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Wasserschaden-Notdienst – was tun im akuten Schadensfall

Ein Wasserschaden kann genauso plötzlich eintreten wie ein Stromausfall – und ist ähnlich beunruhigend. Ob geplatztes Rohr, übergelaufene Waschmaschine oder Unwetter: Wenn Wasser unkontrolliert in die Wohnung oder ins Haus eindringt, ist schnelles Handeln gefragt. Doch was tun im akuten Schadensfall? Genau darum geht es in diesem Beitrag. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie bei einem Wasserschaden richtig reagieren, wie Sie Folgeschäden vermeiden und wann ein Wasserschaden-Notdienst die beste Wahl ist. Verständlich, menschlich erklärt und mit vielen praktischen Tipps für Ihren Notfall.

Was ist ein Wasserschaden genau – und wie entsteht er?

Wasserschäden gehören zu den häufigsten Schadensfällen in Wohnungen und Häusern. Sie entstehen, wenn Wasser dorthin gelangt, wo es eigentlich nicht sein sollte. Besonders tückisch: Oft bemerkt man einen leichten Wasserschaden lange Zeit nicht – und genau das macht ihn so gefährlich.

Zu den häufigsten Ursachen zählen:

  • Defekte Rohrleitungen – zum Beispiel bei Frost oder Materialermüdung
  • Undichte Dächer nach Unwettern oder starker Schneeschmelze
  • Fehlerhafte Haushaltsgeräte wie Wasch- oder Spülmaschinen
  • Verstopfte oder beschädigte Abflüsse, die zu Rückstau führen

Wussten Sie, dass in Deutschland jährlich Zehntausende akute Wasserschäden gemeldet werden? Laut GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) machen Leitungswasserschäden den Großteil aller versicherten Gebäudeschäden aus – mit steigender Tendenz.

Erste Hilfe im Schadensfall: Das sollten Sie sofort tun

Wenn Sie bemerken, dass Wasser dort auftritt, wo es nicht hingehört, ist ein kühler Kopf gefragt. Ähnlich wie bei einem Küchenbrand: Wenn man schnell und gezielt handelt, kann Schlimmeres verhindert werden.

Folgende Maßnahmen empfehlen sich sofort:

  • Wasserzufuhr stoppen: Drehen Sie den Hauptwasserhahn zu. Falls die Waschmaschine oder Spülmaschine das Problem ist, ziehen Sie den Netzstecker und schließen Sie das Gerät.
  • Strom abschalten: Bei größeren Mengen Wasser sollten Sie den Strom im betroffenen Bereich sicherheitshalber ausschalten, um einen Stromschlag zu vermeiden.
  • Wasser aufnehmen oder ableiten: Verwenden Sie Handtücher, Eimer oder Nasssauger, um das Wasser zu entfernen. Achten Sie besonders auf Parkett- oder Laminatböden – diese reagieren sehr empfindlich auf Feuchtigkeit.
  • Schäden dokumentieren: Fotografieren Sie die betroffenen Stellen gründlich, bevor Sie mit der Reinigung beginnen. Diese Fotos sind wichtig für Ihre Versicherung.

Wann Sie den Wasserschaden-Notdienst rufen sollten

Nicht jeder Wasserschaden erfordert sofort professionelle Hilfe – aber einige Situationen lassen keine Zeit für Experimente. Ein Notdienst ist dann die beste (und sicherste) Option.

Kontaktieren Sie einen Wasserschaden-Notdienst, wenn:

  • die Quelle des Wassers nicht lokalisiert werden kann
  • große Mengen Wasser unkontrolliert austreten
  • Strom- oder Heizungsleitungen betroffen sind
  • Sie selbst keine Möglichkeit haben, Wasser zu stoppen oder abzuleiten

Der Notdienst ist in der Regel 24 Stunden erreichbar und bringt professionelle Technik wie Pumpen, Trocknungsgeräte und Messinstrumente mit. Verlassen Sie sich hier nicht auf Improvisation – ein feuchtes Mauerwerk kann langfristig zu Schimmel führen und die Bausubstanz gefährden.

Wie helfen Bautrockner und Luftentfeuchter bei Wasserschäden?

Sobald der akute Wassereintritt gestoppt ist, beginnt die Phase der Trocknung. Hier kommen Bautrockner oder Luftentfeuchter ins Spiel – diese Geräte ziehen die Feuchtigkeit aus Wänden, Böden und der Luft.

Mehr zum Thema Trocknung nach Wasserschäden finden Sie in unserem umfassenden Ratgeber:
Wie trockne ich einen Wasserschaden richtig?

Für einen optimalen Trocknungserfolg sollte:

  • die Raumtemperatur konstant warm gehalten werden (ideal: 18–24 °C)
  • regelmäßig gelüftet werden (sofern keine Außenfeuchtigkeit eindringt)
  • die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer kontrolliert werden (Ziel: unter 60 %)

Ein Tipp aus der Praxis: Bauten, bei denen die Trocknung zu spät oder unzureichend durchgeführt wurde, kämpfen oft monatelang mit Schimmelproblemen. Hier zahlt sich schnelles und professionelles Handeln aus.

Wasserschadensanierung – wenn das Schlimmste geschafft ist

Ist der Schaden identifiziert und das Wasser entfernt, folgt die Sanierungsphase. Dabei geht es nicht nur um das Ersetzen von beschädigten Materialien, sondern insbesondere um das Beheben der Ursache und Schutz vor Folgeschäden.

Zu einer umfassenden Sanierung gehören:

  • Fachgerechte Trocknung von Wänden, Decken, Böden
  • Behandlung von Schimmel oder Schimmelsporen
  • Erneuerung beschädigter Bodenbeläge, Tapeten oder Putz
  • Präventive Maßnahmen wie Wassermelder oder Rückstausicherungen

Alles zur Sanierung nach einem Wasserschaden erklären wir ausführlich in diesem Artikel:
Wasserschadensanierung: Schritt für Schritt erklärt

Wasserschaden der Versicherung melden – so geht’s richtig

Ein weiterer wichtiger Punkt: der richtige Umgang mit der Versicherung. Viele Menschen sind unsicher, was sie genau melden müssen – und wie.

Daher hier ein Überblick:

  • Sofortige Meldung: Informieren Sie Ihre Wohn- oder Gebäudeversicherung unverzüglich über den Schaden. Je schneller, desto besser.
  • Schadensprotokoll: Dokumentieren Sie den Vorfall mit Fotos, Skizzen und einer kurzen Beschreibung (Wo? Wann? Wie?).
  • Kostenüberblick: Sammeln Sie alle Rechnungen, Quittungen und Materialkosten. Auch der Wasserschaden-Notdienst sollte eine detaillierte Rechnung stellen.

Wichtig: Reparieren Sie nichts, ohne es vorher mit der Versicherung abzusprechen – es sei denn, es handelt sich um sofort notwendige Notmaßnahmen, um Folgeschäden zu vermeiden.

Häufige Fragen zum Wasserschaden (FAQ)

Wie erkenne ich einen versteckten Wasserschaden?

Typische Anzeichen sind Stockflecken an der Wand, muffiger Geruch, abblätternde Tapeten oder ein ungewöhnlich hoher Wasserverbrauch.

Wie schnell muss ich einen Wasserschaden melden?

Sofort – oder spätestens innerhalb von ein bis zwei Tagen, abhängig von Ihrer Police. Jeder Tag Verzögerung kann problematisch sein.

Brauche ich unbedingt einen Bautrockner?

Nicht immer, aber oft. Besonders bei durchfeuchteten Estrichen oder Wänden ist ein professioneller Bautrockner entscheidend, um langfristige Schäden wie Schimmel zu verhindern.

Wer übernimmt die Kosten für den Wasserschaden?

Das hängt davon ab, wie der Schaden entstanden ist:

  • Eigenschaden: Ihre Hausrat- oder Gebäudeversicherung
  • Fremdverschulden: Die Haftpflichtversicherung des Verursachers

Prävention: So vermeiden Sie Wasserschäden in Zukunft

Ein Wasserschaden kommt oft überraschend, ist aber nicht immer unvermeidbar. Einige einfache Maßnahmen können helfen, das Risiko drastisch zu senken:

  • Regelmäßige Wartung von Wasch- und Spülmaschinen (z. B. Dichtungen kontrollieren)
  • Wasserleitungen im Winter frostfrei halten
  • Keine Geräte unbeaufsichtigt laufen lassen – besonders beim Verlassen des Hauses
  • Installation von Wassermeldern, die ein akustisches Signal bei stehendem Wasser abgeben
  • Kontrolle von Dächern, Regenrinnen und Fallrohren – besonders vor Herbst und Winter

Haben Sie bereits einmal über ein Lecküberwachungssystem nachgedacht? Diese intelligenten Geräte registrieren ungewöhnlichen Wasserverbrauch und melden ihn in Echtzeit – manchmal noch bevor der Schaden sichtbar wird.

Fazit: Ruhe bewahren, richtig handeln, Hilfe holen

Ein Wasserschaden ist kein Weltuntergang – aber er kann teuer und belastend werden, wenn er nicht rechtzeitig und fachgerecht behandelt wird. Bewahren Sie im Ernstfall Ruhe, stoppen Sie die Wasserzufuhr und rufen Sie bei Bedarf einen professionellen Wasserschaden-Notdienst. Die anschließende Trocknung und Sanierung sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden – wer hier sorgfältig arbeitet, spart sich spätere Sorgen.

Und nicht vergessen: Denken Sie auch an die Zukunft. Kleine Maßnahmen können große Katastrophen verhindern. Damit aus einem unerwarteten Zwischenfall kein langfristiges Problem wird.

Quellen

  • Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Schadenstatistik
  • Umweltbundesamt – Feuchtigkeit und Schimmel in Innenräumen
  • Stiftung Warentest – Wassermelder im Test
  • Bundesverband GebäudeSchutz e. V. – Maßnahmen bei Hochwasserschäden

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