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Schimmel in der Wohnung

Schimmel in der Wohnung gehört zu den Problemen, die viele Menschen irgendwann betreffen – ganz gleich, ob man zur Miete wohnt, Eigentum besitzt oder gerade renoviert. Die kleinen schwarzen oder grünen Flecken sehen nicht nur unschön aus, sondern können auch ernsthafte Folgen für Gesundheit und Bausubstanz haben. Die gute Nachricht: Mit dem richtigen Wissen lässt sich Schimmel vermeiden oder wirksam bekämpfen. In diesem Beitrag erfahren Sie, woher Schimmel kommt, welche Risiken er birgt und was Sie tun können, um Ihre vier Wände dauerhaft schimmelfrei zu halten.

Was ist Schimmel eigentlich?

Schimmelpilze sind Mikroorganismen, die in der Natur eine wichtige Rolle als Zersetzer spielen – doch in Innenräumen haben sie nichts verloren. Sichtbarer Schimmel ist meist nur die Spitze des Eisbergs: Ein feuchter Fleck an der Wand kann auf ein tieferliegendes Problem hinweisen.

Es gibt viele verschiedene Arten von Schimmel, doch besonders häufig treten diese Arten in Wohnräumen auf:

  • Schwarzer Schimmel (Aspergillus niger): kann besonders gesundheitsschädlich sein
  • Grüner Schimmel (Penicillium): wächst oft auf Lebensmitteln und Tapeten
  • Weißer Schimmel: bleibt anfangs unbemerkt, da er farblos ist
  • Diese Pilze brauchen vor allem eines zum Leben: Feuchtigkeit.

    Ursachen für Schimmel in der Wohnung

    Wussten Sie, dass schon ein kleiner Anstieg der Luftfeuchtigkeit genügt, damit sich an kalten Wänden oder in Ecken Schimmel bilden kann?

    Die typischen Ursachen lassen sich meist in drei Gruppen einteilen:

    1. Bau- oder Gebäudeschäden

  • Undichte Dächer oder Fenster
  • Wärmebrücken (also Stellen, an denen Wärme schnell nach außen dringt und Kondenswasser entsteht)
  • Fehlerhafte oder fehlende Wärmedämmung
  • 2. Falsches Lüften und Heizen

    Viele Menschen lüften nur einmal am Tag „auf Kipp“. Doch dabei wird wenig Luft ausgetauscht – und die Feuchtigkeit bleibt in der Wohnung. Besonders im Winter führt dieses Verhalten dazu, dass sich Kondenswasser bildet.

    Besser: Mehrmals täglich stoßlüften. Wie das geht, erfahren Sie weiter unten im Abschnitt „Praktische Tipps“.

    3. Innenraumquellen

    Schon durch alltägliche Aktivitäten wie Kochen, Duschen oder Wäschetrocknen entsteht viel Feuchtigkeit:

  • Ein Vollbad erzeugt rund 1,5 Liter Wasser in der Raumluft
  • Beim Kochen verdampfen bis zu 3 Liter Wasser pro Stunde
  • Menschliche Atmung gibt täglich etwa 1–2 Liter Feuchtigkeit pro Person ab
  • Feuchtigkeit ist also Teil des Alltags. Entscheidend ist, wie gut wir damit umgehen.

    Tipp: Ein Hygrometer hilft. Damit messen Sie ganz einfach die Luftfeuchtigkeit im Raum – ideal sind 40–60 Prozent.

    Warum ist Schimmel gefährlich?

    Schimmel sieht nicht nur unschön aus, er kann auch gesundheitlich bedenklich sein – besonders für Kinder, ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

    Mögliche gesundheitliche Folgen:

  • Reizungen von Augen, Nase und Atemwegen
  • Asthma oder allergische Reaktionen
  • Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsprobleme
  • Auch die Auswirkungen von zu hoher Luftfeuchtigkeit auf die Bausubstanz sollten nicht unterschätzt werden: Wände verlieren ihre Tragfähigkeit, Farben blättern ab, Tapeten lösen sich.

    Wie erkenne ich Schimmel frühzeitig?

    Nicht immer ist Schimmel sofort mit bloßem Auge sichtbar. Achten Sie auf folgende Hinweise:

  • Muffiger oder modriger Geruch – besonders nach dem Betreten eines Raums
  • Verfärbungen an Wänden, Tapeten oder Möbeln (oft schwarz oder grünlich)
  • Kondenswasser an Fensterscheiben, besonders morgens
  • Ungewöhnlich feuchte Räume oder abblätternde Tapete
  • Wenn Sie solche Anzeichen entdecken, heißt es: sofort handeln!

    Was tun bei Schimmel – Schritt für Schritt

    Je nach Ausmaß gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:

    1. Kleine Stellen selbst entfernen

    Ein dunkler Fleck hinter dem Schrank? Kleinflächiger Befall (unter 0,5 m²) kann meist selbst entfernt werden:

  • Lösen Sie Tapete im betroffenen Bereich ab.
  • Behandeln Sie die Stelle mit 70%-igem Alkohol oder einem Schimmelentferner ohne Chlor.
  • Tragen Sie Handschuhe, Schutzbrille und ggf. eine Maske.
  • Achten Sie bei der Anwendung chemischer Mittel auf ausreichende Belüftung!

    2. Bei größerem Befall: Fachfirma beauftragen

    Ist der Befall größer oder kehrt immer wieder zurück, holen Sie bitte professionelle Hilfe. Denn hier könnte ein strukturelles Problem vorliegen.

    Wie lässt sich Schimmel dauerhaft vermeiden?

    Eine der entscheidenden Fragen ist – wie können Sie das Problem von vornherein verhindern? Die gute Nachricht: Man kann viel tun, um es Schimmel schwer zu machen.

    Richtiges Lüften

    Die wichtigste Maßnahme ist konsequentes Lüften – besonders nach typischen Feuchtequellen wie Duschen, Kochen oder Schlafen.

    So lüften Sie richtig:

  • 3–5 Mal täglich für 5–10 Minuten stoßlüften (Fenster weit öffnen)
  • nicht dauerhaft kippen – das kühlt nur die Wände aus
  • Querlüften (gegenüberliegende Fenster öffnen) ist besonders effektiv
  • Kontrolliertes Heizen

    Konstante Raumtemperaturen helfen, Kondenswasser zu vermeiden:

  • Wohnräume: 20–21°C
  • Schlafzimmer: 16–18°C
  • Bad: 22°C
  • Achten Sie darauf, dass angrenzende Räume keine zu großen Temperaturunterschiede haben.

    Möbel richtig platzieren

    Rücken Sie Möbel nicht direkt an die kalten Außenwände. Lassen Sie etwa 5–10 cm Platz zur Wand, damit Luft zirkulieren kann.

    Feuchtigkeit reduzieren

    Zusätzliche Tipps:

  • Beim Kochen Deckel auf Töpfe setzen
  • Keine Wäsche in der Wohnung trocknen – oder nur bei guter Belüftung
  • Nach dem Duschen Wasser von Fliesen abziehen
  • Wenn Sie besonders gefährdete Räume wie Keller oder Badezimmer gezielt im Blick behalten möchten, lohnt sich auch der präventive Einsatz von Luftentfeuchtern – diese Geräte helfen, die Raumluft im optimalen Bereich zu halten.

    Spezialfall: Schimmel im Neubau oder nach Wasserschäden

    Immer wieder tritt Schimmel kurz nach dem Neubau oder einer Modernisierung auf. Warum?

    In Neubauten steckt oft noch viel sogenannte „Baufeuchte“. Wird das Gebäude nicht ausreichend getrocknet, kann sie sich in Wänden und Estrichen halten – ein Paradies für Schimmel.

    Ähnlich problematisch: Wasserschäden – etwa durch Rohrbrüche, Überflutungen oder undichte Dächer. In solchen Fällen ist schnelles, professionelles Handeln gefragt.

    Der erste Schritt ist immer die rasche Trocknung der betroffenen Bereiche. Hier erfahren Sie mehr über die Folgen von Feuchtigkeit und wie man diese bekämpfen kann.

    Checkliste: Schimmel vermeiden im Alltag

    Zum Schluss haben wir für Sie eine einfache Übersicht zusammengestellt:

    Die wichtigsten Maßnahmen auf einen Blick:

  • Lüften Sie regelmäßig und richtig
  • Heizen Sie konstant
  • Vermeiden Sie hohe Luftfeuchtigkeit
  • Überprüfen Sie kritische Stellen regelmäßig (Fenster, Ecken, Dachboden)
  • Setzen Sie Luftentfeuchter gezielt ein
  • Handeln Sie bei ersten Anzeichen umgehend
  • Und nicht vergessen: Prävention ist einfacher als Sanierung!

    Fazit: Schimmel hat Hausverbot – mit dem richtigen Verhalten

    Ob Mietwohnung oder Eigenheim – niemand ist vor Schimmel sicher. Umso wichtiger ist es, dass wir uns bewusst mit dem Thema auseinandersetzen. Denn wer versteht, wie Schimmel entsteht, kann gezielt vorbeugen.

    Mit regelmäßigem Lüften, richtigem Heizen und ein paar cleveren Tricks im Alltag sind Sie auf der sicheren Seite. Und wenn der Schimmel doch einmal auftritt, ist schnelles Handeln gefragt.

    Für weitergehende Informationen zur Vorbeugung und effizienten Maßnahmen empfehlen wir Ihnen unseren Ratgeber zum Thema Schimmelbildung verhindern.

    FAQ zum Thema Schimmel in der Wohnung

    Wie kann ich kleine Schimmelflecken selbst entfernen?

    Mit Alkohol (mindestens 70 %) und ohne Chlor. Schutzhandschuhe, Mundschutz und gute Belüftung sind wichtig.

    Wie oft sollte ich lüften, um Schimmel zu verhindern?

    Optimal sind 3–5 Stoßlüftungen pro Tag, besonders nach dem Duschen, Kochen oder Schlafen.

    Was ist der ideale Feuchtigkeitswert in Wohnräumen?

    Zwischen 40 % und 60 %. Ein Hygrometer hilft bei der Kontrolle.

    Wann sollte ich besser eine Fachfirma einschalten?

    Bei großflächigem Schimmel oder wiederkehrendem Befall – oder wenn sich Ursachen wie Feuchteschäden zeigen.

    Quellen und weiterführende Informationen

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