Wie du Schimmel mit einem Hygrometer vorbeugen kannst
Feuchte Stellen an den Wänden, modriger Geruch in der Wohnung oder sogar schwarze Flecken in den Ecken: Schimmel in den eigenen vier Wänden ist nicht nur ein Ärgernis, sondern kann auch ernsthafte Folgen für die Gesundheit haben. Doch die gute Nachricht ist: Schimmel lässt sich in vielen Fällen ganz einfach vermeiden – und zwar mit einem kleinen, aber wirkungsvollen Gerät namens Hygrometer. In diesem Beitrag erfährst du auf verständliche und praktische Weise, wie du mithilfe eines Hygrometers Schimmel vorbeugen kannst. So schützt du nicht nur dein Zuhause, sondern auch deine Gesundheit.
Was ist ein Hygrometer – und wofür wird es verwendet?
Ein Hygrometer ist ein Gerät zur Messung der Luftfeuchtigkeit. Es zeigt dir also an, wie viel Wasserdampf sich gerade in der Luft deiner Wohnung befindet. Wie ein Thermometer die Temperatur angibt, liefert das Hygrometer Werte zur Luftfeuchte – meist in Prozent (%).
Warum das wichtig ist? Übermäßige Feuchtigkeit in Innenräumen ist eine der Hauptursachen für Schimmelbildung. Und genau da kommt das Hygrometer ins Spiel: Es hilft dir dabei, problematische Werte frühzeitig zu erkennen, bevor Schäden entstehen.
Wenn du mehr über die Funktion und den Nutzen eines Hygrometers erfahren möchtest, empfehlen wir dir unseren ausführlichen Beitrag dazu:
Was ist ein Hygrometer und wie funktioniert es?
Warum ist Schimmel in der Wohnung so gefährlich?
Schimmel sieht nicht nur unschön aus – er stellt auch eine erhebliche gesundheitliche Gefahr dar. Besonders betroffen sind:
- Allergiker:innen und Asthmatiker:innen
- Kinder sowie ältere Menschen
- Menschen mit geschwächtem Immunsystem
Schimmelsporen verbreiten sich über die Luft und können beim Einatmen zu Symptomen wie Husten, Reizungen der Atemwege oder sogar chronischen Erkrankungen führen. Zudem kann Schimmel das Mauerwerk und die Bausubstanz langfristig schädigen – was teure Reparaturen nach sich zieht.
Die ideale Luftfeuchtigkeit im Zuhause
Nicht zu trocken, nicht zu feucht – so lautet das Ziel. Die optimale relative Luftfeuchtigkeit liegt in Wohnräumen bei etwa 40 bis 60 Prozent. Aber Vorsicht: Schon ab Werten über 60 % steigt das Risiko für Schimmel deutlich an.
Hier ein kleiner Überblick:
- Unter 40 %: Zu trockene Luft, kann Schleimhäute reizen und Atemwege belasten
- 40–60 %: Optimal für Gesundheit und Gebäudesubstanz
- Über 60 %: Gefahr von Schimmelbildung steigt
Das Hygrometer ist daher wie ein Frühwarnsystem – es informiert dich, wenn Feuchtigkeitswerte aus dem Gleichgewicht geraten.
Wie entsteht überschüssige Luftfeuchtigkeit überhaupt?
Wusstest du, dass wir selbst jeden Tag eine Menge Feuchtigkeit produzieren? Durch Atmen, Schwitzen, Duschen, Kochen oder auch durch das Trocknen der Wäsche in der Wohnung steigt die Luftfeuchtigkeit erheblich an. Ein Beispiel: Eine vierköpfige Familie kann bis zu 10 bis 12 Liter Wasser pro Tag an die Raumluft abgeben.
Außerdem kann Feuchtigkeit auch durch:
- undichte Fenster oder Türen
- mangelhafte Dämmung
- aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Keller
- Bauschäden oder Wasserschäden
Schon kleine Gewohnheitsänderungen können helfen, das Raumklima zu verbessern. Doch ohne die genaue Messung bleibt vieles im Dunkeln – genau hier punktet das Hygrometer.
Wie hilft ein Hygrometer konkret gegen Schimmel?
Ein Hygrometer zeigt nicht nur die aktuelle Luftfeuchtigkeit – es hilft dir, Zusammenhänge zu verstehen. So kannst du beobachten, wie sich das Lüften, Heizen oder das Kochen auf das Raumklima auswirken.
Hier einige praktische Tipps, wie du das Hygrometer clever einsetzt:
- Platziere es in Räumen mit hoher Feuchtigkeitsbelastung – etwa Küche, Bad oder Schlafzimmer
- Vermeide direkte Sonneneinstrahlung oder Heizungsnähe, um realistische Werte zu erhalten
- Reagiere bei Werten über 60 % durch richtiges Lüften oder den Einsatz eines Luftentfeuchters
- Dokumentiere regelmäßig die Werte – so erkennst du Tendenzen und kannst frühzeitig gegensteuern
Das Ziel ist, dauerhaft ein gesundes Raumklima zu schaffen – und dein Zuhause schimmelfrei zu halten. Übrigens: Für weitere Ursachen und Folgen von zu hoher Luftfeuchtigkeit haben wir hier einen passenden Artikel für dich:
Folgen von Feuchtigkeit: Schimmel, muffiger Geruch & mehr
Richtig lüften – mit Hilfe des Hygrometers
Viele Menschen lüften nach Gefühl – doch das klappt nicht immer zuverlässig. Ein Hygrometer liefert dir objektive Werte und zeigt an, wann es wirklich Zeit ist, frische Luft hereinzulassen.
Ein gutes Beispiel: Im Winter ist es draußen kalt und trocken. Das bietet die ideale Gelegenheit zum Stoßlüften, um feuchte Innenluft gegen trockene Außenluft auszutauschen.
Praktischer Tipp: Lüfte lieber mehrmals kurz (zum Beispiel 3–5 Minuten), statt dauerhaft gekippte Fenster offen zu lassen. Letzteres kühlt nur die Wände aus – Schimmel hat dadurch leichteres Spiel.
Empfehlungen für den Kauf eines Hygrometers
Ein Hygrometer muss nicht teuer sein, um gute Dienste zu leisten. Schon ab etwa 10–20 Euro bekommst du Modelle, die zuverlässig die Luftfeuchte anzeigen.
Achte beim Kauf auf:
- Kombigeräte mit Thermometer – um Temperatur und Luftfeuchtigkeit gleichzeitig zu prüfen
- Digitale Anzeige für bessere Lesbarkeit
- Speicherfunktion für Maximal- und Minimalwerte
- Kalibrierte Geräte sind etwas genauer, aber oft teurer
Tipp: Stelle mehrere Hygrometer auf, um die Luftfeuchtigkeit in verschiedenen Räumen zu überprüfen.
Zusätzliche Helfer gegen zu hohe Luftfeuchtigkeit
Wenn die Luftfeuchtigkeit trotz regelmäßigem Lüften dauerhaft hoch bleibt, solltest du über weitere Maßnahmen nachdenken. Dazu zählen:
- Luftentfeuchter: Diese entfernen überschüssige Feuchtigkeit direkt aus der Raumluft
- Innenwanddämmung: Besonders bei kalten Außenwänden kann dies helfen, Kondenswasser zu vermeiden
- Wasserschäden aufspüren: Ein unerkanntes Leck in der Wand kann der Schimmelverursacher sein
Das Luftentfeuchter FAQ bietet dir hilfreiche Informationen rund um Geräteeinsatz und Auswahl.
FAQ – Häufige Fragen zum Thema Hygrometer & Schimmelvermeidung
Wie oft sollte ich die Luftfeuchtigkeit messen?
Am besten mehrmals täglich – vor allem in Räumen mit viel Feuchtigkeit wie Bad, Küche oder Schlafzimmer.
Was ist die beste Tageszeit zum Lüften?
Im Winter: morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Schlafengehen. Im Sommer eher früh morgens oder spät abends, wenn es draußen kühler ist.
Helfen Pflanzen gegen Feuchtigkeit?
Einige Zimmerpflanzen wie der Bogenhanf oder Efeu können überschüssige Feuchtigkeit aufnehmen – sie sind ein kleiner, aber hilfreicher Unterstützer.
Kann ein Hygrometer Schimmel verhindern?
Es verhindert Schimmel nicht direkt, aber es zeigt frühzeitig kritische Werte an, sodass du rechtzeitig handeln kannst. In dieser Funktion ist es ein äußerst wertvoller Helfer.
Fazit: Mit einem Hygrometer Schimmel vorbeugen – einfach & effektiv
Ein Hygrometer ist kein Hexenwerk – sondern ein unkompliziertes, günstiges und äußerst nützliches Gerät für dein Zuhause. Es hilft dir dabei, die Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, bevor Schimmel überhaupt eine Chance hat. Ob durch besseres Lüften, effektive Entfeuchtung oder das Überprüfen des Raumklimas: Du übernimmst aktiv Kontrolle über deine Wohnqualität.
Also: Schluss mit dem Gefühl, Schimmel sei unausweichlich. Mit dem richtigen Wissen und einem Hygrometer bist du bestens gewappnet.
Quellenangaben
- Umweltbundesamt: Schimmel in Innenräumen – Ursachen, Bewertung, Maßnahmen
- Bauherren-Schutzbund e.V.: Ratgeber Feuchteschutz
- Deutscher Mieterbund: Schimmelbildung und Mietrecht
- Stiftung Warentest: Hygrometer im Vergleich
- Gesundheitszentrum Süd: Atemwegserkrankungen durch Schimmelpilze