregenereignisse und Hochwasser
  • Umweltbundesamt: Ratgeber zur Schimmelvermeidung in Wohnräumen
  • Verbraucherzentrale: Hilfe und Checklisten bei Wasserschäden und Versicherungen
  • TÜV Rheinland: Prüfverfahren für Raumluftqualität und Schadstoffbelastung
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