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Wie du Schimmelflecken an der Tapete sicher entfernst

Schimmelflecken an der Wand gehören zu den Dingen im Haushalt, die man so schnell wie möglich loswerden möchte – und das aus gutem Grund. Denn sie sehen nicht nur unschön aus, sondern können auch gesundheitlich bedenklich sein. Oft verstecken sie sich zunächst unauffällig hinter Möbelstücken oder in Zimmerecken, bevor sie sich still und leise ausbreiten. Doch keine Sorge: Mit den richtigen Tipps und ein wenig Vorgehen erreichst du nicht nur saubere Wände, sondern auch ein gesünderes Raumklima. In diesem Beitrag zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du Schimmelflecken an der Tapete sicher und dauerhaft entfernst – einfach erklärt und zum Selbermachen.

Warum entsteht Schimmel an Tapeten überhaupt?

Bevor wir uns der Beseitigung widmen, hilft es zu verstehen, woher der Schimmel kommt. Denn nur, wenn die Ursache erkannt wird, kannst du verhindern, dass der Pilz erneut auftritt.

Meist entsteht Schimmel in Innenräumen durch zu hohe Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit unzureichender Belüftung oder kalten Wänden. Das kann beispielsweise in folgenden Alltagssituationen passieren:

  • Nach dem Duschen wird das Badezimmerfenster nicht geöffnet
  • In Schlafzimmern wird nachts keine oder kaum frische Luft hereingelassen
  • Schränke stehen direkt an der Wand und verhindern die Luftzirkulation
  • Besonders anfällig sind daher Räume wie das Badezimmer, die Küche oder das Schlafzimmer – also überall dort, wo Feuchtigkeit auf kalte Oberflächen trifft oder nicht ausreichend abziehen kann.

    Welche Risiken birgt Schimmel auf der Tapete?

    Wusstest du, dass Schimmelpilze nicht nur Wände, sondern auch deine Gesundheit angreifen können? Die Sporen, die der Schimmel bildet, können sich durch die Raumluft verbreiten und zum Beispiel folgende Beschwerden auslösen:

  • Reizungen der Augen, Nase oder Haut
  • Hustenreiz, Asthma oder Atemnot
  • Allergische Reaktionen oder Kopfschmerzen
  • Besonders Kinder, ältere Menschen oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind anfällig. Deshalb sollte Schimmel nicht auf die lange Bank geschoben, sondern direkt entfernt werden.

    Schimmelflecken erkennen – so geht’s

    Nicht jede Verfärbung an der Wand ist gleich Schimmel. Achte auf folgende typische Anzeichen, um sicherzugehen:

  • Graue, grünliche oder schwarze Flecken, oft rund oder wolkenförmig
  • Ein muffiger oder erdiger Geruch, vor allem bei geschlossenen Fenstern
  • Abblätternde Tapete oder feuchte Stellen darunter
  • Du bist dir unsicher? In Baumärkten gibt es spezielle Schimmeltest-Sets, die dir eine erste Einschätzung geben können. Bei weitläufigem Befall ist jedoch ein Fachmann ratsam.

    Schimmelflecken an der Tapete entfernen – so geht’s Schritt für Schritt

    Jetzt aber zur Praxis! Mit der folgenden Anleitung kannst du auch hartnäckige Flecken selbst in den Griff bekommen. Wichtig ist, dass du dich dabei gut schützt – und zwar mit Handschuhen, Maske und am besten auch einer Schutzbrille.

    1. Arbeitsbereich vorbereiten

    Bevor es losgeht, solltest du den befallenen Bereich vorbereiten:

  • Möbel und Gegenstände wegrücken oder abdecken
  • Raum gut lüften, Fenster öffnen
  • Strom abstellen, falls die betroffene Wand Steckdosen enthält
  • 2. Tapete prüfen – abziehen oder behandeln?

    Manchmal ist der Schimmel nur oberflächlich, sodass die Tapete erhalten bleiben kann. Doch bei starkem oder wiederkehrendem Befall solltest du lieber Nägel mit Köpfen machen:

    Tapete abziehen:
    Ist die Tapete bereits feucht oder löst sich ab, entferne sie vollständig um auch den befallenen Putz zu behandeln. Verwende dazu z. B. eine Spachtel und Wasser mit etwas Spülmittel.

    Tapete behalten:
    Ist nur ein kleiner oberflächlicher Fleck zu sehen, kannst du direkt mit der Reinigung fortfahren – achte dabei aber auf eine gründliche Trocknung danach.

    3. Reinigungsmittel richtig wählen

    Je nach Stärke des Befalls und persönlichen Vorlieben stehen dir verschiedene Mittel zur Verfügung:

    Hausmittel (für leichten Befall):

  • Alkohol (mind. 70 % Isopropanol oder Ethanol): desinfizierend & verdunstet rückstandslos
  • Essig oder Essigessenz: Achtung bei Kalkwänden, da Essigsäure reagieren kann
  • Wasserstoffperoxid 3 %: bleichend und effektiv gegen Pilze
  • Chemische Schimmelentferner (bei stärkeren Fällen):

    Hierbei handelt es sich oft um Mittel auf Chlorbasis oder spezielle Pilzhemmer. Diese sind sehr wirksam, sollten aber nur mit viel Frischluft verwendet werden.

    Tipp: Eine ausführliche Übersicht der Hausmittel gegen Schimmel findest du in unserem Ratgeber.

    4. Schimmel entfernen

    Jetzt geht’s an die Arbeit:

  • Trage das Reinigungsmittel mit einem Schwamm oder Lappen vorsichtig auf
  • Nicht reiben! Tupfe oder drücke lieber, um Sporen nicht zu verteilen
  • Arbeite von außen nach innen, so bleibt der Befall lokal begrenzt
  • Lasse das Mittel entsprechend der Anleitung einwirken und prüfe danach, ob weitere Durchgänge notwendig sind.

    5. Wand gut trocknen lassen

    Eine gründliche Trocknung ist das A und O – sonst kehrt der Schimmel nämlich schnell zurück.

  • Lass den Raum mehrere Stunden gut durchlüften
  • Nutze ggf. einen Bautrockner oder Ventilator zur Luftzirkulation
  • Du willst wissen, wie du Wände richtig trocken bekommst? Dann wirf doch einen Blick in unseren ausführlichen Beitrag zur Schimmel-Entfernung mit Anleitung.

    Vorbeugung: So schützt du deine Tapete vor neuem Schimmel

    Wer einmal Schimmel hatte, will ihn garantiert nicht wiederhaben. Deshalb ist Vorbeugen genauso wichtig wie das Entfernen selbst. Hier unsere besten Tipps für ein dauerhaft schimmelfreies Zuhause:

  • Regelmäßig lüften: Besonders nach Duschen, Kochen oder Schlafen – Stoßlüften ist effektiver als Fenster kippen
  • Luftfeuchtigkeit im Blick behalten: Ideal sind 40–60 %. Ein Hygrometer hilft dir, den Überblick zu behalten
  • Möbel mit Abstand zur Wand aufstellen: Mindestens 5 cm ermöglichen Luftzirkulation
  • Wärme gleichmäßig verteilen: Besonders in kalten Räumen ist eine konstante Temperatur wichtig
  • Undichte Stellen prüfen: Feuchte Keller, Risse in Außenwänden oder schadhafte Fenster sollten repariert werden
  • Mit diesen einfachen Maßnahmen schlägst du dem Schimmel ein Schnippchen – schon bei der Entstehung.

    Wann sollte man den Profi rufen?

    Manchmal reichen Hausmittel und gute Vorsätze allein nicht aus. Wenn du zum Beispiel…

  • einen großflächigen oder tief sitzenden Befall feststellst
  • mehrmals an derselben Stelle Schimmel hast
  • oder gesundheitliche Beschwerden auftreten
  • …dann ist der Gang zur Fachfirma ratsam. Diese erkennen mögliche Bauschäden, messen den Feuchtigkeitsgehalt der Wände und beseitigen das Problem nachhaltig.

    Fazit: Schimmelentfernung muss nicht kompliziert sein

    Auch wenn Schimmelflecken auf der Tapete zunächst erschreckend wirken – mit etwas Hintergrundwissen, einer Portion Sorgfalt und den richtigen Mitteln lassen sie sich gut selbst entfernen. Der Schlüssel liegt darin, die Ursachen zu erkennen und zu beseitigen, um dauerhaft ein gesundes Raumklima zu schaffen. Gleichzeitig schützt du nicht nur deine Wände, sondern auch deine eigene Gesundheit und die deiner Familie.

    Wenn du nach weiteren praktischen Tipps rund um die effektive Entfernung von Schimmel suchst, dann empfehlen wir dir unseren umfassenden Leitfaden inklusive Checkliste zur fachgerechten Schimmelbeseitigung.

    FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Schimmelentfernung an Tapeten

    Kann ich kleinen Schimmelbefall selbst entfernen?

    Ja. Kleinere Stellen (bis ca. 0,5 m²) lassen sich gut mit Hausmitteln oder speziellen Reinigern behandeln – solange du Schutzmaßnahmen einhältst.

    Ist Schimmel unter der Tapete gefährlich?

    Wenn der Schimmel unter der Tapete sitzt, ist die Fläche meist größer, als sie nach außen erscheint. Hierbei empfiehlt sich die Entfernung der Tapete und ggf. ein Fachmann.

    Was kostet die professionelle Schimmelentfernung?

    Das hängt vom Ausmaß und der Ursache ab. Kleinere Maßnahmen starten bei 300–500 €, umfangreiche Sanierungen können jedoch höher liegen.

    Hilft Essig wirklich gegen Schimmel?

    Essig kann oberflächlich wirksam sein, ist allerdings nicht für alle Untergründe geeignet. Er kann bei kalkhaltigem Putz sogar das Gegenteil bewirken.

    Wie erkenne ich, ob der Schimmel wirklich weg ist?

    Nachhaltige Entfernung zeigt sich daran, dass weder Geruch noch Verfärbung zurückkehren. Bei Unsicherheit hilft ein Schimmeltest oder eine Raumluftanalyse.

    Quellen

  • Umweltbundesamt (UBA): Informationen zu Innenraumschimmel
  • Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL)
  • Verbraucherzentrale: Ratgeber zu Schimmel im Wohnraum
  • Stiftung Warentest: Testberichte zu Schimmelentfernern
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
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