Schimmel von Holzoberflächen entfernen – das musst du beachten
Ob im Kellerregal, auf der Fensterbank oder am geliebten Holzstuhl auf dem Dachboden – Schimmel auf Holz ist nicht nur unschön anzusehen, sondern kann auch der Gesundheit und der Bausubstanz gefährlich werden. Besonders ärgerlich ist es, wenn geliebte Möbelstücke oder Holzverkleidungen befallen sind. Doch keine Sorge: Mit dem richtigen Wissen, ein bisschen Geduld und vorbeugenden Maßnahmen kannst du Schimmel effektiv von Holzoberflächen entfernen und künftig vermeiden. In diesem Beitrag erfährst du einfach und verständlich, wie du dabei am besten vorgehst, auf welche Warnsignale du achten solltest und welche Methoden wirklich funktionieren.
Warum wächst Schimmel eigentlich auf Holz?
Holz ist ein Naturmaterial – und genau das macht es so anfällig für Schimmel. Es enthält von Natur aus Zellulose und andere organische Stoffe, die Schimmelpilzen als Nahrungsquelle dienen. Kombiniert mit Feuchtigkeit und schlechter Belüftung entsteht ein perfektes Umfeld für Schimmelwachstum.
Besonders häufig tritt Schimmel an folgenden Orten auf:
- Fensterrahmen aus Holz oder Türrahmen
- Innenverkleidungen wie Decken- oder Wandpaneele
- Möbelstücke in feuchten Räumen, z. B. im Keller
- Dachböden und Gartenhäuser ohne ausreichende Lüftung
Ein häufiger Auslöser: Kondenswasser. Dieses entsteht beim Kochen, Duschen oder Wäschetrocknen – besonders, wenn der Raum nicht ausreichend gelüftet wird. Das Wasser setzt sich dann auf kalten Oberflächen ab – und Holz saugt es förmlich auf wie ein Schwamm.
So erkennst du Schimmel auf Holz
Schimmel muss nicht immer sofort sichtbar sein. Manche Arten verraten sich durch muffigen Geruch oder kleine, dunkle Punkte, die mit der Zeit größer werden.
Typische Anzeichen für Schimmel auf Holzoberflächen:
- Dunkle Flecken (schwarz, grau, grünlich oder weißlich)
- Feuchter, modriger Geruch
- Abblätternde Farbe oder aufgequollene Holzpartien
- Ein weicher oder bröseliger Belag auf der Oberfläche
Wenn du dir unsicher bist, ob es sich wirklich um Schimmel handelt, hilft folgender Trick: Reibe mit einem leicht angefeuchteten Tuch über die betroffene Stelle. Wenn dunkle Spuren im Tuch zurückbleiben, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass es sich um Schimmel handelt.
Schimmel auf Holz entfernen – das sind deine Optionen
Anders als bei glatten Oberflächen wie Fliesen oder Glas dringt Schimmel in die Poren des Holzes ein. Das macht die Entfernung etwas kniffliger – aber nicht unmöglich.
1. Oberflächlichen Schimmel selbst entfernen
Gut zu wissen: Solange der Schimmelbefall nur oberflächlich ist und die Holzstruktur nicht beschädigt wurde, kannst du selbst tätig werden. Dabei helfen folgende Methoden:
- Alkohol oder Ethanol (mind. 70 %): Diese desinfizieren zuverlässig. Einfach auf ein Tuch geben und die befallene Stelle mehrmals abreiben.
- Essigessenz: Bei lackierten Holzoberflächen hilfreich – aber bei rohem Holz eher ungeeignet, da die Säure die Struktur angreifen kann.
- Soda oder Natron: Natürliche Hausmittel mit schimmelhemmender Wirkung. Mische sie mit Wasser zu einer Paste und trage diese auf die betroffene Stelle auf.
Wichtig: Verwende bei der Reinigung immer Handschuhe und falls möglich einen Mundschutz – so schützt du deine Haut und Atemwege vor Schimmelsporen.
In unserem Ratgeber zur Schimmelentfernung findest du weitere Hausmittel sowie Infos zur richtigen Anwendung.
2. Bei tiefem Befall hilft nur Abschleifen
Wenn der Schimmel bereits in die Tiefe des Holzes eingedrungen ist, hilft oft nur noch Schleifpapier. Dabei wird die oberste, befallene Schicht abgetragen.
So gehst du vor:
- Trage Handschuhe, Schutzbrille und Staubmaske
- Schleife mit grobem Schleifpapier das befallene Holz ab
- Entsorge Schleifstaub direkt in einem geschlossenen Müllbeutel
- Wische abschließend mit Alkohol nach, um verbliebene Sporen zu beseitigen
Hinweis: Verwende beim Schleifen keinen elektrischen Schleifer, wenn du Schimmelsporen nicht im ganzen Raum verteilen möchtest. In besonders schweren Fällen und bei großflächigem Befall ist professionelle Hilfe ratsam.
Mehr zum Thema findest du auch hier: Schimmel im Haus – Ursachen und Maßnahmen.
3. Spezielle Schimmelentferner für Holz – Vor- und Nachteile
Im Handel gibt es zahlreiche chemische Reiniger zur Schimmelbekämpfung. Achte beim Kauf darauf, dass sie für Holz geeignet sind. Viele Produkte enthalten Chlor – das wirkt zwar stark, kann aber Holz aufhellen und Gerüche hinterlassen.
Natürliche Alternative: Schimmelentferner auf Alkoholbasis oder mit Wasserstoffperoxid sind meist sanfter und weniger reizend.
Vermeide Produkte mit aggressiven Inhaltsstoffen wie Fungiziden im Wohnbereich, vor allem bei Möbeln oder Spielzeug für Kinder.
So beugst du Schimmel auf Holz zuverlässig vor
Die beste Maßnahme gegen Schimmel ist und bleibt: Vorbeugung. Wenn du diese Tipps beherzigst, hast du gute Chancen, Holzoberflächen dauerhaft schimmelfrei zu halten.
1. Auf gutes Raumklima achten
- Sorge für regelmäßige Belüftung – am besten mit Stoßlüften (3–4x täglich für 5–10 Minuten)
- Vermeide Dauerlüften mit gekipptem Fenster – es kühlt die Wände nur aus
- Halte die Luftfeuchtigkeit bei ca. 50–60 %
2. Holzmöbel richtig platzieren
- Stelle Möbel nicht direkt an kalte Außenwände
- Lass etwas Abstand zur Wand – so kann die Luft zirkulieren
3. Bei Neubauten oder Sanierungen:
- Lass nach Wasserschäden oder Bauarbeiten unbedingt die feuchten Stellen austrocknen
- Nutze dafür gegebenenfalls Bautrockner – erfahre hier mehr über die richtige Bautrocknung
Mehr Tipps findest du in unserem Beitrag “Schimmel richtig entfernen – Schritt für Schritt“.
Häufige Fragen rund um Schimmel auf Holz
Kann Schimmel vom Holz auf den Menschen übergehen?
Ja. Vor allem die Sporen in der Luft können allergische Reaktionen, Atembeschwerden oder Kopfschmerzen auslösen – besonders bei empfindlichen Personen, Kindern oder älteren Menschen.
Hilft Lackieren oder Ölen als Schutz?
Eine versiegelte Holzoberfläche ist weniger anfällig für Schimmel – jedoch kein Garant. Wichtig bleibt ein insgesamt gutes Raumklima. Achte also immer zusätzlich auf Belüftung und Luftfeuchtigkeit.
Was tun bei starkem oder wiederkehrendem Befall?
Wenn der Schimmel trotz Entfernen immer wiederkehrt, kann das auf verborgene Feuchtequellen hinweisen. In diesem Fall lohnt sich eine Feuchtigkeitsmessung oder der Einsatz eines Bautrockners.
Fazit: Schnell handeln lohnt sich!
Schimmel auf Holz sieht nicht nur unschön aus – er kann mit der Zeit auch das Material zerstören und die Gesundheit beeinträchtigen. Deshalb gilt: Je früher du ihn entdeckst und entfernst, desto besser.
Mit den hier vorgestellten Methoden kannst du oberflächlichen Befall meist selbst in den Griff bekommen. Wichtig ist jedoch auch die Ursachenbekämpfung: Nur wenn du die Feuchtigkeit dauerhaft reduzierst und Holzoberflächen ausreichend schützt, bleibt dein Zuhause dauerhaft schimmelfrei.
Wenn der Schaden zu groß ist oder du unsicher bist, zögere nicht, eine Fachfirma hinzuzuziehen.
Übrigens: In unserem Artikel über Schimmel richtig entfernen findest du eine ausführliche Anleitung, die auch über Holz hinaus viele Tipps bietet.
Quellen
- Umweltbundesamt: Schimmelpilze in Innenräumen
- Stiftung Warentest: Schimmel erkennen und beseitigen
- Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM)
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
- Baua – Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin