Schimmel in der Wohnung
Schimmel in der Wohnung gehört zu den Problemen, die viele Menschen irgendwann betreffen – ganz gleich, ob man zur Miete wohnt, Eigentum besitzt oder gerade renoviert. Die kleinen schwarzen oder grünen Flecken sehen nicht nur unschön aus, sondern können auch ernsthafte Folgen für Gesundheit und Bausubstanz haben. Die gute Nachricht: Mit dem richtigen Wissen lässt sich Schimmel vermeiden oder wirksam bekämpfen. In diesem Beitrag erfahren Sie, woher Schimmel kommt, welche Risiken er birgt und was Sie tun können, um Ihre vier Wände dauerhaft schimmelfrei zu halten.
Was ist Schimmel eigentlich?
Schimmelpilze sind Mikroorganismen, die in der Natur eine wichtige Rolle als Zersetzer spielen – doch in Innenräumen haben sie nichts verloren. Sichtbarer Schimmel ist meist nur die Spitze des Eisbergs: Ein feuchter Fleck an der Wand kann auf ein tieferliegendes Problem hinweisen.
Es gibt viele verschiedene Arten von Schimmel, doch besonders häufig treten diese Arten in Wohnräumen auf:
Diese Pilze brauchen vor allem eines zum Leben: Feuchtigkeit.
Ursachen für Schimmel in der Wohnung
Wussten Sie, dass schon ein kleiner Anstieg der Luftfeuchtigkeit genügt, damit sich an kalten Wänden oder in Ecken Schimmel bilden kann?
Die typischen Ursachen lassen sich meist in drei Gruppen einteilen:
1. Bau- oder Gebäudeschäden
2. Falsches Lüften und Heizen
Viele Menschen lüften nur einmal am Tag „auf Kipp“. Doch dabei wird wenig Luft ausgetauscht – und die Feuchtigkeit bleibt in der Wohnung. Besonders im Winter führt dieses Verhalten dazu, dass sich Kondenswasser bildet.
Besser: Mehrmals täglich stoßlüften. Wie das geht, erfahren Sie weiter unten im Abschnitt „Praktische Tipps“.
3. Innenraumquellen
Schon durch alltägliche Aktivitäten wie Kochen, Duschen oder Wäschetrocknen entsteht viel Feuchtigkeit:
Feuchtigkeit ist also Teil des Alltags. Entscheidend ist, wie gut wir damit umgehen.
Tipp: Ein Hygrometer hilft. Damit messen Sie ganz einfach die Luftfeuchtigkeit im Raum – ideal sind 40–60 Prozent.
Warum ist Schimmel gefährlich?
Schimmel sieht nicht nur unschön aus, er kann auch gesundheitlich bedenklich sein – besonders für Kinder, ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Mögliche gesundheitliche Folgen:
Auch die Auswirkungen von zu hoher Luftfeuchtigkeit auf die Bausubstanz sollten nicht unterschätzt werden: Wände verlieren ihre Tragfähigkeit, Farben blättern ab, Tapeten lösen sich.
Wie erkenne ich Schimmel frühzeitig?
Nicht immer ist Schimmel sofort mit bloßem Auge sichtbar. Achten Sie auf folgende Hinweise:
Wenn Sie solche Anzeichen entdecken, heißt es: sofort handeln!
Was tun bei Schimmel – Schritt für Schritt
Je nach Ausmaß gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:
1. Kleine Stellen selbst entfernen
Ein dunkler Fleck hinter dem Schrank? Kleinflächiger Befall (unter 0,5 m²) kann meist selbst entfernt werden:
Achten Sie bei der Anwendung chemischer Mittel auf ausreichende Belüftung!
2. Bei größerem Befall: Fachfirma beauftragen
Ist der Befall größer oder kehrt immer wieder zurück, holen Sie bitte professionelle Hilfe. Denn hier könnte ein strukturelles Problem vorliegen.
Wie lässt sich Schimmel dauerhaft vermeiden?
Eine der entscheidenden Fragen ist – wie können Sie das Problem von vornherein verhindern? Die gute Nachricht: Man kann viel tun, um es Schimmel schwer zu machen.
Richtiges Lüften
Die wichtigste Maßnahme ist konsequentes Lüften – besonders nach typischen Feuchtequellen wie Duschen, Kochen oder Schlafen.
So lüften Sie richtig:
Kontrolliertes Heizen
Konstante Raumtemperaturen helfen, Kondenswasser zu vermeiden:
Achten Sie darauf, dass angrenzende Räume keine zu großen Temperaturunterschiede haben.
Möbel richtig platzieren
Rücken Sie Möbel nicht direkt an die kalten Außenwände. Lassen Sie etwa 5–10 cm Platz zur Wand, damit Luft zirkulieren kann.
Feuchtigkeit reduzieren
Zusätzliche Tipps:
Wenn Sie besonders gefährdete Räume wie Keller oder Badezimmer gezielt im Blick behalten möchten, lohnt sich auch der präventive Einsatz von Luftentfeuchtern – diese Geräte helfen, die Raumluft im optimalen Bereich zu halten.
Spezialfall: Schimmel im Neubau oder nach Wasserschäden
Immer wieder tritt Schimmel kurz nach dem Neubau oder einer Modernisierung auf. Warum?
In Neubauten steckt oft noch viel sogenannte „Baufeuchte“. Wird das Gebäude nicht ausreichend getrocknet, kann sie sich in Wänden und Estrichen halten – ein Paradies für Schimmel.
Ähnlich problematisch: Wasserschäden – etwa durch Rohrbrüche, Überflutungen oder undichte Dächer. In solchen Fällen ist schnelles, professionelles Handeln gefragt.
Der erste Schritt ist immer die rasche Trocknung der betroffenen Bereiche. Hier erfahren Sie mehr über die Folgen von Feuchtigkeit und wie man diese bekämpfen kann.
Checkliste: Schimmel vermeiden im Alltag
Zum Schluss haben wir für Sie eine einfache Übersicht zusammengestellt:
Die wichtigsten Maßnahmen auf einen Blick:
Und nicht vergessen: Prävention ist einfacher als Sanierung!
Fazit: Schimmel hat Hausverbot – mit dem richtigen Verhalten
Ob Mietwohnung oder Eigenheim – niemand ist vor Schimmel sicher. Umso wichtiger ist es, dass wir uns bewusst mit dem Thema auseinandersetzen. Denn wer versteht, wie Schimmel entsteht, kann gezielt vorbeugen.
Mit regelmäßigem Lüften, richtigem Heizen und ein paar cleveren Tricks im Alltag sind Sie auf der sicheren Seite. Und wenn der Schimmel doch einmal auftritt, ist schnelles Handeln gefragt.
Für weitergehende Informationen zur Vorbeugung und effizienten Maßnahmen empfehlen wir Ihnen unseren Ratgeber zum Thema Schimmelbildung verhindern.
FAQ zum Thema Schimmel in der Wohnung
Wie kann ich kleine Schimmelflecken selbst entfernen?
Mit Alkohol (mindestens 70 %) und ohne Chlor. Schutzhandschuhe, Mundschutz und gute Belüftung sind wichtig.
Wie oft sollte ich lüften, um Schimmel zu verhindern?
Optimal sind 3–5 Stoßlüftungen pro Tag, besonders nach dem Duschen, Kochen oder Schlafen.
Was ist der ideale Feuchtigkeitswert in Wohnräumen?
Zwischen 40 % und 60 %. Ein Hygrometer hilft bei der Kontrolle.
Wann sollte ich besser eine Fachfirma einschalten?
Bei großflächigem Schimmel oder wiederkehrendem Befall – oder wenn sich Ursachen wie Feuchteschäden zeigen.
Quellen und weiterführende Informationen
- Umweltbundesamt: Schimmelpilze in Innenräumen – gesundheitliche Risiken, Ursachen, Sanierung
- Baubiologen-Verband: Empfehlungen zum baulichen und wohnlichen Schimmelschutz
- Deutsche Energie-Agentur (DENA): Energieeffizienz und Feuchteschutz
- Schimmelbildung verhindern – Bautrockner Experten
- Auswirkungen von Feuchtigkeit – Bautrockner Experten